Posts by Master Of Horror

    The Mangler
    (The Mangler)
    mit Robert Englund, Ted Levine, Daniel Matmor, Jeremy Crutchley, Vanessa Pike, Demetre Phillips, Lisa Morris, Vera Blacker, Ashley Hayden, Danny Keogh, Ted Le Plat
    Regie: Tobe Hooper
    Drehbuch: Tobe Hooper / Stephen David Brooks
    Kamera: Amnon Salomon
    Musik: Barrington Pheloung
    ungeprüft
    USA / 1995

    Die bizarren und tödlichen Betriebsunfälle in der Wäscherei ""Blue Ribbon"" zwingen Kriminalkommissar Hunton einzugreifen. Huntons Recherchen konzentrieren sich auf die Wäschemangel, eine blutgierige Horrormaschine, und gleichzeitig auf den Mann, der das Unternehmen wie ein Tyrann beherrscht: Bill Gartley. Hunton findet mit seinem Freund Jackson, einem Wissenschaftler für Okkultismus heraus, dass es zwischen Maschine und Gartley einen Kontrakt gibt. Und der verlangt nach dem Blut einer jungfräulichen 16jährigen, mindestens einem im Jahr. Nach weiteren blutrünstigen Zwischenfällen sind die Ermittler fest entschlossen, die mörderische Maschine auszuschalten. Der ""Mangler"", ein Koloss aus Stahl und Eisen, tritt mit seinen tonnenschweren Kräften gegen seine Gegner an und droht alle zu vernichten


    Verfilmungen der Bücher von Stephen King haben schon seit jeher die Meinungen gespaltet und nicht anders verhält es sich auch bei "The Mangler", der auf einer Kurzgeschichte des Autors basiert. Regie-Altmeister Tobe Hooper hat sich seinerzeit des Stoffes angenommen und einen Horrorfilm kreiert, der wenn man etlichen Kritiken Glauben schenkt eher im unteren Bereich einer Bewertungsskala anzusiedeln ist. Oftmals ist dabei von Trash, Langeweile und sogar absolutem Humbug die Rede, wobei zumindest der Trash an der ein oder anderen Stelle wirklich nicht zu verleugnen ist. Wenn sich nämlich im Laufe des Films die von einem Dämon besessene Wäschemangel selbstständig macht und eine Treppe hoch und runter läuft, dann kann es dem Zuschauer zugegebenermaßen die Tränen in die Augen jagen. Andererseits dienen aber auch gerade diese Passagen durchaus der Spannung des Geschehens, denn auch wenn das Ganze enorm abstrus erscheinen mag, passt es nahezu perfekt in das Gesamtbild dieses Werkes.

    Die größte Stärke der Geschichte liegt definitiv in der vorhandenen Grundstimmung, die der gute Tobe Hooper wirklich extrem schmierig und düster in Szene gesetzt hat. Das wird einem schon innerhalb der ersten Minuten vor Augen geführt, denn wenn man das Innere der "Blue Ribbon" Wäscherei zu Gesicht bekommt, jagt es einem kalte Schauer über den Rücken. Hier möchte man keinesfalls seinen Arbeitstag verbringen, denn die dort vorherrschende Atmosphäre verkündet nichts Gutes. Man kann förmlich spüren das jederzeit ein Unglück geschehen kann, denn irgendwie scheint eine unheilvolle Aura über dem Gebäude zu liegen, was sich mit zunehmender Laufzeit dann ja auch bewahrheiten soll. Im Mittelpunkt steht dabei die riesige und bedrohlich wirkende Wäschemangel, die schon nach relativ kurzer Zeit zum ersten Mal ihr beängstigendes Eigenleben zum Besten gibt. Was es damit dann letztendlich auf sich hat wird dem Betrachter im Laufe der Zeit etwas näher gebracht. An dieser Stelle offenbart sich dann allerdings auch einer der Schwachpunkte der Story, denn anstatt mit mit genügend Hintergrundinformationen aufzuwarten, werden einem lediglich spärliche Informationen geliefert, die das wieso, weshalb und warum nicht wirklich erklären können.

    An diesem Punkt wird dann also eine ganze Menge der eigenen Interpretation überlassen, was mich persönlich allerdings nicht weiter gestört hat. Die vielen kleinen Andeutungen sind durchaus ausreichend um sich einen eigenen Reim auf die Zusammenhänge zu machen, zudem wird der Unterhaltungswert des Filmes dadurch nicht weiter beeinflusst. Die vorliegende Unrated Version beinhaltet einige nette Splattereinlagen, ohne das diese jedoch wirklich häufig zum Einsatz kommen. Ein übermäßiger Härtegrad ist also keinesfalls zu erwarten, aber die vorhandenen Szenen können sich absolut sehen lassen. Im Grunde genommen ist das aber auch gar nicht so wichtig, denn Hooper legt seinen Fokus ganz eindeutig auf die atmosphärische Komponente. In dieser Beziehung kann man sich dann auch wirklich nicht beschweren, denn während der gesamten Laufzeit bekommt man ein äußerst stimmungsvolles Szenario geboten.

    Letztendlich spaltet "The Mangler" die Meinungen ziemlich stark, wobei ich allerdings doch ziemlich überrascht bin, das diese Verfilmung bei den Bewertungen dermaßen schlecht abschneidet. Sicherlich handelt es sich nicht um die beste King-Verfimung, aber immerhin doch um einen gelungenen und stimmigen Horrorfilm, der in der ein oder anderen Szene auch eine leicht trashige Note zum Vorschein bringt. Wenn dann auch noch der gute Robert Englund in der Rolle des tyrranischen Wäschereibesitzers eine vollkommen überzeichnete Figur abgibt dürfte das Grund genug sein, diesem Werk eine faire Chance zu geben.


    Fazit:


    Es gibt sicherlich bessere Verfilmungen von Werken eines Stephen King, aber "The Mangler" ist weitaus besser geraten ale manche Bewertung es vermuten lässt. Es liegt selbstverständlich auch im Auge des jeweiligen Betrachters, aber ich persönlich mag diesen stimmungsvollen Horrorfilm richtig gern.


    [film]7[/film]


    Die Hexe - Sie war vor euch hier
    (The Inhabitants)
    mit Elise Couture, Michael Reed, Judith Chaffee, Rebecca Whitehurst, India Pearl, Vasilios Asimakos, Edmund Donovan, Erica Derrickson, Danny Bryck, Victoria Nugent
    Regie: Michael Rasmussen / Shawn Rasmussen
    Drehbuch: Michael Rasmussen / Shawn Rasmussen
    Kamera: keine Informationen
    Musik: John Kusiak / P. Andrew Willis
    FSK 16
    USA / 2015

    Mit ihrem Mann Dan hat sich Jess einen lange gehegten Traum erfüllt und ein Bed & Breakfast gekauft, wie sie es immer schon aufziehen wollte. Doch schon kurz nach dem Einzug fallen ihr merkwürdige Dinge auf: Das Haus scheint besessen zu sein, was ins 17. Jahrhundert zurückreicht, als die erste Besitzerin als Hexe gehängt wurde. Der Fluch soll jeweils auf die neuen Besitzerinnen übergehen. Was das bedeutet, stellt Jess fest, als sie ein paar Tage alleine in ihrem Haus ist.


    Gruselfilme sind in der Regel immer wieder eine wohlwollende Abwechslung, da sich das Horrorgenre in der heutigen Zeit ja fast nur noch über immer weiter ansteigende Härte definiert. "Die Hexe" von den Gebrüdern Rasmussen kann man allerdings nicht wirklich in diese Kategorie einordnen, denn die hier erzählte Geschichte präsentiert sich doch fast über die gesamte Laufzeit ziemlich dröge und langweilig. Dabei ist durchaus Potential vorhanden, das jedoch noch nicht einmal ansatzweise ausgeschöpft wurde. In den ersten gut 40 Minuten passiert überhaupt nichts und man muss lediglich etliche Banalitäten und diverse Klischees über sich ergehen lassen. Der Fokus der Erzählung ist fast ausschließlich auf die beiden Hauptfiguren gelegt, wobei dieser Umstand ja nicht unbedingt von Haus aus als negativ zu bewerten ist. Allerdings kommt das Geschehen nur äußerst schleppend in Fahrt, zudem gerät die ganze Chose immer wieder ins Stocken. Das trübt das Filmerlebnis doch erheblich und schon nach gut einem Drittel machen sich beim Zuschauer erste Ermüdungserscheinungen breit.

    Selbst als es dann nach einer gefühlten Ewigkeit ein wenig aufwärts geht hält sich die Begeisterung in Grenzen. Ab und zu kommt nun zwar subtile Horror zum Einsatz, doch die wenigen Schockmomente hauen einen auch nicht unbedingt vom Hocker. Obwohl ich normalerweise Filme dieser Art sehr zu schätzen weiß, kann "Die Hexe - Sie war vor euch hier" keinen überzeugenden Eindruck hinterlassen. Die gesamte Inszenierung wirkt äußerst billig und lässt an allen Ecken und Enden diverse Mankos erkennen. So kann dann auch durchgehend nicht der gewisse Funke überspringen und man quält sich regelrecht mühsam durch eine Geschichte, die man weitaus besser hätte in Szene setzen können. Manch einer mag das sicherlich völlig anders sehen, aber diese Produktion ist ehrlich gesagt ein absoluter Langeweiler, der nur allzu selten mit sehenswerten Momenten aufwartet.

    Auch die Darsteller vermochten mich nicht zu begeistern, sie wirken eher blass und lustlos. Das passt aber ganz hervorragend in den gewonnenen Gesamteindruck den diese Low Budget Produktion hinterlässt, denn in der Summe gestaltet sich das Ganze doch extrem zäh und man ist heilfroh, wenn endlich der erlösende Abspann einsetzt. Hierbei handelt es sich natürlich um meine ganz persönlichen Eindrücke, aber nur selten hat mich ein Gruselfilm dermaßen gelangweilt, wie es bei "Die Hexe - Sie war vor euch hier" der Fall war. Bei Schlafstörungen dürfte sich der Film jedoch bestens eignen, denn anders kann ich das Gesehene leider nicht bewerten.

    Letztendlich wird dieses Werk bestimmt die Meinungen spalten, aber von einem gelungenen Gruselfilm sollte man zumindest eine dichte Atmosphäre erwarten können. Diese kommt aber trotz des nicht abzusprechenden Bemühens der Macher so gut wie gar nicht auf, was im Endeffekt eine absolute Enttäuschung darstellt. Für mich persönlich handelt es sich hier um knapp 90 Minuten kostbare Lebenszeit, die ich weitaus besser hätte einsetzen können.


    Fazit:


    Sorry, aber mit diesem Werk haben sich die Gebrüder Rasmussen nicht gerade ein Denkmal gesetzt. Statt Gruselfeeling gibt es gepflegte Langeweile, die lediglich im letzten Drittel des Filmes ein wenig durchbrochen wird. Für eine Empfehlung ist das aber viel zu wenig, wobei selbstverständlich jeder selbst entscheiden muss ob er dieser filmischen Schlaftablette eine Chance gibt.


    [film]3[/film]


    Todeskreis Libelle
    (Una Libélula para cada muerto)
    mit Paul Naschy, Erika Blanc, Ángel Aranda, María Kosty, Ricardo Merino, Susana Mayo, Eduardo Calvo, Ramón Centenero, Mariano Vidal Molina, José Canalejas
    Regie: León Klimovsky
    Drehbuch: Ricardo Muñoz Suay / Paul Naschy
    Kamera: Miguel Fernández Mila
    Musik: keine Informationen
    ungeprüft
    Spanien / 1974

    Angst und Schrecken erfüllen das Nachtleben von Mailand, als ein geheimnisvoller Killer mit unfassbarer Brutalität eine Mordserie beginnt. Junkies, Prostituierte und Kriminelle sind seine auserkorene Beute und die übel zugerichteten Leichen drapiert er mit blutgetränkten Libellen. Inspektor Paolo Scaporella wird mit dem Fall betraut, denn wenngleich seine Methoden im Polizeistab unbeliebt sind, versprechen sich seine Vorgesetzten durch die eigenwillige Ermittlungsarbeit schnelle Erfolge. Doch die Sache gestaltet sich für Scaporella äußerst schwierig, denn der Mörder scheint ihm immer einen Schritt voraus zu sein und hinterlässt keine Spuren. Als eines Tages ein spezieller Knopf an einem Tatort gefunden wird, beginnt auch Scaporellas Freundin Silvana, eine aufstrebende Modedesignerin, eigenmächtig zu recherchieren. Sie bittet ihren Freund Vittorio darum, den Besitzer des Knopfes ausfindig zu machen und als er etwas herausfindet, schlägt der Mörder wieder erbarmungslos zu und schlachtet den wichtigen Hinweisgeber grausam ab, noch bevor er reden kann. Geschockt vom Tod ihres Freundes, geht Silvana den letzten Andeutungen nach und gerät in die Fänge des Monsters. Für Scaporella zählt nun jede Sekunde. Er muss den Libellen-Mörder erwischen, bevor Silvana sein nächstes Opfer wird!


    Manchmal kommt es vor das Genrefilme trotz sämtlicher, notwendiger Zutaten nicht so richtig funktionieren wollen und "Todeskreis Libelle" stellt in dieser Hinsicht geradezu ein exemplarisches Paradebeispiel dar. Diese spanische Produktion aus dem Jahr 1974 entstand unter der Regie von León Klimovsky, der sich in seiner Geschichte ganz eindeutig an dem italienischen Gialli orientiert. So wurde das Szenario dann auch in Mailand abgedreht und mit sämtlichen Elementen des Sub-Genres versehen, kommt jedoch in der Summe nicht wirklich an die meisten italienischen Vertreter heran. Dabei beginnt die Chose doch recht ordentlich und der geheimnisvolle Killer hält schon in den ersten Minuten reichlich Ernte. Dabei geht er auch noch ziemlich variabel mit der Wahl seiner Waffen vor, was dem Film zunächst durchaus einige Pluspunkte angedeihen lässt. Man merkt als Liebhaber des Genre allerdings verhältnismäßig schnell das dem Ganzen eine ganz spezielle Zutat fehlt, denn zu keiner Zeit entfaltet sich eine für einen Gialli typische Atmosphäre. Die Abläufe wirken stellenweise völlig uninspiriert und es überkommt einen immer mehr das Gefühl, als wenn man ganz einfach die einzelnen Versatzstücke des Genres aneinander gereiht hat, ohne der Story jedoch eine Seele einzuhauchen.

    In handwerklicher Hinsicht kann man sich dabei gar nicht einmal beschweren, denn in dieser Beziehung wurde im Prinzip solide Arbeit geleistet. An anderen, aber sehr wichtigen Aspekten muss man jedoch erhebliche Abstriche vornehmen, so will sich beispielsweise zu keiner Zeit echte Spannung aufbauen. Und das, obwohl man die Identität des ominösen Killers bis kurz vor dem Ende im Dunkeln hält und sich bis dorthin sichtlich bemüht, den Zuschauer durch mehrere Morde bei Laune zu halten. Der Weg zur Auflösung und Enttarnung des Mörders ist mit der handelsüblichen Rezeptur gepflastert, denn Klimovsky probiert ganz ungeniert, den Betrachter auf eine bestimmte Fährte zu locken. Im Prinzip gar kein Problem, denn diesen Schachzug kennt man ja auch aus unzähligen anderen Vertretern. Die Offensichtlichkeit, mit der der Regisseur dabei die Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Person lenkt ist allerdings schon fast peinlich und für jeden Liebhaber dieser Filmart eine regelrechte Beleidigung. Dieser Umstand trübt den Filmgenuss dann schon ganz erheblich, was durch die teils staksig agierenden Darsteller noch zusätzlich verstärkt wird.

    Sicher, Paul Naschy agiert als ermittelnder Inspektor ganz passabel und kann vor allem durch seine raue Art mehrere Sympathiepunkte sammeln. Dahingegen ist der Rest der versammelten Riege aber eher zu vernachlässigen, denn keiner der Akteure kommt über den Status der notwendigen Staffage hinaus. Das ist dann doch ein bisschen zu wenig, denn obwohl man in einem Gialli sicherlich nicht zwingend schauspielerische Höhepunkte erwartet, sollte man von den Protagonisten ein wenig Spielfreude erwarten können. Diese ist aber in weiten Teilen der Geschichte nur schwerlich zu erkennen und wenn es da nicht das Raubein Naschy gäbe, würde einem bei diesem Punkt so gut wie gar nichts geboten. Der ständig eine Zigarre qualmende Polizist ist somit das einzige Highlight eines Filmes, der in seiner Gesamtheit doch ein wenig unrund und nicht gänzlich stimmig erscheint. So ist es dann auch nicht wirklich verwunderlich, das sich beim Zuschauer niemals das ansonsten so geliebte Gialli-Feeling einstellen will. Man betrachtet das Szenario eher unbeteiligt und verspürt dabei nicht den Nervenkitzel, denn so viele andere Beiträge des Genres beinhalten.

    Letztendlich ist "Todeskreis Libelle" alles andere als ein schlechter Film, aber wenn man trotz der notwendigen Zutaten nicht das nötige Ambiente erzeugen kann, dann ist definitiv etwas falsch gemacht worden. Dabei kann man León Klimovsky noch nicht einmal das Bemühen absprechen, nur wirken die Ereignisse teilweise wie künstlich konstruiert und in einigen Szenen sogar schon ein wenig trashig. In der Summe ist dieses Werk dann auch maximal im guten Durchschnittsbereich anzusiedeln, denn trotz der aufgezählten Defizite gestaltet sich das Ganze immer noch ziemlich unterhaltsam. Mit etwas mehr Fingerspitzengefühl wäre jedoch weitaus mehr drin gewesen, aber auch in dieser Form lohnt sich eine Sichtung allemal. Und das allein schon aufgrund der tollen Veröffentlichung von Subkultur, denn die Br-DVD Kombo kommt mit einer richtig guten Bildqualität daher.


    Fazit:


    "Todeskreis Libelle" ist bestimmt nicht zu den Größen des Genres zu zählen, aber es gibt auch etliche Beiträge die weitaus schlechter geraten sind. Ein gut aufspielender Hauptdarsteller kann auch durch seine Omnipräsenz die auftretenden Mankos nicht ganz ausgleichen, so das letztendlich doch eine Menge Potential verschenkt wurde.


    [film]6[/film]


    The Evil Ones
    (Bornless Ones)
    mit Margaret Judson, Devin Goodsell, Michael Johnston, Mark Furze, Bobby T, David Banks, Gwen Holloway, Rob Tepper, Nick Saso, Pony Wave
    Regie: Alexander Babaev
    Drehbuch: Alexander Babaev
    Kamera: Egor Povolotskiy
    Musik: Paul Hartwig
    keine Jugendfreigabe
    USA / 2016

    Emily hat ein kleines altes Haus im idyllischen Hinterland gekauft und will es mit ihrem Mann Jesse und ihren Freunden auf Vordermann bringen. Bald entdecken sie dort einige okkulte Inschriften und ahnen, dass mit dem Haus irgendetwas nicht zu stimmen scheint. Noch wissen sie nicht, dass es von einem schrecklichen Geheimnis im Bann gehalten wird. Als sie einige Tafel mit fremdartigen Symbolen achtlos aus dem Haus entfernen, ist die dunkle Macht entfesselt. Ungehindert ergreifen Dämonen Besitz über die Freunde und ein aussichtsloser Kampf beginnt. Kann es noch einen Weg geben, dieser Hölle zu entkommen?


    Man müsste schon mit absoluter Blindheit geschlagen sein um nicht zu erkennen, das sich "The Evil Ones" ganz offensichtlich an Sam Raimi's "Tanz der Teufel" orientiert. Ob Regieneuling Alexander Babaev ganz einfach keine eigenen Ideen hatte, oder aber eine Hommage des Horrorklassikers in Szene setzen wollte ist dabei im Prinzip nebensächlich, denn diese kleine Produktion kann durchgehend überzeugen und bietet dabei äußerst gelungene Genrekost an. Die Geschichte ist mit viel Liebe zum Detail umgesetzt worden und beinhaltet einen sehr gelungenen Spannungsaufbau. Bis die Chose so richtig in Fahrt kommt dauert es ein wenig, wobei die Einführung jedoch keinesfalls belanglos oder gar langweilig gestaltet ist. Schon in dieser Phase des Filmes sind die starken Anlehnungen an den Raimi-Klassiker nicht zu übersehen, wobei Babaev selbst bei der Anzahl der Hauptfiguren anscheinend nicht abweichen wollte. Auch in vorliegendem Fall handelt es sich um 5 junge Leute und auch ansonsten lassen sich kaum neue Impulse erkennen. Das ist aber auf keinen Fall negativ zu bewerten, denn die altbewährten Zutaten harmonieren hier ganz hervorragend miteinander, so das sich in der Summe ein durchaus guter Gesamteindruck ergibt.

    Eingebettet ist das Geschehen in eine dichte und mit zunehmender Laufzeit immer bedrohlicher erscheinenden Atmosphäre, die Abläufe werden mit der Zeit immer unheilvoller und versorgen den Zuschauer in manchen Phasen sogar mit einer ordentlichen Gänsehaut. Gleichzeitig geizt die Erzählung auch nicht mit blutigen Einstellungen, wobei diese allerdings meistens nur relativ kurz zu sehen sind. Explizite Gewaltdarstellungen wie in "Tanz der Teufel" oder auch dem 2013 erschienenen Remake "Evil Dead" von Fede Alvarez sollte man nicht unbedingt erwarten, denn trotz vorhandener Härte wird das Niveau der genannten Werke definitiv nicht erreicht. Das ist aber auch gar nicht nötig, denn die Story überzeugt vielmehr als stimmiges Gesamtpaket, als das sie sich nur auf ihren Härtegrad reduzieren würde. Obwohl "The Evil Ones" keinerlei Innovation erkennen lässt, zieht die Erzählung den Betrachter von Anfang an in ihren Bann. Die Richtung ist dabei von der ersten Minute an vorgegeben und dennoch kann man sich schwerlich der Faszination entziehen die von den dämonischen Ereignissen ausgeht.

    Erfreulicherweise wird größtenteils auf den Einsatz von Computereffekten verzichtet, denn lediglich die animierten Erscheinungen vor dem Haus gehen in diese Richtung und sind nicht allzu oft im Bild zu sehen. Ansonsten bedient sich Babaev der bekannten Stilmittel wie verzerrte Dämonenstimmen, merkwürdige Augen der Besessenen, aber auch die Konfrontation der Protagonisten mit negativen Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit. Das alles ist nicht neu, passt in diesem Fall aber ganz ausgezeichnet zusammen und sorgt für eine wirklich gespenstische Grundstimmung. Obwohl es sich um einen B-Movie handelt merkt man dem Film das eher geringe Budget kaum an, denn lediglich die Computeranimation der Erscheinungen vor der Waldhütte wirken ein wenig billig. Ansonsten aber gibt es nichts was man dem Werk in negativer Hinsicht vorwerfen könnte, so das man ohne Weiteres eine Empfehlung an jeden Horror-Fan aussprechen kann. Für ein Regiedebüt ist "The Evil Ones" absolut gelungen, so das man Herrn Babaev durchaus ein gutes Gesamtzeugnis ausstellen kann.

    Ob es sich um eine Kopie oder eine gelungene Hommage handelt sei einmal dahin gestellt, auf jeden Fall bekommt der geneigte Horror-Fan ordentliche Kost serviert, die insbesondere in atmosphärischer Hinsicht zu überzeugen weiß. Solide agierende Darsteller, ein angemessener Härtegrad und ein konstanter Spannungsbogen runden das Ganze äußerst gut ab, so das man definitiv auf seine Kosten kommen sollte. Nun bleibt nur noch abzuwarten, ob Alexander Babaev in Zukunft auch eigene Ideen filmisch umsetzen kann, denn das er richtig gut abkupfern kann, hat er mit "The Evil Ones" schon einmal unter Beweis gestellt.


    Fazit:


    Es ist immer noch besser sich gut bei anderen Filmen zu bedienen, als eigene Gedanken schlecht in Szene zu setzen. Diese Meinung mag sicherlich nicht jeder teilen, aber "The Evil Ones" ist ein gutes Beispiel dafür, das altbekannte Szenarien auch als neuer Aufguss immer noch gut unterhalten können. Und auch wenn man bestimmt nicht an die großen Vorbilder heran reichen kann sollte man ruhig mal einen Blick riskieren, denn eine Sichtung ist sicherlich keine verschwendete Lebenszeit.


    [film]7[/film]


    Jeepers Creepers 3
    (Jeepers Creepers 3: Cathedral)
    mit Stan Shaw, Gabrielle Haugh, Brandon Smith, Meg Foster, Jordan Salloum, Chester Rushing, Jason Bayle, Ryan Moore, Michael Sirow, Joyce Giraud, Michael Papajohn
    Regie: Victor Salva
    Drehbuch: Victor Salva
    Kamera: Don E. FauntLeRoy
    Musik: Andrew Morgan Smith
    FSK 16
    USA / 2017

    Im kleinen Städtchen Poho County entdeckt das Polizei-Team um Sheriff Dan Tashtego einen Lkw, gefüllt mit Leichen. Bei der Untersuchung offenbaren sich tödliche Fallen am Fahrzeug, die schnell an vergangene Ereignisse erinnern. Während Tashtego den Fall untersucht, geschehen in der Stadt weitere Schrecken: Die Jugendlichen Addison und Buddy werden plötzlich von einem übernatürlichen Dämon verfolgt und müssen mit ansehen, wie er Menschen in ihrer Umgebung nach und nach zu fassen bekommt. Hilfe suchen sie bei der alten Gaylen. Die scheinbar verrückte Frau hat vor 23 Jahren ihren Sohn verloren und glaubt, das Monster stoppen zu können. Doch der Creeper wird immer hungriger!


    Eigentlich hatte man schon nicht mehr damit gerechnet das der mysteriöse Creeper noch einmal auf Beutezug geht, doch nach sage und schreibe 14 Jahren wird man mit dem vorliegenden dritten Teil der Reihe eines Besseren belehrt. Victor Salva präsentiert dabei eine Erzählung die zeitlich gesehen anscheinend zwischen Teil 1 und 2 angesiedelt ist und leider nicht mehr an die Klasse der beiden Vorgänger heran reichen kann. Die Gründe dafür sind mannigfaltig aber in erster Linie wohl ganz eindeutig in der oftmals fehlenden Atmosphäre des Werkes zu suchen. Es ist nämlich nur noch sehr selten etwas von der dichten und bedrohlichen Grundstimmung der beiden Vorgänger zu spüren, was hauptsächlich dem Umstand geschuldet ist das sich ein Großteil des Geschehens am hellichten Tage abspielt. Das nimmt der Hauptfigur viel von ihrer Bedrohlichkeit, denn der Creeper mordet dieses Mal anscheinend lieber im Tageslicht, als das er die Nacht für seine Greueltaten nutzen würde. Diese Variante erscheint ein wenig gewöhnungsbedürftig und trägt auch gleichzeitig dafür Sorge, das nur in relativ wenigen Situationen so etwas wie ein Gänsehaut-Feeling zu verspüren ist, das man in den ersten beiden teilen so sehr geschätzt hat.

    Es mag durchaus sein das nicht jeder das so empfindet, aber die mysteriöse und bedrohliche Aura der Hauptfigur leidet ziemlich unter diesem Aspekt. Die Latexmaske des Unholds ist definitiv als solche zu erkennen, was die Illusion des Zuschauers doch ziemlich trübt. Warum Salva dieses Mal nicht vermehrt auf düstere Einstellungen bei Nacht gesetzt hat wird sein Geheimnis bleiben, aber der Geschichte hat es auf jeden Fall nicht gut getan. Dies ist aber längst nicht das einzige Manko des Filmes, denn ganz generell gerät die Erzählung immer wieder ins Stocken. Die Abläufe sind stellenweise ein wenig holprig und man wird das unbestimmte Gefühl nicht los, das die gesamte Chose einen äußerst unvollendeten Eindruck hinterlässt. Trotz einiger wirklich starker Momente will sich in der Summe kein gänzlich in sich stimmiges Szenario ergeben und das trübt den gewonnenen Gesamteindruck dann doch ganz erheblich.

    Da waren die beiden Vorgänger dann doch ganz andere Kaliber, wobei insbesondere der starke zweite Teil noch immer in der Erinnerung verankert ist. "Jeepers Creepers 3" kommt jedoch keinesfalls an dieses Niveau heran, was eindeutig in der Veränderung der vorhandenen Stilmittel begründet ist. Da helfen auch die ganzen Tötungen nichts, die sowieso nur in Ansätzen zu sehen sind. Das ist aber gar nicht weiter schlimm, da diese Reihe sich noch nie über einen übermäßigen Härtegrad definiert hat. Viel schwerer fällt dabei die mangelnde Atmosphäre ins Gewicht, war diese Zutat doch im Prinzip die größte Stärke der bisherigen Filme. Auch in darstellerischer Hinsicht ergibt sich nichts Außergewöhnliches, zwar agieren die meisten Protagonisten recht solide, aber gewisse Figuren wirken eher blass und performen stellenweise gar ein bisschen hölzern und ungelenk.

    Trotz der aufgezählten Defizite ist "Jeepers Creepers 3" keinesfalls ein Rohrkrepierer, aber wirklich gelohnt hat sich die extrem lange Wartezeit auch nicht. Immerhin hatte Salva 14 Jahre Zeit dafür, eine in sich stimmige Geschichte auf den Weg zu bringen, was aber letztendlich nicht gelungen ist. Das er dann auch noch den Creeper in gewissen Szenen fast schon lächerlich erscheinen lässt wertet die Chose noch einmal etwas ab, denn auch wenn der Bösewicht nicht zu den absoluten Ikonen des Genres zählt, hat er das sicherlich nicht verdient. Am Ende bleibt also nicht mehr übrig als ein dritter Teil, der die in ihn gesetzten Hoffnungen nur in ganz wenigen Momenten erfüllen kann. Der Rest ist ein eher seichter Genrebeitrag den man sich ruhig mal anschauen kann, der aber keinesfalls nachhaltig in Erinnerung bleiben wird.


    Fazit:


    Nach den beiden gelungenen Vorgängern erschien nun satte 14 Jahre später eine maximal durchschnittliche Fortsetzung, die man sich auch gut und gern hätte sparen können. Es ist kaum noch etwas von den Stärken der ersten beiden Filme zu verspüren und das stellt letztendlich schon eine herbe Enttäuschung dar. Besonders die Taten des Creepers am Tage wirken befremdlich und lassen kaum eine dichte Grundstimmung in Erscheinung treten. Das schränkt das Filmerlebnis erheblich ein und entlässt einen am Ende eher ein wenig unbefriedigt aus einer Geschichte, von der man sich doch eine Menge mehr erwartet hätte.


    [film]5[/film]


    Zombies! - Überlebe die Untoten
    (Zombies)
    mit Tony Todd, Steven Luke, Raina Hein, Amanda Day, Aaron Courteau, Marcus Dee, Heidi Fellner, Todd Vance, Jim Westcott, Amber Rhodes, Brian Thoe, Bruce Miller
    Regie: Hamid Torabpour
    Drehbuch: Hamid Torabpour
    Kamera: Timothy Torabpour
    Musik: keine Informationen
    keine Jugendfreigabe
    USA / 2017

    Unsere Welt gleicht einem Schlachtfeld. Blutrünstige Zombies haben die Gewalt über die Erde übernommen, auf der nur die Stärksten überleben werden. Auch im Herzen von Minnesota herrscht Matschhirn-Dominanz. Eine der verstreuten Gruppen der letzten Überlebenden formiert sich rund um Luke (Steven Luke) und versucht tagein tagaus, sich in dieser postapokalyptischen Hölle gegen die Horden Untoter zur Wehr zu setzen. Dabei greifen sie auf alles zurück, was auch nur entfernt als Waffe taugen könnte, wie etwa einem Mähdrescher. Zum Glück ist auch Detective Summers (Tony Todd) dabei, der keine Furcht kennt und am Köpfen von Schlurfern seine hellste Freude hat. Während ihres Überlebenskampfes schwingt stets die Frage mit, ob Luke und die Mitglieder seiner Crew die nötige Ambition und ausreichend Feuerkraft mitbringen, um die Zeit der Untoten zu überdauern.


    Nur allzu gern greifen neue Regisseure auf altbewährte Themen zurück, um ihre Erstlingswerke für eine bestimmte Zielgruppe interessant erscheinen zu lassen. Hamid Torabpour hat sich dabei für eine weitere der unzähligen Zombie-Varianten entschieden und dabei einen C-Movie kreiert den die Welt im Prinzip nicht wirklich braucht. Dabei beginnt die Chose durchaus gut und wartet gleich am Anfang mit einem ansehnlichen Härtegrad als auch mit einer gelungenen Atmosphäre auf. Dieser Umstand hält sich allerdings nur wenige Minuten, denn danach flaut das Ganze doch ziemlich stark ab und offenbart eine lang anhaltende Phase der Ereignislosigkeit. Das ändert sich dann auch erst in den letzten gut 25 Minuten, in denen die Geschichte noch einmal etwas an Fahrt aufnimmt und auch diverse Splatter und Gore Einlagen parat hält, was den Zuschauer zumindest ein wenig entschädigt. Bis dahin verläuft das Geschehen jedoch eher träge und es gibt nur in sehr wenigen Fällen kleinere sehenswerte Momente, was das Seherlebnis insgesamt doch erheblich trübt.

    Nun sollte man bei dieser mit etwas über 1 Million $ budgetierten Produktion wohl auch nicht zu viel erwarten, aber zumindest eine etwas stimmigere Story hätte man dann doch erwarten können. Hier liegt nämlich das mit Abstand größte Defizit von "Zombies! - Überlebe die Untoten", denn die ausgedünnte Rahmenhandlung beinhaltet nicht sonderlich viel Substanz. Viel schlimmer ist jedoch der Umstand, das die Abläufe größtenteils kaum Zusammenhänge erkennen lassen und das Szenario so auch relativ unrund daher kommt. Das beginnt schon mit den extrem schwachen Figurenzeichnungen die gerade einmal die Oberfläche ankratzen. Besonders fällt dabei die Hauptfigur Luke ins Auge, erfährt man doch während der gesamten Laufzeit so gut wie gar nichts über diese Person. Andererseits kann man diesen Aspekt aber auch auf alle anderen Akteure ummünzen und selbst die Hintergründe für die Zombie-Epidemie bleiben völlig im Dunkeln. Bei diesen Kritikpunkten kann man sich vorstellen, das man sich in rein filmischer Hinsicht fast schon im sogenannten Niemandsland bewegt, denn eine in sich stimmige Geschichte wird vollkommen anders in Szene gesetzt. Da hilft es dann auch eher wenig, das man bei einigen anderen Dingen gar nicht mal so schlecht gearbeitet hat. Die Effekte sind zumindest teilweise nett anzuschauen und auch diverse atmosphärische Augenblicke sind ab und zu sichtbar. Dafür mangelt es allerdings an jeglicher Spannung, denn während der gesamten Laufzeit ist diese nicht einmal wirklich zu erkennen.

    Anstatt sich um solche Grundelemente zu kümmern fügt Hamid Torabpour lieber skurrile Figuren in den Raum, was bei der Figur von Haley äußerst stark zum Ausdruck kommt. Die gute Frau wirkt wie eine Art Zombie-Dompteuse mit Augenklappe, wobei auch hier mit keinerlei Hintergrundinformationen zu rechnen ist die diesen Umstand auch nur ansatzweise erklären könnten. Und so ergibt sich größtenteils schon ein ziemlich konfuses Gesamtbild, das sich auch im dargebrachten Schauspiel der Akteure niederschlägt. Zwar wirken diese redlich bemüht, können aber in keiner Phase einen wirklich überzeugenden Eindruck hinterlassen. Und gerade Tony Todd, der wohl das einzig bekannte Gesicht darstellen dürfte agiert äußerst hölzern und ungelenk, was andererseits aber auch ein untrüglicher Beweis dafür ist, das er aufgrund seiner bedingten Schauspielfähigkeiten nie zu den Großen seiner Zunft zu zählen war. Passend dazu hat der gute Tony dann auch noch die schlimmste der deutschen Synchronstimmen erwischt, wobei die Synchro ganz generell nicht zu den besten zählt um es einmal diplomatisch auszudrücken.

    In der Summe ist "Zombies! - Überlebe die Untoten" also keinesfalls ein Film den man unbedingt gesehen haben sollt und selbst unter den mittlerweile unzähligen Zombie-Mopeds dürfte diese Produktion lediglich ein Schattendasein fristen. Es fehlt nicht nur an jeglicher Innovation, der Regisseur war noch nicht einmal dazu in der Lage, wenigstens eine in sich stimmige Geschichte zusammen zu schustern. Das deutet nicht gerade auf viel Talent hin, aber eventuell belehrt einen der gute Hamid Torabpour noch zu einem späteren Zeitpunkt eines Besseren. Sein Erstling ist bis auf wenige Momente jedenfalls eher ein Reinfall und beinhaltet nicht sonderlich viele Dinge, die dem Betrachter auch nachhaltig im Gedächtnis haften bleiben. Wenn man nichts anderes zu tun hat kann man mal einen Blick riskieren, man verpasst aber auch nicht viel, wenn dieser Film gänzlich an einem vorbei zieht.


    Fazit:


    Ein Zombiefilm sollte zumindest kurzweilig unterhalten, aber selbst dieser Aspekt tritt hier nur phasenweise in Erscheinung. Ein paar blutige Einstellungen allein reichen längst nicht aus, um den relativ schlechten Gesamteindruck dieser Produktion aufzuwerten. Zu sehr hakt es an allen Ecken und Enden, als das man "Zombies! - Überlebe die Untoten" positiv bewerten könnte.


    [film]3[/film]


    Pfad der Rache
    (Act of Vengeance)
    mit Antonio Banderas, Paz Vega, Cristina Serafini, Atanas Srebrev, Lillian Blankenship, Elizabeth Brace, Stacey Clickner, Keith D. Evans, Isaac Florentine, Brenda Galaz-Magyar
    Regie: Isaac Florentine
    Drehbuch: Matt Venne
    Kamera: Yaron Scharf
    Musik: Frederik Wiedmann
    FSK 16
    Bulgarien / USA / 2017

    Als seine Frau und die gemeinsame Tochter brutal ermordet werden, ist der erfolgreiche Strafverteidiger Frank Valera (Antonio Banderas) verzweifelt. Die Ermittlungen von Polizei und Justiz treten auf der Stelle, und so macht Frank sich alleine auf, den Täter zu finden. Aus der Wut und der Trauer wächst Disziplin: Er legt ein Schweigegelübde ab und fängt an bis zur äußersten Erschöpfung zu trainieren, um seinen Körper in eine stahlharte Waffe zu verwandeln. Auf der Suche nach Rache bringt er nicht nur die lokale russische Mafia gegen sich auf…


    Wie so viele andere etwas in die Jahre gekommene Kollegen scheint auch der Spanier Antonio Banderas mittlerweile einen Film nach dem anderen abzudrehen, denn immerhin gingen 2017 nicht weniger als 6 Beiträge des charismatischen Mimen an den Start. Einer davon ist der vorliegende "Pfad der Rache", in dem einmal mehr Rache und damit verbundene Selbstjustiz auf der Tagesordnung stehen. Nachdem Leute wie Charles Bronson oder auch ein Clint Eastwood sowie etliche andere Akteure in diesem Bereich ihre Spuren hinterlassen haben, versucht sich nun der mittlerweile 57 Jährige Banderas darin, den Doppelmord an seiner Frau und seiner kleinen Tochter zu rächen. Man kann sich also denken in welche Richtung die Geschichte von Isaac Florentine tendiert, hat man doch schon unzählige Varianten der Thematik zu Gesicht bekommen. Und dennoch unterscheidet sich die Story ein wenig von den ansonsten üblichen Abläufen, was allein schon in der Tatsache zu erkennen ist, das man hier den Fokus nicht ausschließlich auf harte und brutale Action-Sequenzen legt.

    Dennoch beinhaltet das Geschehen durchaus mehrere solcher Passagen, in denen der gute Antonio vor allem physisch überzeugen kann. Es ist schon erstaunlich wie drahtig und fit der gute Mann stellenweise zur Sache geht, was seinen weitesgehend jüngeren Kontrahenten nicht gerade zu Gute kommt. An anderer Stelle bekommt man allerdings auch wirklich sehenswertes Schauspiel der Hauptfigur zu sehen, denn Banderas hinterlässt auch ganz allgemein einen darstellerisch äußerst guten Eindruck. Auch seine Interpretation des Rächers verstärkt diesen Eindruck und unterscheidet sich zudem auch noch von den ansonsten gewohnten Selbstjustiz-Charakteren. So handelt es sich in vorliegendem Fall einmal nicht um einen brachial agierenden Rächer, sondern vielmehr um einen der einen gewissen Stil an den Tag legt. Er handelt nach Anleitungen von Marc Aurel und legt dabei sogar eine Art Schweigegelübde ab, um sich voll und ganz auf seine Aufgabe zu konzentrieren. Dieser eingeschlagene "Pfad der Rache" erscheint fast schon ein wenig außergewöhnlich, passt jedoch absolut gut in das gewonnene Gesamtbild.

    Die Erzähl-Struktur der Geschichte lässt lose Anlehnungen an einen Quentin Tarantino erkennen, denn auch hier sind die Abläufe in mehrere Kapitel gegliedert. Vor allem im Nachhinein wirkt das sehr stimmig, werden so doch die einzelnen Etappen der Rache gut an den Mann gebracht. Gleichzeitig dient es in meinen Augen zum besseren Verständnis für die Entwicklung der Hauptfigur, denn Banderas vollzieht mit zunehmender Laufzeit eine Wandlung, die dem Zuschauer äußerst gut und intensiv näher gebracht wird. Die einzelnen Stufen der Trauer werden dabei gut nachgezeichnet, wobei die üblichen Stadien wie Verzweiflung, Wut, aber auch der Wunsch nach richtiger Gerechtigkeit zu erkennen sind. "Pfad der Rache" lässt also durchaus eine gewisse Vielschichtigkeit erkennen und beschäftigt sich nicht mit dem oft verwendeten Wunsch nach blinder Rache. Dies lässt sich insbesondere zum Ende hin erkennen, wenn Banderas das Rätsel um die Identität des Mörders und dessen Motiv klären konnte. Der finale Endkampf der Akteure endet nämlich anders als manch einer es sich eventuell vorstellt und allein schon dieser Aspekt ist einmal eine willkommene Abwechslung. Das wertet den Film noch einmal zusätzlich etwas auf. Das passt richtig gut in ein Szenario, das rein inhaltlich sogar phasenweise ein wenig Tiefgang erkennen lässt.

    Und so hebt sich "Pfad der Rache" dann auch etwas von etlichen anderen Vertretern dieser Art ab und tut dies auf eine äußerst wohlwollende Art und Weise. Isaac Florentine ist eine richtig gelungene Kombination aus harter Action und emotionalem Tiefgang gelungen, ohne dabei zu dick aufzutragen. Mit Antonio Banderas wurde die Hauptrolle zudem gut besetzt, verleiht der spanische Mime seinem Charakter doch eine Menge Glaubwürdigkeit und Authentizität. Im gleichen Atemzug verkörpert er auch noch einen stilvollen Rächer, der sich nicht ausschließlich von blinder Rache lenken lässt, sondern stattdessen für echte Gerechtigkeit sorgen will. Man sollte sich diese Produktion also keinesfalls entgehen lassen, beinhaltet sie doch etliche sehenswerte Elemente, die den Selbstjustiz-Thriller nicht nur auf harte Action reduzieren.


    Fazit:


    Es ist wirklich schön Antonio Banderas endlich einmal wieder in einem sehenswerten Beitrag zu erleben. Und das ist "Pfad der Rache" auf jeden Fall, so das man diesen Film ohne Weiteres als Bereicherung des Genres ansehen kann. Mit Stil und Gerechtigkeitssinn wird hier die Rache für einen Doppelmord ausgeübt und der überzeugende Hauptdarsteller liefert dabei eine überzeugende Performance ab, die ich persönlich ihm ehrlich gesagt nicht mehr zugetraut hätte.


    [film]8[/film]


    House Harker - Vampirjäger wider Willen
    (I Had a Bloody Good Time at House Harker)
    mit Derek Haugen, Jacob Givens, Noel Carroll, Whitney Moore, Arlan Godthaab, Nathan Lorch, Talya Carroll, Megan O'Neil, Peter Story, Nate Lane, Milena Ferreira
    Regie: Clayton Cogswell
    Drehbuch: Clayton Cogswell / Noel Carroll / Derek Haugen
    Kamera: Max Margolin
    Musik: Tim Sloan
    FSK 16
    USA / 2016

    Die Brüder Charlie und Gerry Harker sind Nachkommen des legendären Vampirjägers Jonathan Harker. Doch ihr Glaube an die Familiengeschichte rund um die Jagd auf Vampire macht sie in der heutigen Zeit nicht zu Helden, sondern zum Gespött der Stadt. Aus finanzieller Not heraus und dank eines ungewollten und recht kuriosen Todesfalls schmieden die Brüder gemeinsam mit ihrem nicht minder schrägen Freund Ned einen genialen Plan: Die erfolgreiche Jagd auf einen Vampir soll mit Hilfe eines Schauspielers öffentlich im Haus Harker inszeniert werden! Dumm nur, dass eben dieser Schauspieler auf einen echten Vampir trifft und dieser schließlich statt des Schauspielers bei den Harkers eintrifft...


    Das man auch mit verhältnismäßig wenig Geld einen äußerst unterhaltsamen Film auf die Beine stellen kann wurde schon oft genug unter Beweis gestellt. Mit "House Harker - Vampirjäger wider Willen" liegt ein weiteres Paradebeispiel für diese Behauptung vor, denn das diesem Erstlingswerk von Clayton Cogswell ein ziemlich niedriges Budget zu Grunde liegt merkt man an allen Ecken und Enden. Das ist aber keinesfalls als negativ zu bewerten, da gerade dieser Aspekt den Liebreiz und Charm des vorliegenden Filmes zusätzlich hervorhebt. Die Geschichte an sich ist völlig hanebüchen und beinhaltet jede Menge Gags, von denen allerdings nicht alle zünden können. Das macht bei der vorhandenen Vielzahl jedoch nicht wirklich viel aus, denn während der gerade einmal gut 73 Minuten Nettolaufzeit reihen sich die skurrilen Momente dermaßen dicht aneinander, das man ihnen unmöglich entkommen kann. Zwar gestaltet sich der Humor an manchen Stellen ein wenig flach, um dann aber kurz danach gleich wieder mit herrlicher Situationskomik aufzuwarten. Ebenso verhält es sich mit dem vorhandenen Wortwitz, denn sämtliche Dialoge sprühen nur so vor dem Bemühen, den Zuschauer durchgehend bei Laune zu halten. Zugegebenermaßen gelingt das nicht komplett, aber in der Summe gesehen überwiegen die komischen Momente von denen man kaum genug bekommen kann. Dabei kommt es selbstverständlich auch auf die persönlichen Vorlieben an, denn "House Harker - Vampirjäger wider Willen" kommt vollkommen überzogen daher, was sich in erster Linie auch im Schauspiel der Protagonisten sehr stark niederschlägt. Und an dieser Stelle ist man dann auch bei einem der in meinen Augen absoluten Höhepunkte angelangt, da ganz besonders die drei Hauptdarsteller der Geschichte ihren ganz persönlichen Stempel aufdrücken. Meiner Meinung nach ist Derek Haugen in der Rolle von Ned an dieser Stelle besonders zu erwähnen, erinnert der gute Mann in Sachen Mimik und Gestik doch stellenweise an den guten Simon Pegg, was dem Betrachter in etlichen Situationen unzählige Schmunzler ins Gesicht zaubert.

    Aber auch alle anderen Charaktere liefern ordentlich ab, wobei man den Akteuren durchgehend die Spielfreude anmerkt. Alle hinterlassen einen sympathischen Eindruck und die völlig trottelige Interpretation der jeweiligen Charaktere passt perfekt zu dem trashigen Eindruck, den diese Low Budget Produktion hinterlässt. Es handelt sich dabei um wirklich gelungenen und extrem unterhaltsamen Trash, dem das Herzblut und Engagement der Macher förmlich aus jeder einzelnen Pore tropft. Gleichzeitig entwickelt das Szenario einen herrlichen 80er Jahre Charme, was dem Ganzen dann noch einmal zusätzliche Pluspunkte einbringt. Gestaltet sich die erste Filmhälfte noch relativ unblutig, so soll sich das im späteren Verlauf vollkommen ändern. Ganz besonders im letzten Drittel geht es dann ordentlich zur Sache, was den von Haus aus schon guten Spaßfaktor noch einmal zusätzlich nach oben schießt. In dieser Phase der Erzählung wird man dann auch mit Szenen konfrontiert, die an Absurdität kaum noch zu überbieten sind. Natürlich dürfen bei einem Film dieser Art auch diverse Anspielungen auf andere Filme nicht fehlen und so werden beispielsweise Werke wie "Der Exorzist" oder auch die neumodische "Twillight-Saga" liebevoll durch den Kakao gezogen.

    Das alles zusammen genommen ergibt eine in allen Belangen extrem turbulente Geschichte, in der einem der trashige Anstrich regelrecht ins Gesicht springt. Gleichzeitig entbehren sogar offensichtliche Logiklöcher eines gewissen Charmes, wobei an dieser Stelle insbesondere die letzten Minuten des Filmes genannt sein sollen. Denn obwohl es zu keiner Zeit geschneit hat sind die Schauplätze wie aus dem nichts auf einmal mit einer dicken Schneeschicht überzogen und man fragt sich unwillkürlich, wie das überhaupt passiert sein kann. Ist im Prinzip aber auch vollkommen egal, denn irgendwie passt diese schräge Momentaufnahme ganz wunderbar in das gewonnene Gesamtbild. Am Ende kann man eigentlich nur hoffen das "House Harker - Vampirjäger wider Willen" gut bei den Leuten ankommt, denn angeblich soll aus dem Ganzen bei einem gewissen Erfolg sogar eine Trilogie werden. Bei solch einem unterhaltsamen und schrägen Spektakel wäre dagegen sicherlich nichts einzuwenden, denn Freunde der skurrilen Horrorkomödien kommen hier voll auf ihre Kosten.

    Einmal mehr hat OFDB Filmworks das Gespür für den besondern Film an den Tag gelegt und präsentiert so eine weitere gelungene Veröffentlichung. Dieser Film macht einfach nur Spaß und besticht dabei in erster Linie durch einige Unzulänglichkeiten, die dem Gesamtbild unglaublich viel Charme und Liebreiz verleihen. Was man ansonsten höchstwahrscheinlich negativ beanstanden würde, offenbart sich in der vorliegenden Produktion als absolute Stärke und sorgt so für eine äußerst stimmige Inszenierung. Die einzelnen Zutaten wurden gut miteinander vermischt, so das "House Harker - Vampirjäger wider Willen" definitiv einen der schrägsten beiträge der letzten Zeit darstellen dürfte.


    Fazit:


    Insgesamt gesehen wurde hier aus eher bescheidenen Mitteln das Maximale heraus geholt. Das Ergebnis ist ein sehr unterhaltsames Filmchen, das mit sympathischen Charakteren, blutigen Passagen und einem wahren Sammelsurium aus Absurditäten aufwartet. Auch wenn sicherlich nicht jeder diese Meinung teilt, mir persönlich hat dieses Werk mehr als gut gefallen und man kann nur hoffen, das es hoffentlich wirklich zu einer Trilogie kommt.


    [film]8[/film]


    Bloody Bloody Bible Camp
    (Bloody Bloody Bible Camp)
    mit Reggie Bannister, Tim Sullivan, Ron Jeremy, Ivet Corvea, Matt Aidan, Jessica Sonneborn, Deborah Venegas, Jeff Dylan Graham, Elissa Dowling, David C. Hayes
    Regie: Vito Trabucco
    Drehbuch: Vito Trabucco / Shelby McIntyre
    Kamera: Michael Bates / Aaron Neal Trout
    Musik: Reggie Bannister / Carlos Vivas
    keine Jugendfreigabe
    USA / 2011

    1977: Eine Gruppe junger und wilder Christen verbringt ein lustiges Wochenende im Happy-Day-Bibel-Camp. Dabei haben sie nur Alkohol und das andere Geschlecht im Kopf. Ihr unchristliches Verhalten lockt eine verrückte sadistische Nonne herbei: Schwester Mary Chopper (Tim Sullivan). Jeder der Jugendlichen muss für seine Sünden bezahlen und wird von Mary Chopper grausam hingerichtet. Sieben Jahre später nimmt sich eine andere Gruppe Jugendlicher vor, in das Camp zu fahren und wilde Partys zu schmeißen. Die Warnungen der Einheimischen über die schrecklichen Morde vor sieben Jahren ignorieren die feierwütigen Teenies. Unbeirrt richten sie sich im Bibel-Camp ein. Doch Sister Mary Chopper wartet bereits auf ihre nächsten Opfer...


    Es ist zumeist kein wirklich gutes Zeichen, wenn ein Film erst sieben Jahre nach seinem Erscheinen eine deutsche DVD-und Blu-ray Veröffentlichung erhält. Im Fall von "Bloody Bloody Bible Camp" bewahrheitet sich das einmal mehr ziemlich eindrucksvoll, denn was hier als Horrorkomödie deklariert wird, entpuppt sich als äußerst mauer B-Movie ohne jegliche Substanz. Die dümmliche Geschichte bietet rein inhaltlich so gut wie gar nichts und dient so letztendlich nur als ausgedünnte Rahmenhandlung für einige blutige Passagen. Dies gibt es nämlich recht zahlreich, wobei die Qualität der vorhandenen SFX nicht unbedingt im oberen Drittel angesiedelt ist. Dennoch bekommt der Zuschauer zumindest in diesem Bereich etwas geboten, so das sich die Chose teilweise recht unterhaltsam gestaltet.

    Das allein reicht aber noch längst nicht für einen guten Horrorfilm aus und das die vorliegende Produktion keinesfalls zu den guten ihrer Machart gehört ist einem schon nach wenigen Minuten klar. Das Ganze präsentiert sich von der ersten Minute an in einem äußerst billigen Look und auch über das vorhandene Talent der Darsteller wird man nicht im Unklaren gelassen. Die versammelte Riege gehört nicht gerade zur Creme de la Creme und da hilft es auch nichts, das mit Reggie Bannister (Das Böse 1-5) ein bekanntes Gesicht mit an Bord ist. Der gute Reggie hat nämlich auch schon einmal bessere Tage gesehen und passt sich mit seinem Schauspiel nahtlos den anderen Akteuren an, die phasenweise regelrecht unterirdisch agieren. Streckenweise stehen einem dabei fast schon die Haare zu Berge, denn insbesondere die dämlichen Dialoge wirken völlig aufgesetzt. Das bezieht sich dann auch ganz generell auf den sogenannten Humor innerhalb der Story, denn was hier im Prinzip lustig daher kommen soll ist nichts anderes als unsinnige Rumalberei, an der man keinesfalls Gefallen finden kann.

    Man kann Regisseur Vito Trabucco keinesfalls das Bemühen absprechen seine Erzählung witzig zu gestalten, aber dieser Schuss ging kräftig nach hinten los. Es wirkt wie gewollt und nicht gekonnt, zudem sind die Darsteller nicht gerade als ausdrucksstark zu bezeichnen. Das nicht vorhandene Talent schimmert an allen Ecken und Enden durch, was im Endeffekt den größten Wermutstropfen dieses Filmes darstellt. Wenn da nicht wenigstens die zahlreichen und etwas härteren Passagen wären, dann würde der Unterhaltungswert dieses billigen Werkes gegen null tendieren. Man bekommt also nicht sonderlich viel Sehenswertes geboten und sollte vor der Sichtung definitiv das Gehirn leer laufen lassen, damit man die vollkommen absurden Abläufe bis zum Ende ertragen kann.

    Trash kann im Normalfall richtig unterhaltsam sein, doch dafür muss er auch gut gemacht sein. "Bloody Bloody Bible Camp" ist aber größtenteils ganz einfach ein schlechter Vertreter seiner Art, der vor allem die Bezeichnung Horrorkomödie nicht wirklich verdient. Lustig geht anders, weshalb man dann auch in der Endabrechnung kein gutes Zeugnis ausstellen kann. Vito Trabucco fehlt es ganz augenscheinlich am Gespür für das Wesentliche, denn auch mit dem offenkundig recht niedrigen Budget hätte man viel mehr aus diesem Werk heraus holen können.


    Fazit:


    Im Grunde genommen kann man "Bloody Bloody Bible Camp" noch nicht einmal für eine einmalige Sichtung empfehlen, denn es handelt sich nur um vergeudete Lebenszeit. Einige blutige Einstellungen können diesen Käse auch nicht retten, der sich in der Summe als ziemlicher Rohrkrepierer heraus stellt. Man hätte sich das Ganze also generell sparen können, handelt es sich doch um einen Film den die Welt nicht unbedingt braucht.


    [film]3[/film]

    Twin Peaks
    (Twin Peaks)
    mit Kyle MacLachlan, Sheryl Lee, Michael Horse, Chrysta Bell, Miguel Ferrer, David Lynch, Robert Forster, Kimmy Robertson, Naomi Watts, Laura Dern, Pierce Gagnon
    Regie: David Lynch
    Drehbuch: Mark Frost / David Lynch
    Kamera: Peter Deming
    Musik: Angelo Badalamenti
    FSK 16
    USA / 2017

    Im Rahmen des Twin Peaks-Revivals verschlägt es FBI-Agent Dale Cooper (Kyle MacLachlan) erneut in eine Welt, in der Himmel und Hölle im Angesicht eines verheerenden Mordfalls und der dazugehörenden Ermittlungen aufeinander treffen. Schnell wird klar, dass auch dieses Mal nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint, denn die Welt - und vor allem Twin Peaks - ist ein Ort voller Mysterien. Jeder Mensch hat ein düsteres Geheimnis zu verbergen, so auch Agent Cooper, der offenbar nicht ganz er selbst ist.

    Die Freude unter den Fans war riesig als bekannt wurde, das die vielleicht beste Mystery-Serie aller Zeiten ihre Fortsetzung finden würde. Satte 25 Jahre hat es gedauert bis Regisseur David Lynch sein Prunkstück "Twin Peaks" in eine abschließende dritte Runde geschickt hat, um nun endlich die offen gebliebenen Fragen des Mysteriums zu klären. Das Ergebnis wird sicherlich nicht jedem gefallen, denn die neuen 18 Episoden verlaufen doch so vollkommen anders, als man es von den beiden bisherigen Staffeln gewohnt war. Lynch wollte etwas Neues erschaffen und hat dabei größtenteils Wege beschritten, die selbst für seine Verhältnisse etwas Besonderes darstellen. Das wird bestimmt nicht bei jedem auf die totale Gegenliebe stoßen, denn wer auf den unverwechselbaren Charme und das Flair der alten Folgen hofft wird sicherlich ein wenig enttäuscht sein. So dient das Städtchen Twin Peaks beispielsweise nicht mehr als Hauptschauplatz der Ereignisse und dient im Prinzip nur noch dazu, das ab und an kleinere Stippvisiten absolviert werden. Das ist schon recht gewöhnungsbedürftig und ebenso verhält es sich auch mit den einzelnen Figuren, die zur damaligen Zeit eines der absoluten Highlights der Serie dargestellt haben. Zwar ist bis auf wenige Ausnahmen alles mit an Bord und man kann so ein freudiges Wiedersehen mit den Lieblingen der damaligen Zeit feiern, aber der Stellenwert der jeweiligen Charaktere ist nur noch selten zu vernehmen. Bis auf Dale Cooper, Gordon Cole und Albert verfügt keine der beliebten Figuren über die nötigen Spielanteile, um sich beim Zuschauer nachhaltig in Erinnerung zu bringen. Selbst Lucy und Andy hinterlassen nur noch den Eindruck von notwendiger Staffage und dieser Umstand ist dann insgesamt gesehen schon ein kleiner Wermutstropfen im gewonnenen Gesamtbild.

    Lynch legt sein Hauptaugenmerk dieses Mal ganz eindeutig auf die surrealen Momente, von denen es an manchen Stellen sogar einige zu viel gibt. Besonders stark wird dies in der achten Episode bemerkbar, in der man über 50 Minuten lang mit Bildern konfrontiert wird, die man ohne Weiteres als völlige Reizüberflutung bezeichnen kann. An dieser Stelle ist es wirklich zu viel des Guten und man wird dabei auch das Gefühl nicht los, das man sich auf einem nicht enden wollenden Drogen-Trip befindet. Ganz generell ist "Twin Peaks 2017" mit teils wirren und surrealen Momenten regelrecht zugepflastert, was insbesondere in der ersten Hälfte des Formates nicht gerade zum besseren Verständnis dient. So ergeben viele Dinge zunächst gar keinen Sinn und auch diverse neu eingebrachte Figuren werden fast willkürlich in das Geschehen hinein geworfen, ohne das man eine Verbindung zwischen den Personen und der Story ableiten könnte. Das trägt dafür Sorge, das insbesondere die ersten 9 Episoden wenig strukturiert wirken und es entsteht des Öfteren vielmehr der Eindruck, als wenn man etliche Versatzstücke irgendwie aneinander gereiht hat. Das soll sich erst in der Folge ändern und Lynch webt dann auch im Laufe der Zeit die einzelnen Stücke für die Gesamtzusammenhänge ein, bis sich zum Ende hin endlich ein recht klares Gesamtbild ergibt. Der bis dahin eingeschlagene Weg ist allerdings recht mühsam und ehrlich gesagt offenbart das Format an diversen Stellen Momente, in denen der Betrachter auf eine harte Geduldsprobe gestellt wird.

    "Twin Peaks 2017" ist extrem vielschichtig und die Geschichte der sogenannten "dritten Staffel" ist tief ineinander verschachtelt. Die Vielschichtigkeit und Komplexität der Ereignisse ist einerseits regelrecht brillant, stellt aber gleichzeitig auch eine Herausforderung an die Aufmerksamkeit des Zuschauers dar. Durch die manchmal verwirrende Erzählweise der Abläufe kommt es des Öfteren zu Irritationen, die sich erst mit zunehmender Laufzeit beheben lassen. Durch diesen Aspekt fehlt es den neuen Folgen ein wenig an der Leichtigkeit die in den ersten beiden Staffeln versprüht wurde, aber dafür ist es Lynch hervorragend gelungen, den Spannungsbogen immer straffer zu ziehen. Man fiebert förmlich der Auflösung des Ganzen entgegen, um nun endlich eine endgültige Antwort auf die vielen offenen Fragen zu erhalten. Viele eingebaute Andeutungen zielen dabei in eine bestimmte Richtung und diese verdichtet sich dann auch mit zunehmender Laufzeit. In der letzten Episode kommt es dann letztendlich zu einem Finale das mit einem relativ abrupten Showdown aufwartet und einen mit einem eher zwiespältigen Eindruck zurück lässt. Zwar wurden etliche Fragen beantwortet, aber dennoch lässt David Lynch Freiraum für eigene Interpretationen und sorgt so dafür, das man nicht rundum zufrieden Abschied von "Twin Peaks" nimmt.

    Letztendlich ist es wie eigentlich immer bei Mr. Lynch, denn die Fortsetzung der Kult-Serie wird ganz bestimmt nicht jeden Geschmack treffen. Vor allem durch die viel zu geringe Einbindung der beliebten Charaktere geht dem Format einiges an Liebreiz verloren, wohingegen die völlig neue Darstellung von Dale Cooper in einer Doppelrolle von Kyle MacLachlan absolut brillant interpretiert wird. Auch über mangelnden Humor kann man sich wahrlich nicht beklagen, kommt es doch während der 18 Folgen zu unzähligen skurrilen Momenten, bei denen man das Grinsen kaum noch aus dem Gesicht bekommt. Und dennoch ist die Rückkehr nach Twin Peaks so gut wie gar nicht mehr mit der Serie von damals zu vergleichen, was aber in der Summe nicht zwangsläufig negativ bewertet werden muss. Der selbst für Lynch-Verhältnisse extrem surreale Anstrich des Ganzen fordert die volle Aufmerksamkeit des Betrachters und mag vielleicht nicht jedem gefallen, ist andererseits aber auch einer der teils genialen Höhepunkte dieser Fortsetzung. Alles in allem hat sich das lange Warten also durchaus gelohnt, trotzdem wird aber keinesfalls der unvergleichbare Charme der ersten beiden Staffeln erreicht., was in meinen Augen aber auch nicht wirklich zu erwarten war.


    Fazit:


    Das Mysterium "Twin Peaks" hat nun endlich sein Ende gefunden, wobei letztendlich aber doch nicht sämtliche Fragen erschöpfend beantwortet werden. Einiges bleibt der eigenen Interpretation überlassen, was Lynch wohl auch definitiv beabsichtigt hat. Die neuen Episoden beinhalten jede Menge Höhepunkte, offenbaren jedoch auch so manche Passage, in der sich eine gewisse Langatmigkeit erkennen lässt. Übrig bleibt eine überdurchschnittlich gute Fortsetzung, die allerdings nicht an die Perfektion des 90er Jahre Kults heran kommt, was manch einer aber sicher völlig anders sehen wird.


    [film]8[/film]

    Twin Peaks 3 - Halbzeit Analyse

    Was hab ich mich gereut als die Nachricht kam, dass nach 25 Jahren endlich meine Lieblingsserie eine dritte und abschliessende Staffel spendiert bekam. Inzwischen ist jeder Sonntagabend eine neue Twin Peaks TV Night bei mir. Alles hätte gut werden können, aber man erteilte David Lynch eine Narrenfreiheit und somit kann er praktisch mit einer Freikarte walten und schalten wie er will. Nun bin ich bei Episode 9 angelangt und muss sagen, dass Twin Peaks alles bisherige was bis jetzt über die Mattscheibe flatterte in den Schatten stellt! Leider nicht im positiven! Den hier fügt sich in unendlich zäher Erzählstruktur mit langweiligen Charakteren einfach nichts zusammen. Das ist dermassen träge und einschläfernd gemacht, dass man hier kaum noch von Unterhaltung reden kann! Ob das nun anspruchsvoller Surrealismus ist oder einfach nur Kacke, kann jeder selbst entscheiden. Aber einem Typen, 2 geschlagene Minuten zuzugucken wie er den Fussboden einer Bar fegt kann nicht das Mass aller Dinge sein. Die Bilder und Erzählung meditieren vor sich dahin und lassen die Charaktere ziemlich dumm aussehen. Die Figur Cooper/Bob/Dougie kommt nicht in die Gänge. Immer wieder stossen neue Charaktere hinzu, die den Plot auch nicht wirklich vorantreiben.

    In Folge 8 knallt Lynch dann vollkommen durch und quält den Zuschauer mit 55 Minuten surrealen Bildern und abstrakter Videokunst. Wem`s gefällt? Inzwischen quäle ich mich so durch und freu mich überhaupt nicht mehr auf meinen Sonntag Serienabend. Bereits jetzt ist klar, dass wenn da nicht noch weiss Gott was passiert, ist es Lynch gelungen seine Kultserie zu einem Klumpen langweiliger TV Unterhaltung für ein Arte Publikum zu verkommen. Alle anderen gehen leer aus. Aber, ich zieh nach Staffel Ende mein Resümee.

    Schade dass die Serie kaum noch in Twin Peaks spielt und wenn überhaupt treten hier nur die beiden Clowns Andy und Lucy auf. Der damalige Cast bekommt nur Kurzauftritte spendiert und nehmen kaum noch Screentime ein. Auch der Billig Look stösst mich ein wenig ab. Hatte die beiden ersten Staffeln noch Atmosphäre und Stimmung, geht hier praktisch alles den Bach runter.

    Zwischenfazit: Wäre das in den 90er nicht meine Lieblingsserie gewesen, hätte ich mich schon längst ausgeklinkt. Lynch hat es geschafft, dass mir inzwischen die Auflösung und Entwicklungen der Kultserie am Allerwertesten abgehen. Nur aus Respekt bleib ich noch dran. Aber eine BD werde ich mir wohl von diesem Kunsttrip nicht ins Regal stellen. So und nun werde ich mich erneut David Lynch widmen, wahrscheinlich kommt nun wieder so eine Szene in der David minutenlang Diana beim rauchen zuguckt???!

    Ich kann hier eigentlich größtenteils zustimmen, habe gerade die ominöse achte Episode überstanden. Anders kann man es wirklich nicht ausdrücken und was Mr. Lynch sich hierbei gedacht hat, wird wohl auf ewig sein Geheimnis bleiben. Wer die Hoffnung auf das alte Flair und den damit verbundenen Charme der ersten beiden Staffeln hat sollte sich die neuen Folgen besser gar nicht antun. Mit Twin Peaks im eigentlichen Sinn hat das Ganze ehrlich gesagt nicht mehr viel gemeinsam, zwar erzählt Lynch die Geschichte in irgend einer Art und Weise weiter, baut allerdings viel zu viel neue Elemente ein. So erscheint die Story in weiten Teilen wenig strukturiert und es entsteht vielmehr der Eindruck, das hier fast willkürlich diverse Versatzstücke aneinander gereiht werden, die allerdings nur selten echte Zusammenhänge erkennen lassen. Jedenfalls ist das bis jetzt der Fall und ich kann nur hoffen, das die ganze Chose am Ende zumindest einen einigermaßen zu erkennenden Gesamteindruck hinterlässt.

    Bisher muss man sich jedoch phasenweise wirklich durch die einzelnen Episoden hindurch hangeln und verspürt an so manchen Stellen das Verlangen, nicht bis zum Ende durch zu halten. Die unzähligen surrealen Elemente dienen nicht unbedingt zum besseren Verständnis, was in den ersten beiden Staffeln eben noch nicht der Fall war. Auch die Spielanteile der ehemaligen Stars fallen viel zu knapp aus, so das mit Ausnahme von Cooper niemand über den Status nötiger Staffage hinaus kommt. Das ist besonders schade, denn waren es doch gerade die ganzen Charaktere, die Twin Peaks einen absoluten Sonderstatus eingeräumt haben, der hier allerdings bisher nicht zu erkennen ist. Zudem wirft Lynch auch immer wieder für kurze Momente neue Figuren in das Geschehen hinein, die allerdings ebenso schnell wieder von der Bildfläche verschwinden und bis zum bisherigen Zeitpunkt keine Relevanz für die Geschichte erkennen lassen.


    Jailbreak
    (Jailbreak)
    mit Celine Tran, Jean-Paul Ly, Tharoth Sam, Lida Duch, Laurent Plancel, Kong Ka Chan, Dara Our, Sisowath Siriwudd, Dy Sonita, Meas Morokot Sisowath
    Regie: Jimmy Henderson
    Drehbuch: Jimmy Henderson / Michael Hodgson
    Kamera: G Ryckewaert
    Musik: Fabio Guglielmo Anastasi
    keine Jugendfreigabe
    Kambodscha / 2017

    Vier junge Elitepolizisten überstellen Gangster Playboy, Mitglied der berüchtigten Butterfly-Gang in ein Hochsicherheitsgefängnis. Dort angekommen bricht jedoch die Hölle los: Auf Playboy ist mittlerweile ein hohes Kopfgeld ausgesetzt, da er die Identität von Madame Butterfly, der Chefin der Gang, verraten will. Die Polizisten finden sich inmitten eines blutigen Gefängnisaufstandes wieder und müssen um Leben und Tod kämpfen.


    Ein italienischer Regisseur namens Jimmy Henderson zeichnet für diese Produktion aus Kambodscha verantwortlich, das allein ist schon eine nicht unbedingt alltägliche Kombination. Der gute Mann serviert mit seinem Erstling einen waschechten Prügelfilm, für den ganz eindeutig der indonesische Kracher "The Raid" Pate gestanden hat. Das verwundert nicht wirklich, denn schließlich hat genannter Film in Sachen Action echte Maßstäbe gesetzt, was ganz zwangsläufig dazu führt, das manch einer gern auf den Erfolgszug aufspringen möchte. Nun präsentiert "Jailbreak" keinesfalls die hohe Qualität von "The Raid", aber immerhin bekommt der Zuschauer einen größtenteils kurzweiligen Klopper zu Gesicht, bei dem das Hauptaugenmerk selbstverständlich auf die enthaltenen Action-Passagen gerichtet ist. Und von denen gibt es nun wirklich reichlich zu begutachten, was andererseits aber auch ganz eindeutig darauf hinweist, das man rein inhaltlich keine allzu großen Erwartungen hegen sollte. Die Story ist nämlich ebenso kurz und knapp gehalten wie es die Inhaltsangabe suggeriert, so das die Geschehnisse nicht gerade viel inhaltliche Substanz erkennen lassen. Ist aber ehrlich gesagt auch gar nicht nötig, denn die ausgedünnte Rahmenhandlung reicht aus, um den etlichen Prügeleien die notwendige Umrahmung zu verleihen.

    In den ersten gut 25 Minuten passiert noch nicht sonderlich viel und ehrlich gesagt hätte man sich die eher flache Einführung in die Geschichte auch durchaus sparen können. Die Charaktere werden äußerst oberflächlich vorgestellt und wirken in schauspielerischer Hinsicht auch relativ blass und beliebig austauschbar. Später soll man allerdings feststellen das die Protagonisten für das Wesentliche Element des Filmes gut ausgewählt wurden, denn in den vorhandenen Action-Passagen wissen sie ohne Weiteres zu gefallen. Nach der angesprochenen Einführung nimmt "Jailbreak" dann ordentlich an Fahrt auf, denn kaum haben die Polizisten den Gangster Playboy im Gefängnis abgeliefert, kommt es dort auch prompt zu einem Gefängnisaufstand. Auf engstem Raum kommt es nun praktisch im Minutentakt zu wilden Schlägereien und der geneigte Genre Fan dürfte voll auf seine Kosten kommen.

    Da stört es dann auch nicht sonderlich, das die Gesetze der Logik etliche Male außer Kraft gesetzt werden, denn eine hohe Glaubwürdigkeit ist nicht unbedingt die große Stärke des Szenarios. Etwas störend erscheint eher der oftmals gewöhnungsbedürftige Humor denn Henderson immer wieder einstreut, der aber bei der vorliegenden Thematik irgendwie fehl am Platz ist. Phasenweise wirkt das Ganze dann auch fast schon mehr wie eine Komödie, was mir persönlich nicht ganz so gut gefallen hat. Dafür sind der dementsprechende Wortwitz und die teils skurrile Situationskomik zu sehr aufgesetzt und verleihen den Abläufen einen künstlichen Anstrich. Trotzdem ergibt sich in der Summe ein recht gutes Gesamtbild, denn rein vom Unterhaltungswert aus gesehen ist man schon weitaus schlechter bedient worden.

    Letztendlich ist Henderson mit "Jailbreak" ein ordentliches Debüt gelungen, das jedoch in keiner Phase an die Klasse eines "The Raid" heran kommen kann. Größeren Nährwert beinhaltet die Produktion keinesfalls, ist dafür allerdings mit einem Actiongehalt ausgestattet worden der sich sehen lassen kann. Es wird an allen Ecken und Enden geprügelt, so das jedenfalls keine Langeweile aufkommen kann. Echten Cineasten wird das sicherlich nicht ausreichen, so das dieses Werk bestimmt nur die Zielgruppe der B-Movie Action Freaks ansprechen dürfte.


    Fazit:


    Die Anlehnungen an "The Raid" sind unübersehbar, jedoch kann die Qualität der indonesischen Produktion nicht erreicht werden. Übrig bleibt also ein B-Klopper der größtenteils unterhaltsamen Art, der aber keinesfalls höhere Erwartungen erfüllen kann.


    [film]6[/film]


    Der unsichtbare Gast
    (Contratiempo)
    mit Mario Casas, Ana Wagener, José Coronado, Bárbara Lennie, Francesc Orella, Paco Tous, David Selvas, Iñigo Gastesi, San Yélamos, Manel Dueso, Blanca Martínez
    Regie: Oriol Paulo
    Drehbuch: Oriol Paulo
    Kamera: Xavi Giménez
    Musik: Fernando Velázquez
    FSK 16
    Spanien / 2016

    Ein verschlossener Raum, eine Leiche und ein dringend Tatverdächtiger: Der erfolgreiche Geschäftsmann Adrián Doria (Mario Casas), gleichzeitig der Liebhaber der Toten. Frau und Tochter hat er in der Folge bereits verloren, ebenfalls den Kampf um die öffentliche Meinung. Bis die Anwältin Virginia Goodman (Ana Wagener) an seine Tür klopft – mit neuem Zeugen und neuen Fragen im Gepäck. Der Beginn eines nervenaufreibenden Katz- und Mausspiels, in dessen Verlauf die Geschichte von Adrián immer neue Löcher, aber auch immer neue, atemberaubende Wendungen erhält.


    Unter den unzähligen Regisseuren auf dieser Welt gibt es immer wieder Ausnahmetalente, bei denen man vom ersten Film an das Gespür für das Wesentliche erkennen kann. Der Spanier Oriol Paulo fällt ganz eindeutig in diese Kategorie, was man schon bei seinem sensationellen Debüt "The Body - Die Leiche" aus dem Jahr 2012 erkennen konnte. Vier Jahre später erschien mit dem vorliegenden Beitrag "Der unsichtbare Gast" seine zweite Arbeit, bei der man den Zuschauer wieder mit einem extrem stimmigen und spannenden Thriller konfrontierte. Wie schon beim Vorgänger liegt auch hier eine äußerst interessante und in sich verschachtelte Story zu Grunde, in deren Verlauf man etliche Wirrungen und Wendungen serviert bekommt, bevor sich dann ganz am Ende ein äußerst stimmiges und rundes Gesamtbild ergibt. Zum wiederholten Mal kann Paulo dabei auf eine wirklich erstklassige Ansammlung von Darstellern zurückgreifen, die durch ihr hervorragendes Schauspiel wesentlich mit dafür verantwortlich zeichnen, das dieser Film den Betrachter von der ersten bis zur letzten Minute ganz unweigerlich in seinen Bann zieht.

    Dabei gibt sich eine wunderbar mysteriöse Grundstimmung zu erkennen, die dem gewonnenen Gesamtbild sehr zu Gute kommt. Mit zunehmender Laufzeit wird diese immer dichter und stellt einen dabei auch vor so manches Rätsel, wobei diese erst kurz vor dem finalen Showdown sämtliche Zusammenhänge zu erkennen geben. Das sorgt selbstredend für jede Menge Hochspannung und führt den Betrachter wie schon bei "The Body" auf so manche falsche Fährte und insbesondere diese Zutat scheint ganz generell eine der großen Stärken des Regisseurs zu sein. Die Geschichte ist nämlich wirklich gut durchdacht und es sind zu keiner Phase offensichtliche Logiklöcher zu erkennen. Viel zu geschickt lenkt Paulo einen immer wieder in eine bestimmte Richtung, um dann aber später wieder mit nahezu genialen Plot Twists das Geschehen auf eine andere Ebene zu heben. Wie schon bei seinem brillanten Erstling zeichnet der Spanier auch hier sowohl für die Regie als auch für das Drehbuch verantwortlich und das merkt man der Erzählung auch jederzeit an. Die einzelnen Zutaten sind perfekt aufeinander abgestimmt und die jeweiligen Zahnräder greifen harmonisch ineinander über. Der gute Mann hat es im Genre des Thrillers ganz einfach richtig drauf und weiß ganz genau was er machen muss, um den Zuschauer bei der Stange zu halten.

    "Der unsichtbare Gast" legt eine im Prinzip eher sehr ruhige Erzählweise an den Tag, was dem Szenario jedoch in der Summe extrem gut zu Gesicht steht. Die einzelnen Charaktere werden einem sehr gut und ausführlich näher gebracht und Paulo nimmt sich zudem auch genügend Zeit, die einzelnen Abläufe gekonnt in Szene zu setzen. Trotz-oder gerade wegen der ruhigen Erzählstruktur entfaltet sich ein Höchstmaß an Intensität und man fiebert regelrecht der Auflösung des Ganzen entgegen, die sich aber erst wenige Minuten vor dem Ende zu erkennen gibt. Nicht viele Regisseure verstehen es so meisterhaft wie Paulo, den immer stärker ansteigenden Spannungsbogen so kontinuierlich aufrecht zu erhalten und somit ein Filmerlebnis zu kreieren, das auch nachhaltig im Gedächtnis hängen bleibt. Es mag vielleicht nicht jeder so sehen, aber die Filme des Spaniers zählen für mich zu den besten Thrillern Europas und brauchen sich auch in keinster Weise vor amerikanischen Produktionen zu verstecken. Eher das Gegenteil ist der Fall, denn streckenweise lassen diese Werke sogar den Hauch von Genialität erkennen.

    Wie dem auch sei, Freunde herausragender Genrekost kommen nicht an diesem Film vorbei, in dem wie schon bei "The Body" nichts so ist wie es zunächst erscheint. Eine Geschichte voller Wendungen und Überraschungsmomente, erstklassig agierende Schauspieler und jede Menge knisternder Spannung sorgen letztendlich für ein äußerst stimmiges Ergebnis, das man unbedingt gesehen haben sollte. Man kann nur hoffen das Oriol Paulo die an den Tag gelegte Qualität auch bei seinen nächsten Werken halten kann und das noch viele weitere Beiträge folgen werden, denn von Filmen dieser Machart kann man einfach nie genug bekommen.


    Fazit:


    "Der unsichtbare Gast" ist ein ebenso schwer zu durchschauendes Meisterwerk wie "The Body - Die Leiche" und beinhaltet dabei keinesfalls weniger Brillanz und Genialität. Hier kommt man jederzeit voll auf seine Kosten, sind doch sämtliche Zutaten vorhanden die einen richtig gelungenen Thriller ausmachen. Und so kann man dann auch eine uneingeschränkte Empfehlung für diese Produktion aussprechen, deren Sichtung man bestimmt nicht bereuen wird.


    [film]9[/film]


    Day of the Dead: Bloodline
    (Day of the Dead: Bloodline)
    mit Sophie Skelton, Johnathon Schaech, Jeff Gum, Marcus Vanco, Mark Rhino Smith, Lillian Blankenship, Shari Watson, Rachel O'Meara, Luke Cousins, Lorina Kamburova
    Regie: Hèctor Hernández Vicens
    Drehbuch: Mark Tonderai / Lars Jacobson
    Kamera: Anton Ognianov
    Musik: Frederik Wiedmann
    keine Jugendfreigabe
    Bulgarien / 2018

    In einer postapokalyptischen Welt ...
    hat sich eine kleine Gruppe von Menschen in einen Bunker retten können und forscht jetzt nach einem Heilmittel gegen die Zombies. Doch die ehemalige Medizinstudentin Zoe (Sophie Skelton) hat ein Geheimnis, das die ganze Gruppe in Gefahr bringt. Sie hält ihr Forschungsobjekt Max (Johnathon Schaech) - halb Mensch, halb Zombie und ein obsessiver Begleiter aus ihrer Vergangenheit - vor den anderen geheim. Bis er ausbricht und eine blutige Spur der Eingeweide hinter sich lässt. Wird Zoe es trotzdem schaffen, das Virus aufzuhalten?


    "Day of the Dead - Das letzte Kapitel" war seinerzeit der Abschluss von George R. Romeros Ur-Trilogie und mit "Day of the Dead: Bloodline" liegt nun mittlerweile das zweite Remake des Zombie-Klassikers vor. Hatte Steve Miners Variante aus dem Jahr 2008 herzlich wenig mit dem Original zu tun, so muss man Hèctor Hernández Vicens zumindest zu Gute halten, das seine Geschichte rein inhaltlich stark an Romeros Beitrag angelehnt ist. Mir persönlich hat das recht gut gefallen, dennoch kommt die vorliegende Variante auf keinen Fall an das 85er Werk heran, denn allein schon in atmosphärischer Hinsicht sind hier diverse Abstriche zu verzeichnen. Sicherlich sind postapokalyptische Züge vorhanden, jedoch wird zu keiner Zeit die grandios düstere Grundstimmung freigesetzt, die das Original noch so unglaublich ausgezeichnet hat. Auch in allen anderen Belangen kann Vincens nicht an das Original heran reichen, so ist beispielsweise der enthaltene Härtegrad in einem ziemlich überschaubaren Rahmen angesiedelt. Die entsprechenden Passagen wirken irgendwie zu weich gespült, weswegen es auch nicht sonderlich verwundert, das die Produktion mit der Alterseinstufung keine Jugendfreigabe durchgewunken wurde. Einige ganz nette Einlagen gibt es aber dennoch zu begutachten, doch die blutigen Passagen hauen den Betrachter keinesfalls vom Hocker.

    Ebenso verhält es sich auch bei allen anderen Aspekten, wobei die teilweise völlig unlogischen Verhaltensweisen einiger Charaktere schon ein wenig nervtötend erscheinen. Ganz besonders tut sich hier die Figur von Zoe hervor, die durch ihre Handlungen immer wieder die gesamte Gruppe in akute Lebensgefahr bringt. Ganz generell wirken die einzelnen Figuren ziemlich blass und jederzeit austauschbar und das dargebrachte Schauspiel ist auch nicht in der oberen Kategorie anzusiedeln. Gedreht wurde das Ganze aus Kostengründen in Bulgarien und mit geschätzten 8.000.000 $ stand dem Film ein gar nicht einmal so bescheidenes Budget zur Verfügung. Das Endergebnis ist ganz bestimmt nicht der ganz große Wurf, aber immerhin präsentiert sich ein anschaubarer Zombiefilm. Aber dennoch überwiegen die Mankos der Geschichte, so entfaltet sich nämlich niemals ein wirklich beklemmendes Gefühl, zudem lässt das Szenario auch keinerlei echte Bedrohung erkennen. Es ist schon irgendwie komisch, denn bei der vorliegenden Thematik handelt es sich hierbei doch um Punkte, die eigentlich zwingend vorhanden sein müssten.

    Nun kann man Vincens nicht das fehlende Bemühen vorwerfen diese Zutaten zu erzeugen, doch ein echter Funke will beim Betrachter nicht überspringen. Das trägt dann natürlich nicht gerade zu einem äußerst stimmigen Gesamteindruck bei und trübt des Seherlebnis doch ganz gehörig. Als wenn das nicht schon genug wäre wartet man dann am Ende auch noch mit einem extrem kitschigen Ende auf, das wirklich einem typischen Hollywood Blockbuster entsprungen sein könnte. Obwohl sich das alles jetzt sicherlich ziemlich negativ anhört ist "Day of the Dead: Bloodline" dennoch kein völliger Rohrkrepierer, aber im direkten Vergleich mit Romeros genialem Klassiker stinkt die vorliegende Variante doch stark ab. Und ja, diesen Vergleich muss man sich aufgrund der inhaltlichen Ähnlichkeit durchaus gefallen lassen, was sich bei den vielen frappierenden Ähnlichkeiten überhaupt nicht vermeiden lässt.

    Insgesamt gesehen kann diese Produktion keinesfalls die eventuell in sie gesetzten Erwartungen und Hoffnungen erfüllen. Übrig bleibt ein weiteres Zombie-Mopd das man sich zwar gut und gern mal anschauen kann, das aber ganz bestimmt nicht zu den Größen des Genres zu zählen ist. Einen nachhaltigen und bleibenden Eindruck im Gedächtnis hinterlässt der Film auf keinen Fall, denn dafür wurden ganz einfach zu viele Dinge vernachlässigt. Man sollte also definitiv mit einer eher geringen Erwartungshaltung an diese Variante heran gehen, um am Ende keine allzu große Enttäuschung zu erleben. Wer auf eine äußerst düstere und bedrohliche Atmosphäre setzt und harte Zombie-Action bevorzugt sollte definitiv zum Original greifen, das mindestens drei Klassen besser ist als diese Produktion.


    Fazit:


    Zumindest ähnelt "Day of the Dead: Bloodline" von der Geschichte her dem Abschluß der Ur-Trilogie. Das war es dann allerdings auch schon mit den positiven Dingen, denn ansonsten bekommt man eher laue Zombiekost geboten. Jederzeit austauschbare Charaktere, weich gespülte Action-Passagen und mangelnde Atmosphäre sind nicht gerade die Zutaten, um den Zuschauer zu begeistern. Übrig bleibt am Ende ein maximal durchschnittlicher Film, von dem man sich dann doch ein wenig mehr erwartet hätte.


    [film]5[/film]


    The Crucifixion
    (The Crucifixion)
    mit Sophie Cookson, Corneliu Ulici, Ada Lupu, Brittany Ashworth, Catalin Babliuc, Matthew Zajac, Iván González, Ozana Oancea, Javier Botet, Jeff Rawle, Florian Voicu
    Regie: Xavier Gens
    Drehbuch: Carey W. Hayes
    Kamera: Daniel Aranyó
    Musik: David Julyan
    FSK 16
    Gro0britannien / Rumänien / 2017

    Nach dem grausamen Tod einer Nonne wittert die junge Journalistin Nicole eine aufsehenerregende Geschichte. An der besessenen Ordensfrau wurde ein Exorzismus mit anschließender Kreuzigung durchgeführt. Im Kloster angekommen prallt Nicole an eine Mauer des Schweigens. Die örtliche Kirche verschweigt offenbar, die schreckliche Wahrheit. Doch schon bald verdichtet sich Nicoles Verdacht, dass tatsächlich ein Dämon hinter dem schaurigen Ereignis steckt. Ehe sie sich versieht, gerät sie selbst immer tiefer in die verfluchten Abgründe des Glaubens und ist plötzlich selbst in Lebensgefahr. Dämonen suchen sich nämlich am liebsten einen Wirt, der nicht an Gott und die Kirche glaubt - und da haben sie in Nicole ihr nächstes Opfer gefunden.


    Der Name Xavier Gens dürfte den meisten Leuten noch durch den französischen Horrorschocker "Frontier(s)" in Erinnerung sein. Bei vorliegendem Beitrag wagt sich der Regisseur nun auf ein völlig anderes Terrain und serviert einen weiteren der in den letzten Jahren zuhauf erschienenen Filme, die sich mit der Thematik des Exorzismus beschäftigen. Die meisten dieser Werke hinterlassen dabei einen eher dürftigen Eindruck und auch "The Crucifixion" kommt an dieser Stelle bei den Bewertungen alles andere als gut weg. Dabei kann ich das in vorliegendem Fall nicht so ganz nachvollziehen, denn immerhin präsentiert sich eine recht interessante Geschichte, die auch in ihrer Umsetzung keinesfalls so schlecht ist, wie manche Kritik es eventuell vermuten lässt. Gut, an einen Film wie Friekins "Der Exorzist" kommt die vorliegende Erzählung zwar keinesfalls heran, aber immerhin gab es in den letzten Jahren unzählige andere Vertreter, die weitaus schlechter ausgefallen sind. Im Mittelpunkt der Story steht der Tod einer jungen Nonne, dessen Umstände von Beginn an einen herrlich mysteriösen Anstrich erkennen lassen.

    Räumlich ist das Ganze in Rumänien angesiedelt, wobei das Geschehen sich größtenteils in der ländlichen Einöde des Landes abspielt, was der religiösen Thematik und insbesondere der Grundstimmung des Szenarios zu gute kommt. Gens setzt streckenweise auf düster gehaltene Momente und kleiner Schockmomente, zudem werden immer wieder Flashbacks in die Vergangenheit der jungen Nonne eingestreut, die dem Zuschauer die Thematik näher bringen sollen. Das gelingt im Prinzip auch sehr gut und so kann man sich mit der jungen Journalistin Nicole zusammen auf die Suche nach der Wahrheit begeben. Visuell gesehen kommt die eigentliche Thematik leider ein wenig zu kurz, denn lediglich ganz am Anfang sowie zum Ende hin bekommt man einige Szenen geboten, in denen ein Exorzismus bebildert wird. Dennoch schadet das der Erzählung nicht sonderlich, denn die Suche nach der Wahrheit gestaltet sich durchaus interessant und spannend. Immer mehr rückt dabei Nicole in den Vordergrund, denn im Laufe der Zeit ist die junge Frau immer mehr hin-und her gerissen zwischen wahrem Glauben und rationalen Fakten.

    Durch persönliche Erfahrungen im Glauben erschüttert widerfahren ihr immer mehr Ereignisse die sie an Besessenheit glauben lassen. Das Ganze ist umrahmt von einer äußerst stimmigen Atmosphäre, die sich mit zunehmender Laufzeit auch immer mehr verdichtet. "The Crucifixion" beinhaltet allerdings keine größeren Highlights, dafür präsentiert sich aber immerhin ein Szenario, das man ohne wenn und aber als sehr solide bezeichnen kann. Manch einem wird das bestimmt nicht ausreichen, denn ob man es nun will oder nicht, vergleicht man Werke dieser Machart ganz automatisch mit Friedkins Meisterwerk. Deswegen versucht Gens auch erst gar nicht in den direkten Vergleich zu treten, da ein solcher ganz einfach nicht zu gewinnen ist. So zählt "The Crucifixion" dann auch unter den ganzen Genre-Kollegen der letzten Jahre zu den Besseren, wobei es an dieser Stelle ganz selbstverständlich auch auf die rein persönliche Betrachtungsweise ankommt. Ganz besonders hat mir die eher unbekannte Sophie Cookson in der Rolle der Journalistin gefallen, legt sie doch eine recht ansprechende Performance an den Tag die sich sehen lassen kann.

    Insgesamt gesehen hat Xavier Gens ganz bestimmt keinen innovativen Beitrag abgeliefert, denn das Szenario beinhaltet letztendlich die üblichen Klischees und Zutaten. Diese wurden jedoch ganz gut aufeinander abgestimmt, so das man mit einem größtenteils in sich stimmigen Film konfrontiert wird. Innovation oder Überraschungsmomente sollte man aber nicht unbedingt erwarten, denn die gesamte Inszenierung ist doch recht vorhersehbar. Wenn einem das nichts ausmacht dann wird man ganz gut bedient und mit einer Produktion belohnt, die sich definitiv gut anschauen lässt.


    Fazit:


    "Der Exorzist" bleibt ohne jede Frage das absolute Referenzwerk wenn es um die Thematik des Exorzismus geht. Im Laufe der Jahrzehnte wurden etliche Versuche unternommen diesen Status zu ändern oder zumindest annähernd zu erreichen, wobei aber sämtliche Bemühungen als gescheitert betrachtet werden können. Allein schon aus diesem Grund sollte man bei jedem weiteren Beitrag dieser Art die eigenen Erwartungen schon im Vorfeld ein wenig senken, denn dann kann man auch Freude an einer grundsoliden Inszenierung wie "The Crucifixion" empfinden. Mir persönlich hat der Film jedenfalls gut gefallen, so das an dieser Stelle auch durchaus eine Empfehlung ausgesprochen werden kann.


    [film]7[/film]


    Boy Missing
    (Secuestro)
    mit Blanca Portillo, Antonio Dechent, Vicente Romero, Marc Domènech, Nausicaa Bonnín, Andrés Herrera, José Coronado, Macarena Gómez, Paco Manzanedo, Sergi Subirà
    Regie: Mar Targarona
    Drehbuch: Oriol Paulo
    Kamera: Sergi Bartrolí
    Musik: Marc Vaíllo
    FSK 16
    Spanien / 2016

    Das Leben der erfolgreichen Anwältin Patricia de Lucas wird schlagartig zum Alptraum, als ihr Sohn Víctor spurlos von der Schule verschwindet. Doch einige Stunden später taucht Víctor bereits wieder auf: Ziellos umherirrend wird er auf offener Straße gefunden. Mit Hilfe seiner Mutter berichtet der taubstumme Junge, dass er von einem Unbekannten entführt wurde und ihm die Flucht gelungen ist. Schnell stellt sich allerdings heraus, dass manche Dinge nicht so sind wie sie scheinen. Patricia droht allmählich die Kontrolle zu verlieren, denn der Fall nimmt unerwartete und zunehmend gefährliche Wendungen..


    Spannungsgeladene Thriller aus Spanien haben seit jeher einen guten Ruf und seitdem der äußerst talentierte Regisseur Oriol Paulo auf der Bildfläche erschienen ist, hat sich dieser Eindruck nur noch verstärkt. Nach seinem brillanten Erstling "The Body" und dem 2016 erschienenen "Der unsichtbare Gast" folgt nun mit "Boy Missing" der dritte Streich, an dem der gebürtige Katalane beteiligt ist. Zeichnete er bei den beiden ersten Filmen noch gleichzeitig für die Regie und das Drehbuch verantwortlich, so tritt er in vorliegendem Fall zwar "nur" als Drehbuchautor in Erscheinung, aber dennoch trägt die Geschichte auch ganz eindeutig seine Handschrift. Auf dem Regiestuhl nahm Mar Targarona Platz, der somit auch gleichzeitig ein erstklassiges Regiedebüt feiern kann, denn "Boy Missing" fügt sich fast nahtlos in die Reihe spanischer Thriller ein die auch nachhaltig in Erinnerung bleiben. Die Story setzt dabei auf eine eher ruhige Erzählstruktur und beinhaltet mehrere Wendungen, zudem glänzt das Szenario im Finale mit einem überraschenden Plot Twist der das Ganze perfekt abrundet.

    Dabei beginnt das Szenario wie eine handelsübliche Entführungsgeschichte die zudem auch noch nach nur wenigen Minuten fast aufgeklärt erscheint. Dieser Schein trügt jedoch, denn danach geht der Film im Prinzip erst so richtig los und schlägt dabei eine Richtung ein, die man nicht unbedingt vorhersehen kann. Nun kann "Boy Missing" zwar nicht ganz die Intensität und Hochspannung eines "The Body" erreichen, aber dennoch wird der Zuschauer auch hier einmal mehr auf etliche falschen Fährten gesetzt, so das man die Gesamtzusammenhänge erst kurz vor dem Ende wirklich erkennen kann. Bis dahin ist es jedoch ein spannender Weg auf dem man die Protagonisten begleitet, in deren Mittelpunkt die erfolgreiche Anwältin Patricia steht, die gleichzeitig die allein erziehende Mutter des kleinen Victors ist. Blanca Portillo legt in der Rolle eine erstklassige Performance hin und vermittelt das Bild einer Mutter, die wirklich alles tun würde um das Leben ihres Sohnes zu verteidigen. Gerade dieser Wesenszug bringt sie aber auch in Schwierigkeiten, was im Laufe der Zeit und insbesondere zum Ende hin sehr gut zum Ausdruck kommen soll.

    Targarona verzichtet bei seinem Debüt fast gänzlich auf jeglichen Aktionismus und widmet sich vielmehr einer in sich verschachtelten Geschichte, die mit zunehmender Laufzeit immer mehr Wendungen an den Tag legt. Nichts ist wie es scheint und der Betrachter kann sich eigentlich nie sicher sein, wie sich die einzelnen Abläufe zueinander verhalten. Das macht richtig Spaß und lädt förmlich zum mitfiebern ein, so das in keiner Phase des Filmes auch nur der Hauch von Langeweile zu erkennen ist. Dafür sorgen auch die erstklassigen Darsteller, denn durch die Bank hat man es hier mit äußerst überzeugend agierenden Charakteren zu tun, die dieser Produktion auch ganz deutlich ihren persönlichen Stempel aufdrücken. So ergibt sich in der Summe ein rundum stimmiger Gesamteindruck und man bekommt gut 105 Minuten hervorragende Filmkost serviert, wie man sie von den Spaniern gewöhnt ist. Da fragt man sich dann auch ganz unweigerlich, warum solche Beiträge nicht auch bei uns in Deutschland produziert werden können, aber im Bezug auf den Spannungssektor bewegen wir uns bis auf seltene Ausnahmen leider in einer Art Brachland.

    Wie dem aber auch sei, Targarona hat sein Talent unter beweis gestellt und das sehr gelungene Drehbuch von Paulo äußerst gut in Szene gesetzt. Bleibt eigentlich nur zu hoffen, das man von beiden Herren in der Zukunft noch des Öfteren mit so hervorragenden Beiträgen beglückt wird. Es ist nämlich immer wieder ein wahres Fest, die spannungs-und wendungsreichen Thriller aus Spanien anzusehen, die einen von der ersten bis zur letzten Minute regelrecht begeistern. Wer "The Body" und "Der unsichtbare Gast" zu schätzen wusste, der wird auch seinen Gefallen an "Boy Missing" finden, der nun dank OFDB Filmworks den Weg in den heimischen Player finden wird.


    Fazit:


    Falsche Fährten, Richtungsänderungen und ein toller Twist am Ende der Erzählung sorgen wieder einmal für grandiose Unterhaltung. Unsere iberischen Nachbarn haben es wirklich drauf und stellen einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis, das Spannung und Thrill definitiv zu ihren Stärken gehören.


    [film]8[/film]


    (Etwas gewundert hab ich mich als

    Display Spoiler

    John Kramer

    auf einmal auftauchte. Wird ja dann erklärt wie das geht.) Und bei der Auflösung weiß ich nicht so, aber würde sagen ist ok, in Ordnung.
    Zwar bleibe ich dabei der beste Teil ist das Original, aber für ne Fortsetzung, auch nach der längeren Pause, ist der Neue ok, ganz solide.

    [film]7[/film]

    Wenn man alle Teile der Reihe kennt, dann dürfte einen dieser Aspekt allerdings nicht überraschen. Ist schließlich nicht das erste Mal und so auch keine echte Überraschung.


    Bed of the Dead
    (Bed of the Dead)
    mit Colin Price, Alysa King, Gwenlyn Cumyn, Dennis Andres, George Krissa, Hamza Fouad, Alex Loubert, Mary-Elizabeth Willcott, Tom Marasovic, Dwayne Bryshun
    Regie: Jeff Maher
    Drehbuch: Jeff Maher / Cody Calahan
    Kamera: Micha Dahan
    Musik: Steph Copeland
    keine Jugendfreigabe
    Kanada / 2016

    Ren, seine Freundin Sandy und ein befreundetes Paar wollen eine gemeinsame Nacht in einem Kingsize-Bett eines Erotikhotels verbringen, um dort etwas Spaß zu haben. Die Stimmung kippt jedoch schnell, als die Freunde versuchen das Bett wieder zu verlassen und bemerken, dass dies ihr Todesurteil ist: Setzen sie nur einen Fuß auf den Boden, sterben sie einen grausamen Tod. Eine Nacht voll Blut und Grauen beginnt!


    Auch wenn der Filmtitel es eventuell vermuten lässt handelt es sich bei dem vorliegendem Beitrag nicht um eine Fortsetzung der Dead-Reihe von George R. Romero. Stattdessen bekommt man das Regiedebüt von Jeff Maher präsentiert, der bisher als Darsteller agiert hat und sich nun seine ersten Sporen als Regisseur verdienen möchte. Nach der Sichtung des Filmes muss man feststellen das ein weiterer Zombiefilm sicherlich die bessere Variante gewesen wäre, denn das hier gezeigte Szenario stößt beim Zuschauer nicht unbedingt auf ausufernde Begeisterung. Die Geschichte an sich beinhaltet bestimmt ein gewisses Potential, allerdings ist die Umsetzung des Ganzen nicht unbedingt als gelungen zu bezeichnen. Dabei ist Maher durchaus bemüht die offensichtlich kostengünstige Produktion mit ein wenig Innovation zu versehen, aber in der Summe erscheint das Werk selten stimmig und hinterlässt vielmehr einen äußerst holprigen Eindruck. Einige nette Ansätze wie beispielsweise eine Parallelwelt können nicht darüber hinweg täuschen, das die vorhandene Substanz der Erzählung nur sehr mangelhaft umgesetzt wurde.

    Zudem wirken die unsympathischen Charaktere an manchen Stellen regelrecht nervend, man kann in keiner Phase des Filmes eine gewisse Empathie zu den Figuren herstellen. Dafür fehlt es ganz einfach am dafür nötigen Schauspiel, das zumeist recht hölzern und phasenweise gar gelangweilt daher kommt. Auch in atmosphärischer Hinsicht ist "Bed of the Dead" ziemlich dürftig ausgefallen, denn es lassen sich nie wirklich bedrohliche Züge erkennen, was bei einem Film dieser Art jedoch zwingend notwendig wäre. Da hilft es auch nichts, das Maher ständig diverse Visionen in das Szenario hinein wirft, denn die surreal anmutenden Momente des Geschehens machen den Kohl auch nicht mehr fett. Geschehen ist an dieser Stelle sowieso nicht der treffende Ausdruck, denn in dem "Bett des Todes" passiert im Prinzip herzlich wenig. Das trägt nicht unbedingt zu einem gesteigerten Unterhaltungswert bei und streckenweise strotzt die Erzählung sogar regelrecht vor Langeweile. Das sorgt dann doch für eine herbe Ernüchterung, denn auch wenn man hier bestimmt kein filmisches Meisterwerk erwartet hat hätte es gern ein wenig mehr sein dürfen.

    "Bed of the Dead" beinhaltet zwar einige blutige Einstellungen, aber insgesamt gesehen bewegt man sich mit dem enthaltenen Härtegrad in einem jederzeit überschaubaren Rahmen. Doch auch mehr Härte hätte diese Produktion nur unwesentlich aufgewertet, da sich in der Summe auf keinen Fall ein stimmiges Gesamtbild ergibt. Es kann eben kein richtig guter Film entstehen, wenn man eine gute Grundidee schlecht umsetzt und so eine durchaus mit Potential versehene Erzählung fast völlig in den Sand setzt. Sicher darf man dabei nicht vergessen, das dieses Werk ganz offensichtlich nicht mit einem hohen Budget ausgestattet war, dennoch darf dieser Aspekt nicht als Entschuldigung her halten. Das Drehbuch ist einfach zu holprig und auch die oft fehlende Logik tut ihr Übriges, das der Zuschauer letztendlich eine recht herbe Enttäuschung erleben muss.

    Im Endeffekt kann man dem guten Jeff Maher nur ein unbefriedigendes Zeugnis ausstellen, da er an zu vielen Stellen zu große Fehler gemacht hat. Das Ganze wirkt phasenweise fast stümperhaft, zudem kann die Geschichte zu keiner Zeit echte Spannung erzeugen. Ein wenig Blut und diverse surreale Einflüsse können das nicht ausgleichen, so das der Gesamteindruck am Ende doch ziemlich bescheiden ausfällt. Eine wirkliche Empfehlung kann man also definitiv nicht aussprechen, denn "Bed of the Dead" zählt nicht zu den Filmen, die einen nachhaltigen Eindruck im Gedächtnis hinterlassen.


    Fazit:


    Konturlose Figuren und eine schlecht umgesetzte Story sind die größten Defizite einer Produktion, aus der man sicherlich mehr hätte machen können. Zwar offenbart "Bed of the Dead" ein paar sehenswerte Momente, aber diese können in der Summe nicht darüber hinweg täuschen, das dieser Film nicht durchgehend gut unterhalten kann.


    [film]3[/film]


    Evils - Haus der toten Kinder
    (Dark Awakening)
    mit Lance Henriksen, Jason Cook, Valerie Azlynn, William Pifer, Lauren Sesselmann, Robert Crayton, Tracey Coppedge, Gil Newsom, Viktor Hernandez, R. Keith Harris
    Regie: Dean Jones
    Drehbuch: Dean Jones / Josh Edwards
    Kamera: David Bridges
    Musik: Michael Huey / Terry Huud
    FSK 16
    USA / 2014

    James Thomas zieht mit seiner kleinen Familie zurück in seine Heimatstadt in das leerstehende Haus seiner Großmutter. Doch ab dem ersten Tag wird dort sein Sohn Danny von Geistern toter Kinder heimgesucht. Diese Kinder wurden offenbar ermordet. Sie fordern nun Rache und Gerechtigkeit und benutzen den kleinen Danny als Sprachrohr. Seine Mutter Jennifer wendet sich in ihrer Verzweiflung an Pater O`Malley, der scheinbar mehr über die Morde an diesen Kindern weiß. Der Pater kennt auch die Verbindung zu ihrem Mann James, der seit seiner Kindheit ein dunkles Geheimnis in sich trägt. Dieses Geheimnis könnte nun seiner eigenen Familie zum Verhängnis werden.


    Zumeist ist es nicht unbedingt ein gutes Zeichen, wenn ein Film erst mehrere Jahre nach seinem Erscheinen auf dem deutschen Heimvideomarkt erscheint. Leider bewahrheitet sich das auch im Beispiel vom vorliegenden Beitrag "Evils - Haus der toten Kinder", der aus dem Jahr 2014 stammt. Dabei beinhaltet die Erzählung durchaus einiges an Potential, das allerdings insbesondere in der ersten Stunde so gut wie überhaupt nicht angetastet wird. Regisseur Dean Jones vertrödelt diese Zeit regelrecht mit Banalitäten und ist dabei noch nicht einmal in der Lage, einen konstant ansteigenden Spannungsbogen zu erzeugen. Für einen Gruselfilm ist das praktisch der Todesstoß, denn zumindest müsste an dieser Stelle doch subtiler Horror in Erscheinung treten, was in vorliegendem Fall aber leider nicht passiert. Zwar lassen die ersten Geisterscheinungen nicht allzu lange auf sich warten, aber der Inszenierung gelingt es so gut wie nie, auch nur ansatzweise den Funken auf den Zuschauer überspringen zu lassen. Stattdessen entfaltet sich phasenweise sogar gepflegte Langeweile und das Geschehen kränkelt immens an der totalen Ereignislosigkeit.

    Dieser Umstand ändert sich dann auch erst im letzten Drittel des Filmes, denn hier erfährt das Ganze nicht nur eine für seine Verhältnisse gewaltige Temposteigerung, auf einmal macht sich auch ein Hauch von Intensität breit, der letztendlich in einem wirklich bitter-bösen Finale endet. Die letzten gut 30 Minuten gestalten sich also recht sehenswert und interessant, dennoch kann das den insgesamt doch eher schwachen Gesamteindruck dieser Produktion nur unwesentlich aufwerten. Zu sehr hat einen die Laufzeit davor enttäuscht, als das man nun noch in Begeisterungsstürme ausbrechen könnte. Vor allem ist das der Tatsache geschuldet, das es Jones nicht gelungen ist, seine Geschichte mit der nötigen Grundstimmung auszustatten, denn so etwas wie echtes Gruselfeeling macht sich überhaupt nicht bemerkbar. Hinzu kommt die äußerst billige Optik des Szenarios, denn man merkt dem Film in jeder Phase an, das hier offensichtlich ein relativ niedriges Budget zur Verfügung gestanden hat. Das macht sich dann auch bei den Darstellern bemerkbar, unter denen mit der B-Movie Ikone Lance Henriksen zumindest ein bekanntes Gesicht zu sehen ist.

    Doch auch sein Mitwirken kann das ansonsten von den Protagonisten dargebrachte Schauspiel nicht sonderlich aufwerten, denn vor allem die Hauptdarsteller agieren doch ziemlich hölzern und ungelenk. Es fehlt dabei an jeglicher Überzeugungskraft, was letztendlich jedoch perfekt zu dem gewonnenen Gesamteindruck des Werkes passt. Wie schon kurz angeschnitten kann wenigstens das letzte Drittel etwas entschädigen, auch wenn es keine sonderliche Überraschung ist worauf das Ganze im Endeffekt abzielt. In welche Richtung das Rätsel um die toten Kinder geht kann man nämlich schon frühzeitig erkennen, so das der finale Showdown dann auch keine richtige Überraschung darstellt. Es ist eben auch diese Vorhersehbarkeit der Ereignisse die verhindert, das echte Spannung entstehen kann und so muss man sich am Ende mit einem Film zufrieden geben, der maximal am untersten Rand des Durchschnittsbereiches kratzen kann. Dabei wäre sicherlich weitaus mehr möglich gewesen, denn auch mit verhältnismäßig geringen Geldmitteln hätte Jones einen besseren Film präsentieren können.

    Wenn man "Evils - Haus der toten Kinder" gesehen hat kann man durchaus nachvollziehen, warum diese Produktion erst jetzt bei uns erschienen ist. Zu schwach gestaltet sich eine im Prinzip doch recht interessante Geschichte, die eindeutig unter ihrer sehr mäßigen Umsetzung leidet. Vielleicht liegt es auch einfach am mangelnden Talent der Regisseurs, einen Gruselfilm mit einer für das Genre nötigen Grundstimmung auszustatten. Diese kommt nämlich viel zu kurz und lässt sich wenn überhaupt, erst im letzten Teil der Erzählung phasenweise erkennen. Und so bekommt es der Betrachter einmal mehr mit einem Werk zu tun, das nur in kleinen Teilen und ansatzweise das halten kann, was man sich aufgrund der Inhaltsangabe erwarten darf. Das ist wirklich sehr schade, denn mit etwas mehr Feingefühl und dem Blick für das Wesentliche hätte hier ein richtig guter Film entstehen können.


    Fazit:


    "Evils - Haus der toten Kinder" ist in der Summe eine ziemlich herbe Enttäuschung. Lediglich die letzten gut 30 Minuten verhindern, das man diesen Beitrag als völligen Rohrkrepierer einstufen kann. Einen nachhaltigen Eindruck wird diese Produktion ganz sicher nicht hinterlassen, so das die Sichtung verhältnismäßig schnell in Vergessenheit geraten wird.


    [film]3[/film]

    Jigsaw
    (Jigsaw)
    mit Matt Passmore, Tobin Bell, Callum Keith Rennie, Hannah Emily Anderson, Clé Bennett, Laura Vandervoort, Paul Braunstein, Mandela Van Peebles, Brittany Allen
    Regie: Michael Spierig / Peter Spierig
    Drehbuch: Pete Goldfinger / Josh Stolberg
    Kamera: Ben Nott
    Musik: Charlie Clouser
    keine Jugendfreigabe
    Kanada / USA / 2017

    Mehr als ein Jahrzehnt ist vergangen, seitdem John Kramer alias der Jigsaw-Killer sein Unwesen trieb. Doch eine neue Mordserie, so grausam wie einst, lässt die Polizei ihre Überzeugung noch einmal überdenken: Wenn nicht Jigsaw selber der Urheber der Bluttaten ist, wer könnte es dann sein? Die Zeit drängt, denn die Leichen häufen sich. Während der Killer sein Spiel ungehindert vorantreibt, muss endlich ein Ermittlungserfolg her. Oder kommt der neue Jigsaw etwa aus den eigenen Reihen?

    Sieben Jahre ist es mittlerweile her als mit "Saw 7 - Vollendung" der bisher letzte Teil des erfolgreichen Franchise erschienen war. Schon damals vermutete man das definitiv noch nicht das letzte Wort gesprochen war und insbesondere eingefleischte Fans der Reihe hofften inständig, das die Geschichte um den berühmt-berüchtigten Jigsaw-Killer weiter erzählt wird. Volle sieben Jahre hat es dennoch gedauert bis man sich dazu durchringen konnte mit "Jigsaw" eine weitere Fortsetzung auf die Filmwelt los zu lassen, die unter der Regie der Spierig Brothers entstanden ist. Nun muss man sicherlich kein Hellseher sein um sich zu denken, das die Rezeptur der Erzählung keine sonderliche Innovation beinhaltet und so bekommt der Zuschauer letztendlich genau das geboten, was die Saw-Reihe bisher so ausgezeichnet hat. Wie schon in einigen der vorherigen Teile wird die Story in zwei parallel zueinander verlaufenden Handlungssträngen erzählt und auch ansonsten wartet man nicht unbedingt mit Neuerungen oder gar innovativen Ansätzen auf. Das mag nicht jedem gefallen, passt aber definitiv nahezu perfekt zu den bisherigen Filmen.

    Die Regisseure bedienen sich der altbewährten Zutaten und vermischen diese zu einem durchaus sehenswerten Szenario, das allerdings nicht ganz an die Klasse der Vorgänger heran reichen kann. Sicherlich liegt das im Auge des jeweiligen Betrachters, aber "Jigsaw" erreicht auf keinen Fall die Intensität der letzten Teile. In erster Linie ist das bestimmt durch den enthaltenen Härtegrad zu begründen, denn im direkten Vergleich fällt der neueste Streich doch fast schon ein wenig zahm aus. Natürlich gibt es diverse blutige Einstellungen und auch einige etwas härtere Passagen zu sehen, aber in der Summe gesehen bewegt man sich bei diesem Aspekt in einem sehr überschaubaren Rahmen. Das kann man ebenso auf die hier verwendeten Fallen ummünzen, denn auch in dieser Beziehung hat man schon Besseres gesehen. An dieser Stelle hätte man sich also durchaus ein wenig mehr Einfallsreichtum gewünscht, aber dennoch möchte man auf gar keinen Fall in der Haut der jeweiligen Opfer stecken. Diese präsentieren sich wie eigentlich immer ein wenig konturlos und wirken so jederzeit austauschbar.

    So fehlt es diesem Beitrag dann etwas an nötigen Überraschungsmomenten, dafür kann man sich allerdings auf einen Film mit einer überzeugenden und sehr dichten Atmosphäre freuen. Auch in diesem nunmehr achten Teil der Reihe entfaltet sich diese herrlich bedrohliche und sadistische Grundstimmung, die den Betrachter immer wieder in ihren Bann ziehen kann. Gleichzeitig ist ein konstant ansteigender Spannungsbogen zu erkennen, denn als mögliche Täter für die neuerlichen Greueltaten werden einem diverse Verdächtige präsentiert. Im Prinzip gestaltet sich also alles wie immer, was manch einem eventuell nicht ausreichen wird, um an dieser Stelle von einem durchgehend überzeugenden Werk zu sprechen. Für eingefleischte Fans der Reihe ist "Jigsaw" allerdings absolutes Pflichtprogramm, bekommt man doch eine durchaus spannende Geschichte serviert.

    Letztendlich wird diese Fortsetzung ganz bestimmt die Meinungen spalten und viele Leute werden sich sogar die Frage stellen, ob man das Franchise überhaupt neu beleben musste. Ich sage ja, denn auch wenn definitiv keine neuen Impulse zu erkennen sind und alles nach einem altbewährten Schema abläuft, macht es immer wieder riesigen Spaß Jigsaw und Co. bei ihren Taten zu begleiten. Meinetwegen können gern noch weitere Ableger folgen, denn auch wenn man mittlerweile kaum mehr echte Überraschungen und Aha-Momente erwarten kann, sind die Saw-Filme immer noch eine absolute Bereicherung für das Genre. Um die Figur von John Kramer kann man wohl noch so einige Erzählungen zusammen schustern, auch wenn diese an manchen Stellen gut und gern mal etwas abstrus erscheinen.


    Fazit:


    Mit einem Abstand von sieben Jahren wird nun das Saw-Universum weiter ausgebaut und meiner persönlichen Meinung nach ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Die Zukunft wird zeigen ob noch weitere Ableger folgen werden und wenn dem so ist, sollte man jedoch definitiv zur etwas härteren Gangart zurückkehren.


    [film]7[/film]


    Der Killerclown
    (Clowntergeist)
    mit Burt Culver, Monica Baker, Brittany Belland, Eric Corbin, Madeleine Heil, Tom Seidman, Aaron Mirtes, Caity Runger, Sean Patrick Murray
    Regie: Aaron Mirtes
    Drehbuch: Aaron Mirtes / Brad Belemjian
    Kamera: Chaz Olivier
    Musik: Kris Bendrick
    keine Jugendfreigabe
    USA / 2017

    Die junge Studentin Emma hat Coulrophobie, also eine krankhafte Angst vor Clowns. Da könnte es kaum schlimmer kommen, als ausgerechnet sie in ihren Träumen von einem fiesen Clown heimgesucht wird. Doch nicht genug damit. Plötzlich taucht der Clown auch im wahren Leben auf. Er verfolgt und terrorisiert Emma unerbittlich. Dann bekommt jeder von Emmas Freunden einen Ballon mit dem Tag und der Uhrzeit seines bevorstehenden Todes... Als Emma ihren Ballon bekommt, bleiben ihr noch genau zwei Tage, um diesen Horror zu überleben. Willst Du fliegen, Emma?


    Es ist sicherlich kein Zufall, das der vorliegende Beitrag fast zeitgleich mit dem ersten Teil der Neuauflage von Stephen King's "Es" seine DVD-und Blu-ray Veröffentlichung feiern darf. Vielmehr steckt einmal mehr eine wohl bedachte Marketing-Strategie dahinter, um auf den Zug des populären Clown-Horrors aufzuspringen. Dieser gezielte Schachzug kann jedoch keinesfalls darüber hinweg täuschen, das es sich bei "Der Killerclown" um einen maximal mittelmäßigen Vertreter seiner Art handelt, der auf keinen Fall durchgehend überzeugen kann. Zudem kann einen der Filmtitel ohne Weiteres auf eine falsche Fährte führen, denn wirklich viele Kills gibt es hier nicht zu begutachten und wer dabei einen angemessenen Härtegrad erwartet, wird darauf hin gleich ein zweites Mal eine kleinere Enttäuschung erleben. Das Regiedebüt eines gewissen Aaron Mirtes fällt nämlich äußerst harmlos aus, so das die vergebene Alterseinstufung ohne wenn und aber zu hoch ausgefallen ist. Es gibt zwar ein paar Szenen zu sehen in denen Blut vorkommt, aber diese geben sich keinesfalls durch saftige Splattereinlagen zu erkennen.

    Bei diesem Punkt sollte der Zuschauer also schon im Vorfeld seine Erwartungen merklich herunter schrauben, dafür kann das Werk allerdings mit einer gar nicht mal so schlechten Atmosphäre punkten. Ganz generell zielt die Erzählung meiner Meinung nach vielmehr in Richtung Mystery ab, als das man es mit einem waschechten Horrorfilm zu tun hätte. So setzt Mirtes des Öfteren auf übernatürliche Momente, was dem Geschehen letztendlich ganz gut zu Gesicht steht. Zudem kommen einige gezielt eingesetzte Schockmomente zur Geltung, so das man sich in atmosphärischer Hinsicht eigentlich ganz gut versorgt sieht. Dennoch wirkt die Geschichte in sich nicht ganz stimmig und lässt insbesondere zum Ende hin auch einige Züge des Trashfilms erkennen, die an dieser Stelle aber eher deplaciert erscheinen. Passend dazu gestalten sich auch die Handlungsweisen einiger Protagonisten, denn diese agieren relativ selten nachvollziehbar und logisch, was in Horrorfilmen allerdings wirklich nicht allzu selten vorkommt.

    Der Killerclown selbst erscheint erst relativ spät auf der Bildfläche, denn es dauert schon eine geraume Zeit, bevor man den übernatürlichen Bösewicht das erste Mal in voller Pracht sehen kann. Das Make up an sich ist gar nicht mal so übel, allerdings fehlt es dem Killer teilweise doch ein wenig an der notwendigen Ausstrahlung, um letztendlich so richtig bedrohlich zu wirken. Trotz der diversen Mankos kann "Der Killerclown" zumindest streckenweise ganz gut unterhalten, ohne dabei jedoch einen nachhaltigen Eindruck im Gedächtnis des Zuschauers zu hinterlassen. Dafür ist die Erzählung viel zu unausgegoren und zu sehr an den Haaren herbei gezogen. Manchmal sind die Abläufe sofar etwas konfus, wobei man schwerlich feststellen kann, ob dieser Aspekt von Regisseur eventuell sogar gewollt ist. Wie dem aber auch sei, insgesamt gesehen kann man sich diesen Beitrag durchaus mal anschauen, sollte aber auf keinen Fall mit gesteigerten Erwartungen an das Ganze heran gehen, denn höhere Ansprüche kann diese offensichtlich recht günstige Produktion nicht erfüllen.

    Im Endeffekt beinhaltet der Film nicht sonderlich viel inhaltliche Substanz, was selbst mit der geringen Nettolaufzeit von gerade einmal gut 75 Minuten nicht übertüncht werden kann. Denn selbst während dieser Zeitspanne treten immer wieder kleinere Längen auf den Plan. Dennoch konnte mich "Der Killerclown" zeitweise gut unterhalten und insbesondere die gelungene Grundstimmung hat mir gefallen. Manch einem wird das sicherlich kaum ausreichen, aber für einen kalten Winterabend ist das Werk ohne Weiteres geeignet.


    Fazit:


    Auf keinen Fall sollte man einen Film wie "Es" zum Vergleich heran ziehen, denn dagegen kann der vorliegende Beitrag noch nicht einmal ansatzweise heran reichen. Wer aber eine ordentliche Atmosphäre, mysteriöse Einlagen und eine teils hanebüchene Story zu schätzen weiß, der könnte an dieser Stelle auf seine Kosten kommen.


    [film]5[/film]


    Obsessed - Vom Teufel besessen
    (Exorcist House of Evil)
    mit Amy Holland Pennell, Connor Trinneer, Mark Holzum, Peter Mayer, Matuschka Lindo, Candice M. Coleman, Margaret Kimble, John Pierson, Ford Fanter
    Regie: David Trotti
    Drehbuch: David Trotti
    Kamera: Brian Schrage
    Musik: Tim Jones
    FSK 16
    USA / 2016

    Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 01.03.2018 (Verleih: 01.03.2018)

    Basierend auf wahren Begebenheiten. Amy kehrt nach vielen Jahren in ihr Elternhaus zurück. Eigentlich sollte es längst verkauft werden, denn auf dem Haus lastet ein böser Fluch, seit man vor langer Zeit hier an einem kleinen Jungen einen Exorzismus durchgeführt hat. Amy glaubt aber nicht an diese Geschichte. Sie will mit ihrem Mann Luke in diesen alten Mauern leben. Doch schon bald merken die beiden, dass irgendetwas nicht stimmt. Zuerst ignoriert das Paar die seltsamen Dinge, die hier vor sich gehen. Doch dann beginnt für Amy ein Alptraum, der ihre schlimmsten Vorstellungen übertrifft denn der Teufel hat nie das Haus verlassen.


    Vor allem im Horrorgenre lockt man den Zuschauer gern mit der Behauptung, das diverse Filme auf wahren Begebenheiten beruhen. Ebenso verhält es sich beim vorliegenden Beitrag "Obsessed - Vom Teufel besessen", in dem einmal mehr die Exorzismus-Thematik bearbeitet wird. Das entbehrt nicht eines gewissen Reizes, denn schließlich haben Werke mit religiöser Thematik seit jeher eine gewisse Faszination ausgestrahlt. Allerdings kann Regisseur David Trotti mit seinem Spielfilmdebüt nur begrenzt punkten, da seine Geschichte lediglich im letzten Drittel ein wenig in Fahrt kommt und bis dahin viel eher belanglose Filmkost anbietet. Dabei beginnt die Erzählung doch recht interessant und konfrontiert einen mit einem Rückblick in das Jahr 1949, bei dem man für eine kurze Zeitspanne einem Exorzismus beiwohnen darf. Gleich danach springt das Geschehen dann in die Gegenwart und konfrontiert den Betrachter mit der jungen Amy, die nach vielen Jahren in ihr Elternhaus zurückkehren will. In der Folge probiert Trotti einen konstanten Spannungsbogen zu erzeugen, was ihm allerdings nicht so wirklich gelingen will.

    Gute Ansätze fallen immer wieder in sich zusammen und den Ereignissen fehlt es ganz einfach an der nötigen Intensität, damit der Funke überspringen kann. Die ganze Chose gestaltet sich viel zu vorhersehbar und beschäftigt sich im Prinzip einzig und allein mit dem Versuch von Amy, hinter das Geheimnis des Elternhauses zu kommen. Das könnte zwar ohne Weiteres dafür ausreichen einen bei der Stange zu halten, aber die gewählte Umsetzung gestaltet sich dann doch ziemlich dröge und streckenweise langatmig. Denn obwohl hier fast ständig von Geistern und Dämonen die Rede ist bekommt man in visueller Hinsicht so gut wie gar nichts geboten. Und das, obwohl man zu Beginn des Filmes noch darauf hingewiesen wird, das eine Sichtung des Werkes auf eigene Gefahr stattfindet. Dabei handelt es sich wohl recht eindeutig um einen mittelschweren Witz, denn die wenigen enthaltenen Effekte sind ehrlich nicht der Rede wert und können noch nicht einmal einen Hund hinter dem Ofen hervor locken. Lediglich die letzten gut 15 Minuten können ein wenig entschädigen, kommt an dieser Stelle doch endlich einmal die eigentliche Thematik der Geschichte zum Ausdruck. Zwar sollte man an dieser Stelle keinerlei Wunderdinge erwarten, aber im Vergleich zur vorherigen Laufzeit ist eine enorme Steigerung zu erkennen.

    Das rettet "Obsessed - Vom Teufel besessen" aber keinesfalls davor, das sich insgesamt gesehen ein eher schwacher Eindruck bildet, denn Trotti fehlt es ganz augenscheinlich am nötigen Talent, um das gewählte Thema auch interessant und durchgehend spannend in Szene zu setzen. So will sich auch beispielsweise zu keiner Zeit die nötige Grundstimmung aufbauen und bedrohliche Züge sind höchstens in zarten Ansätzen zu erkennen. Da hilft es dann auch nicht, das man mit Amy Holland Pennell zumindest in optischer Hinsicht für einen kleinen Farbtupfer gesorgt hat. Die hübsche Hauptdarstellerin sieht zwar ganz appetitlich aus, kann aber in darstellerischer Hinsicht nicht wirklich überzeugen, was in der Summe aber auf die gesamte Darstellerriege zutrifft. Das passt aber nahezu in den gewonnenen Gesamteindruck dieser scheinbar recht kostengünstigen Produktion, die zu keiner Zeit wirklich zu überzeugen weiß. Man kann dem guten Herrn Trotti zwar keinesfalls das Bemühen absprechen seine Story mit der nötigen Atmosphäre auszustatten, jedoch ist dieser Versuch ziemlich daneben gegangen.

    Letztendlich bleibt ein Horrorfilm übrig, der maximal am unteren Rand des Durchschnittsbereichs kratzen kann und so auch nicht in nachhaltiger Erinnerung bleiben wird. Dabei sind die notwendigen Zutaten für einen Film dieser Art durchaus vorhanden, allerdings fehlt es durchgehend an der nötigen Konsequenz, um diese auch richtig heraus zu arbeiten. Es wurde zu viel Potential liegen gelassen, aber das größte Manko ist sicherlich am fehlenden Talent des Regisseurs fest zu machen, die Thematik des Exorzismus mit der dafür nötigen Intensität zu verfilmen.


    Fazit:


    "Obsessed - Vom Teufel besessen" zählt bestimmt nicht zu den Genrebeiträgen die man sich merken muss. Viel zu belanglos plätschern die Geschehnisse vor sich hin und ein echter Spannungsaufbau schimmert lediglich in schwachen Ansätzen durch. Das ist einfach zu wenig für wirklich gute Unterhaltung und man sollte lieber auf diverse andere Vertreter zurückgreifen.


    [film]4[/film]


    Der Liquidator
    (The Evil That Men Do)
    mit Charles Bronson, Theresa Saldana, Joseph Maher, José Ferrer, René Enríquez, John Glover, Raymond St. Jacques, Antoinette Bower, Enrique Lucero, Jorge Luke
    Regie: J. Lee Thompson
    Drehbuch: R. Lance Hill / John Crowther / Fred A. Wyler
    Kamera: Xavier Cruz
    Musik: Ken Thorne
    ungeprüft
    Mexico / USA / 1984

    George, ein Freund des Profi-Killers Holland (Charles Bronson), wurde von einem gewissen Dr. Clement Moloch, zu Tode gefoltert. Welcher schon mehr als nur ein Menschenleben auf dem Gewissen hat. Von einem Freund nimmt Holland letztendlich den Auftrag an, Moloch zu töten. Eine mörderische Jagd auf die bösen Jungs beginnt und endet in einer stillgelegten Mine...


    Charles Bronson zählt auf jeden Fall zu den Darstellern, die zu Lebzeiten auf eine äußerst umfangreiche Filmografie zurückschauen konnten. Dabei geben sich sowohl mehrere Western wie auch Kriegsfilme die Klinke in die Hand, wobei der charismatische Schauspieler im Bereich des B-Actioners die größten Erfolge feiern konnte. Und so zieht sich dann auch das Thema der Selbstjustiz wie ein roter Faden durch unzählige seiner Werke, denn als wortkarger Rächer hat Bronson wahre Maßstäbe gesetzt. An erster Stelle ist hier sicherlich die "Death Wish" Filmreihe zu nennen, aber auch in etlichen anderen Filmen sorgt der sympathische Mime immer wieder auf seine ganz eigene Art für Gerechtigkeit. So auch im vorliegenden Beitrag "Der Liquidator", in dem Bronson einmal mehr im Erfolgsduo mit Regisseur J. Lee Thompson auf den Plan tritt. Er spielt den ehemaligen Killer Holland und anders als beispielsweise in der "Death Wish" Reihe ist er dieses Mal nicht persönlich betroffen, sondern tötet im Namen der Menschlichkeit. Sein Ziel ist der sadistische Dr. Moloch, der hauptsächlich in Lateinamerikanischen Staaten unzählige Menschen gequält, gefoltert und getötet hat, um die jeweiligen Regime zu unterstützen. Die Geschichte wartet in visueller Hinsicht eigentlich mit relativ wenig Härte und Action auf, aber dennoch entfacht der Film eine ungeheure Intensität, die sich auch beim Betrachter durchgehend bemerkbar macht. Das liegt hauptsächlich in der Figur des Doctors begründet, der von Joseph Maher übrigens hervorragend interpretiert wird.

    Man sieht dem guten Mann die sadistischen Triebe förmlich an, denn in den Passagen in denen man Moloch bei der Arbeit "bewundern" kann, ist er mit einer schier unbändigen Freude bei der Sache. Da kann es einem schon eiskalt den Rücken runter laufen, denn die Selbstverständlichkeit mit der er bei der Sache ist löst beim Zuschauer ein starkes Gefühl des Unbehagens aus. Das wird zudem durch diverse Dialoge noch zusätzlich untermalt, in denen Moloch gewissen Teilen des Regimes seine Methoden erläutert. Die Opfer werden dabei lediglich als Subjekte bezeichnet und allein durch diesen Begriff wird die Gleichgültigkeit und Verachtung gegenüber anderem Leben ersichtlich. Obwohl in der Erzählung viele Sachen nur angedeutet werden und auch in Sachen Action gar nicht so viel los ist, wirkt "Der Liquidator" schon relativ hart. Nur spielt sich in diesem Fall das oft zitierte Kopfkino ab, denn durch die unzähligen Andeutungen und diverse auf Videokassetten festgehaltene Aussagen von Opfern entwickelt sich eine Gewaltspirale in der Vorstellung des Zuschauers, die einem ordentlich zusetzen kann.

    Das mag nicht jeder so sehen, aber ehrlich gesagt verwundert es mich doch ein wenig, das dieser Beitrag bei den Bewertungen ziemlich mittelmäßig abschneidet. Natürlich ist das wie immer Geschmackssache, aber für mich persönlich zählt "Der Liquidator" zu den besten Filmen von Charles Bronson. Seine Darstellung des ehemaligen Killers ist authentisch und wurde im förmlich auf den Leib geschneidert. Ganz generell ist das dargebotene Schauspiel der Akteure als gut zu bezeichnen, allerdings sollte man keinerlei Wunderdinge erwarten. Es handelt sich eben um einen typischen B-Actioner der 80er Jahre, der meiner Meinung nach allerdings völlig zu Unrecht immer ein Schattendasein geführt hat und nie zu der Beachtung gelangt ist die er verdienen würde. Selbstverständlich ist dieser Beitrag kein filmisches Meisterwerk, aber allein schon die interessante Thematik macht ihn absolut sehenswert.

    Letztendlich muss es jeder für sich selbst entscheiden, aber diese Produktion des Erfolgsduos Bronson /Thompson zählt zu meinen persönlichen Favoriten, wenn es um Filme von Mr. Bronson geht. Die Story funktioniert auch heut immer noch sehr gut und man bekommt ein relativ stimmiges Gesamtpaket serviert, das durchgehend interessant und spannend daher kommt. Manch einer mag vielleicht die etwas zu kurz gekommene Action bemängeln, die allerdings durch die grandios dichte Grundstimmung wieder ausgeglichen wird. Insgesamt gesehen bekommt man also einen guten Gesamteindruck, der auch durch ab und zu auftretende Logiklöcher nicht sonderlich getrübt wird.


    Fazit:


    Es handelt sich hier bestimmt nicht um den besten Film mit Charles Bronson, aber ich persönlich habe dieses Werk schon immer geliebt. Deshalb fällt meine Bewertung auch eher etwas subjektiv aus, wobei "Der Liquidator" aber auf jeden Fall besser ist, als manche Kritik im Netz es eventuell vermuten lässt.


    [film]8[/film]


    Hatchet - Victor Crowley
    (Victor Crowley)
    mit Parry Shen, Kane Hodder, Laura Ortiz, Dave Sheridan, Krystal Joy Brown, Brian Quinn, Felissa Rose, Chase Williamson, Katie Booth, Tiffany Shepis
    Regie: Adam Green
    Drehbuch: Adam Green
    Kamera: Jan-Michael Losada
    Musik: Jason Akers / Sam Ewing
    keine Jugendfreigabe
    USA / 2017

    Zehn Jahre ist der legendäre Axtmörder Victor Crowley nun schon tot, so glaubt man. Andrew, der einzige, der das grausame Massaker von damals überlebte, hat ein Buch über seine schrecklichen Erlebnisse geschrieben. Viele glauben aber, dass nicht Victor Crowley all die Menschen abgeschlachtet hat, sondern Andrew selbst. Um nun seinem Buch zum Erfolg zu verhelfen, will seine Verlegerin eine Show direkt aus den Sümpfen senden. Andrew wollte aber nie wieder an den Ort des Geschehens zurück. Und das mit Recht. Denn kaum angekommen, geht das blutige Gemetzel von vorne los.


    Eigentlich galt das Hatchet Franchise als abgeschlossen, denn dem Zuschauer wurde schließlich suggeriert, das Hauptfigur Victor Crowley nicht mehr unter uns weilt. Nun konnte der gute Adam Green aber anscheinend nicht von seinem "Baby" ablassen und schickt den deformierten Axtmörder ein viertes Mal ins Rennen, damit dieser einmal mehr seine blutige Ernte einfahren kann. Wer die Trilogie kennt und liebt weiß ganz genau was auf ihn zukommt, hat Green doch noch nie einen Zweifel daran gelassen, das seine Reihe nicht darauf ausgelegt ist das Genre mit neuen Impulsen oder innovativen Ideen zu bereichern. Vielmehr stehen die altbewährten Slasherelemente im Vordergrund, so das man sich auf herrlichen Oldschool-Horror einstellen kann. "Hatchet - Victor Crowley" macht in dieser Beziehung selbstverständlich keine Ausnahme und präsentiert genau das, was man sich als Fan von diesem Film erwartet. Dabei beginnt die Erzählung mit einem kurzen Rückblick in das Jahr 1964 und wartet schon an dieser Stelle mit blutigen Einstellungen auf. Das macht natürlich Appetit auf mehr und man soll mit zunehmender Laufzeit auch keinesfalls enttäuscht werden, denn Crowley wütet wieder einmal nach altbewährter Art und befördert dabei so manch einen recht unsanft über den Jordan.

    Erstaunlich erscheint dabei der Aspekt das der Film bei uns in Deutschland ungeschnitten erscheint, denn streckenweise geht es wirklich hart und derbe zur Sache. Wie schon in den vorherigen Teilen ist das Ganze immer mit der nötigen Portion Humor versehen, so das einige Kills trotz ihrer unverhohlenen Brutalität ziemlich witzig erscheinen. Auch bei den Dialogen wurde keinesfalls an Witz und Charme gespart, so das sich der Film absolut nahtlos in das Franchise einordnen kann. Die Effekte können sich wie immer absolut sehen lassen und der Regisseur lässt das Kunstblut teilweise ordentlich fließen, so das die Freunde der etwas härteren Gangart voll auf ihre Kosten kommen. Es macht einfach riesigen Spaß den für tot gehaltenen Victor bei seiner Splatter-Orgie zu begleiten und einige der Tötungen glänzen nicht nur durch Einfallsreichtum, sie haben es in visueller Hinsicht auch wirklich in sich.

    Umso erstaunlicher also, das die FSK hier anscheinend einen wirklich guten Tag gehabt hat, denn es gibt unzählige Horrorfilme, die schon für weitaus weniger Härte stark geschnitten wurden. Nun will ich mich sicherlich nicht darüber beschweren, aber manchmal sind die Kriterien der FSK echt nicht so ganz nachzuvollziehen. Wie dem auch sei, der enthaltene Härtegrad ist sehr hoch angesiedelt und das ist dem Filmvergnügen ganz bestimmt nicht abträglich. Im Zusammenspiel mit dem bekannten Humor und der einmal mehr erstklassigen Atmosphäre ergibt sich ein Gesamtbild, das man in der Summe nur als sehr gut bezeichnen kann. "Hatchet - Victor Crowley" ist ein absolut typischer Slasher im Oldschool-Stil, der durchgehend bestens zu unterhalten weiß. Bei einer Nettolaufzeit von knapp 77 Minuten ist das aber auch nicht weiter verwunderlich und eine längere Laufzeit hätte die Geschichte auch nicht hergegeben. Rein inhaltlich bekommt man nämlich nicht sonderlich viel Substanz angeboten, aber das war letztendlich auch noch nie ein Punkt, durch den sich diese Reihe hervor getan hätte.

    Im Endeffekt bekommt man also genau das geboten was man erwartet, denn Adam Green ist keinerlei Experimente eingegangen, sondern hat seinen mittlerweile vierten Streich ebenso aufgezogen wie seine drei Vorgänger. Das ist auch gut so, denn schließlich macht dieser Aspekt ja auch einen nicht unwesentlichen Teil des Charmes aus, der dieses Franchise seit jeher begleitet. Ein humoriger Oldschool-Slasher mit visuell ansprechenden Kills und einer Hauptfigur, die aufgrund des gewählten Finales nun wohl definitiv zum letzten mal blutrünstig gewütet hat. Alles andere wäre der totale Quatsch, aber im Horrorgenre weiß man halt nie so genau, was die Zukunft noch bringen wird.


    Fazit:


    Nach im Vorfeld durchaus vorhandener Skepsis hat mich "Hatchet - Victor Crowley" letztendlich doch vollkommen überzeugt. Darüber mögen die Meinungen sicherlich auseinander gehen, aber wer schon immer eine Vorliebe für diese Filmreihe hatte, der wird ganz bestimmt nicht enttäuscht. Adam Green hat noch einmal sehr viel Herzblut in sein "Baby" Victor Crowley investiert und das merkt man dem Werk auch in jeder Phase an. Nun sollte es aber dennoch gut sein, denn das Ende der Geschichte lässt eigentlich keinerlei Zweifel daran, das die Ära des Axtmörders nun ihren finalen Abschluss gefunden hat. Allerdings sollte man auf jeden Fall bis zum Ende des Abspanns warten, da dann doch noch einige Szenen kommen, in denen zumindest die theoretische Chance für eine weitere Fortsetzung angedeutet wird, was aber meiner Meinung nach fast schon absurd und jenseits jeglicher Logik wäre.


    [film]8[/film]

    Die Rückkehr der Zombies
    (Le Notti del terrore)
    mit Karin Well, Gianluigi Chirizzi, Simone Mattioli, Antonella Antiori, Roberto Caporali, Peter Bark, Claudio Zucchet, Anna Valente, Raimondo Barbieri, Mariangela Giordano
    Regie: Andrea Bianchi
    Drehbuch: Piero Ragnoli
    Kamera: Gianfranco Maioletti
    Musik: Elsio Mancuso / Berto Pisano
    Ungeprüft
    Italien / 1981

    In einer abgelegenen Prunk-Villa in der Nähe von Rom forscht ein alter Professor und Archäologe nach den Geheimnissen der Etrusker und ihrer mysteriösen Riten. Besonders die Kunst, die Toten ins Leben zurückzurufen, interessiert ihn dabei. Doch noch bevor er die Geheimnisse entschlüsseln kann, entfesselt er die tödlichen Kräfte. Die Toten kriechen aus ihren Gräbern und begeben sich hungrig auf die Suche nach frischem Fleisch. Als der Besitzer der Villa mit einigen befreundeten Pärchen ein paar erholsame Tage auf dem Landsitz verbringen will, wird schnell klar, dass etwas nicht stimmt. Nach mehreren unheimlichen Omen müssen die die Gäste fassungslos feststellen, dass sie der Invasion der gierigen Untoten hilflos ausgeliefert sind.


    Dieser 1981 erschienene Vertreter des Italo-Zombiefilms besticht nicht gerade durch eine herausragende Story oder brillante Darsteller und beinhaltet sogar einen nicht unwesentlichen Trash-Faktor, dennoch ist "Die Rückkehr der Zombies" meiner Meinung nach zu den sehr guten Vertretern seiner Art zu zählen. Denn auch wenn der Zuschauer hier mit einer eher ziemlich dünnen Rahmenhandlung konfrontiert wird und auch die agierenden Schauspieler nicht unbedingt durch tolle Leistungen auffallen, ist es insbesondere die hervorragende Atmosphäre, die das Werk von Andrea Bianchi auszeichnet. Die fehlende inhaltliche Substanz der geschichte fällt eigentlich nicht sonderlich schwer ins Gewicht, denn das Geschehen ist äusserst unterhaltsam gestaltet und bietet vor allem jede Menge Zombie-Action, denn im Prinzip handelt es sich ganzzeitig um eine wilde Jagd der Untoten nach ihren noch lebenden Opfern. Dabei verfügt das Szenario über einen wirklich ordentlichen Gore-Anteil, über den man sich als Zuschauer nun wirklich nicht beklagen kann, was insbesondere die echten Gorehounds erfreuen dürfte, die auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen. Begleitet wird das ganze von einer herrlich bedrohlichen Grundstimmung, die sich im Laufe der Zeit immer stärker verdichtet und bis zum bitteren Ende nicht mehr aus der Geschichte weicht.

    Man sollte bei Bianchis Beitrag zum Zombie-Genre allerdings keinen gesteigerten Wert auf logische Abläufe oder normale Verhaltensweisen der Protagonisten legen, denn hier wird dem Betrachter eigentlich genau das Gegenteil serviert, was für manch einen eventuell einen hanebüchenen Eindruck hinterlässt, andererseits aber gerade den extrem hohen Charme dieses Filmes darstellt. So übertrumpfen sich die Darsteller nicht nur in größtenteil sinnbefreiten Verhaltensweisen, durch die sie die Untoten streckenweise förmlich zu diversen Attacken einladen, denn auch im Bezug auf das teilweise dargestellte Overacting und die vorhandene Theatralik befindet man sich anscheinend in einer Art Wettstreit, wer denn nun am besten übertreiben kann. Sind solche Dinge in vielen anderen Filmen vielmehr als eine Art Störfaktor anzusehen, so verleiht es dem Szenario in vorliegendem Fall viel eher jede Menge Charme und wirkt zudem noch absolut passend. Dennoch gibt es auch einen äusserst nervenden Faktor, der vom angeblich 13 Jahre alten Michael dargestellt wird. Dieser Bengel ist nicht nur extrem hässlich, auch hat man wohl noch nie einen älter wirkenden 13-Jährigen gesehen wie in diesem Film. Ausserdem nervt der Bengel durch seine äusserst penetrante Art, so das man sich sein vorzeitiges Ableben förmlich herbeisehnt.

    Das ist aber meiner Meinung nach auch schon der einzige negative Kritikpunkt in einem Zombiefilm, der einfach nur jede Menge Spaß macht. Wie in eigentlich allen Italo-Zombiefilmen wird man auch hier mit den verwesten Untoten konfrontiert, die sich optisch beispielsweise von den bläulichen Romero-Untoten vollkommen unterscheiden. Die Masken haben mir dabei sehr gut gefallen und auch die behäbigen Bewegungsabläufe der Menschenfresser vermitteln das genau richtige Feeling, das man aus der damaligen zeit gewöhnt ist, als die rennenden Untoten noch nicht in Mode waren. Ein Aspekt scheint dabei aber besonders interessant, denn obwohl die evolutionäre Weiterentwicklung der lebenden Toten ja eigentlich erst in Romeros "Day of the Dead" aus dem Jahre 1985 zarte Anfänge erkennen lässt, die dann so richtig in "Land of the Dead" (2005) zur Geltung kamen, bedient sich schon Bianchi der Thematik, das die Zombies anscheinend auch nach dem Tod dazu in der Lage sind, logisch zu denken und dementsprechende handlungen zu tätigen. So stellt es keinerlei Problem dar, das sie durch klettern in den ersten Stock des Schlosses eindringen können, oder aber auch mit Werkzeugen wie beispielsweise Äxten auf Türen einschlagen, um sich so Einlass in die Räumlichkeiten zu ermöglichen.

    Dies ist ein nicht unwesentlicher Aspekt, der dem Film trotz seines Trash-Anteils auch eine nicht unwesentliche Ernsthaftigkeit verleiht und der Zeit im Prinzip um Einiges vorraus ist. Insgesamt gesehen ist "Die Rückkehr der Zombies" auf jeden Fall einer der besseren Genre-Vertreter, bei dem ansonsten eher negative Punkte als positive Elemente angesehen werden können. Aus heutiger Sicht jagt einem das Geschehen sicherlich nicht mehr den Schrecken ein, wie es 1981 der Fall war, jedoch ziehe ich diesen Klassiker so manch neumodischem Werk jederzeit vor, da sich ganz einfach ein äusserst stimmiges Gesamtbild offenbart, das Härte, Gore und teils unfreiwillige Komik nahezu perfekt miteinander vereint und so für ein äusserst kurzweiliges Filmerlebnis Sorge trägt, das auch nach mittlerweile 30 Jahren nichts von seinem Reiz und dem liebenswerten Charme eingebüsst hat.


    Fazit:


    Andrea Bianchi hat mit "Die Rückkehr der Zombies" nicht unbedingt einen Meilenstein, aber einen sehr guten Vertreter des Genres geschaffen, der mit einer absolut erstklassigen Atmosphäre ausgestattet ist. Über offensichtliche Defizite in der Story kann man hierbei getrost hinwegsehen, denn trotz etlicher Logiklöcher offenbart der Film einen extrem hohen Unterhaltungswert, da seine offenkundigen Schwächen sich in absolute Stärken verwandeln. Streckenweise vollkommen überzogenes Schauspiel und ein äußerst alt aussehender 13-Jähriger sorgen für eine ordentliche Portion unfreiwilliger Komik, die den Gesamteindruck des Werkes aber sogar positiv aufwertet.


    [film]8[/film] Trash-Granaten


    Leatherface
    (Leatherface)
    mit Stephen Dorff, Lili Taylor, Sam Strike, Vanessa Grasse, Finn Jones, Sam Coleman, Jessica Madsen, James Bloor, Christopher Adamson, Dimo Alexiev, Nathan Cooper
    Regie: Alexandre Bustillo / Julien Maury
    Drehbuch: Kim Henkel / Seth M. Sherwood
    Kamera: Antoine Sanier
    Musik: John Frizzell
    SPIO/JK
    USA / 2017

    Texas in den 50er Jahren: Der jüngste Spross von Verna Sawyer (Lili Taylor) wird wegen des Mordes an der Tochter des örtlichen Sheriffs Hal Hartmann (Stephen Dorff) in eine Nervenheilanstalt eingewiesen.
    Zehn Jahre später kann er jedoch mit drei sadistischen Insassen fliehen. Die junge Krankenschwester Lizzy (Vanessa Grasse) nehmen sie als Geisel und schon bald heftet sich Sheriff Hartmann an ihre Fersen, der auf Rache aus ist.
    Ein Roadtrip in Richtung Hölle beginnt, der eine furchtbare Blutspur des Grauens hinterlässt. Der Junge Sawyer verwandelt sich somit zu dem Monster, das man bald unter dem Namen "Leatherface" kennen wird.


    Mit "Leatherface" geht das Franchise "The Texas Chainsaw Massacre" nun auch schon in die mittlerweile achte Runde und präsentiert dabei die zweite Vorgeschichte des Killers mit der Kettensäge. Während "TCM: The Beginning" noch das Prequel zum 2003 erschienenen Remake von Michael Bay war, orientiert sich der vorliegende Film am Original von Tobe Hooper. So trägt Leatherface dieses Mal auch den Namen Jed Sawyer, wohingegen er in "TCM: The Beginning" noch als Thomas Hewitt unterwegs war. Mit der Regie wurde das Duo Alexandre Bustillo und Julien Maury beauftragt, das sich seinerzeit mit dem französischen Kracher "Inside" einen Namen gemacht hat. Genauso blutig und hart geht es hier zwar nicht zur Sache, aber "Leatherface" beinhaltet durchaus einen sehr ansehnlichen Härtegrad. Bei diesem hat man glücklicherweise auf den Einsatz von CGI verzichtet, was dem Gesamtbild definitiv zu gute kommt.

    Gedreht wurde die Vorgeschichte aus Kostengründen in Bulgarien, was dem Szenario aber keinesfalls abträglich ist. Eher das Gegenteil ist der Fall, denn in atmosphärischer Hinsicht erscheint das Ganze äußerst stimmig. Zudem kann man dem Zuschauer auch ohne Weiteres ein ansehnliches Ambiente der 60er Jahre vermitteln, was auch durch die passende musikalische Untermalung zusätzlich unterstrichen wird. Im Grunde genommen hört sich das alles also ziemlich gut an, aber dennoch kann der Film nicht auf der ganzen Linie überzeugen. Dabei kann man noch nicht einmal genau sagen an welchen Dingen dieser Umstand fest zu machen ist, aber der echte Funke will irgendwie zu keiner Zeit überspringen. Rein handwerklich kann man dem Werk wirklich keinen Vorwurf machen, dennoch fehlt es ganz einfach am notwendigen Extra, damit die Story sich aus der breiten Masse hervor heben könnte.

    Sicherlich ist dies auch darin begründet das man ja schließlich ganz genau weiß, auf was das Ganze am Ende hinaus läuft. Es gibt eben keine wahren Überraschungsmomente und diesen Umstand sollte man schon vor der Sichtung in die eigene Erwartungshaltung einfließen lassen. Ein weiterer und nicht gerade unwichtiger Gesichtspunkt ist sicherlich auch im generellen Stellenwert des Killers an sich zu suchen, denn obwohl das Franchise an sich seit jeher sehr beliebt ist, steht Leatherface doch ein wenig im Schatten seiner Genrekollegen Freddy Krueger, Jason Voorhees und Michael Myers. Denn obwohl Hooper's Original als bahnbrechendes Werk anzusehen ist, konnte die Hauptfigur nie den gleichen Status wie die anderen Serienkiller erreichen. Sicher, ein Leatherface hat sich auch einen durchaus berechtigten Kultstatus erworben, aber dennoch fehlt es der Figur ganz generell an der nötigen Ausstrahlung, um mit Freddy, Jason und Michael auf eine Stufe gestellt zu werden. Es mag bestimmt nicht jeder so sehen, aber dennoch hat die Figur meiner persönlichen Meinung nach immer ein eher stiefmütterliches Dasein gefristet.

    Wie dem auch sei, in der Summe gesehen handelt es sich hier um einen äußerst soliden Beitrag, der seine größte Stärke sicherlich in der vorherrschenden Atmosphäre zum Ausdruck bringt. Einige härtere Einstellungen verleihen dem Gesamtbild eine zusätzliche Würze, wobei der enthaltene Härtegrad niemals den üblichen Rahmen sprengt. Bustillo und Maury haben gute Arbeit abgeliefert, aber trotzdem hätte man aus der Geschichte eventuell noch mehr heraus holen können. Letztendlich bleibt eine gute Mischung aus Road Trip und Horrorfilm, die aber keinesfalls im obersten Regal des Genres anzusiedeln ist.


    Fazit:


    "Leatherface" ist keinesfalls das von manch einem erwartete Spektakel, das man vielleicht aufgrund des Regie-Duos Bustillo und Maury erwartet hat. Dennoch entpuppt sich das Szenario größtenteils als äußerst stimmig, beinhaltet allerdings keinerlei Überraschungsmomente. Für Liebhaber der Filmreihe auf jeden Fall unverzichtbar, aber auf keinen Fall ein Horrorfilm der einen wirklich vom Hocker haut.


    [film]6[/film]

    American Psycho
    (American Psycho)
    mit Christian Bale, Justin Theroux, Josh Lucas, Bill Sage, Chloë Sevigny, Reese Witherspoon, Samantha Mathis, Matt Ross, Jared Leto, Willem Dafoe, Cara Seymour, Guinevere Turner, Stephen Bogaert
    Regie: Mary Harron
    Drehbuch: Mary Harron / Guinevere Turner
    Kamera: Andrzej Sekula
    Musik: John Cale
    FSK 16
    USA / 2000

    Ein eiskalter Yuppie auf einem mörderischen Trip: Patrick Bateman (Christian Bale) hat im New York der 80er alles: Geld, gutes Aussehen, jeden erdenklichen Luxus... und einen unstillbaren Hass auf sein Umfeld. Diesen kompensiert er mit sadistischen Morden an jungen Frauen, für die ihm bald schon die Polizei auf der Spur ist. Aber Schein und Sein liegen nahe beieinander in der trügerischen Welt des Yuppie-Killers, dessen Realität schon bald auf äußerst tönernen Füßen steht.


    Christian Bale zählt wohl ohne jede Frage zu den besten Darstellern Hollywoods und war schon in etlichen tollen Filmen zu sehen, doch im vorliegenden Werk "American Psycho" ist der gute Mann in seiner absoluten Paraderolle zu sehen. Die Geschichte basiert auf dem 1991 erschienenen Roman von Bret Easton Ellis und Bale ist in der Rolle des soziopathischen Yuppie-Killers Patrick Bateman zu sehen, was für seine weitere Karriere ganz sicher nicht schädlich war. Der Film ist nur schwerlich in eine ganz bestimmte Schublade zu stecken, vermischen sich hier doch die Elemente des Horrors mit denen des Thrillers. In erster Linie ist "American Psycho" jedoch viel eher als eine bitter-böse Satire anzusehen, was während der gesamten Laufzeit immer wieder äußerst stark in Erscheinung tritt. Die kühle und glatte Optik verleiht dem Szenario einen fast schon sterilen Anstrich, was durch die Schauplätze des Geschehens als auch durch den größten Teils des Tagesablaufes der Hauptfigur immer wieder zur Geltung kommt. So bekommt der Zuschauer zunächst auch erst einmal eine ausführliche Einführung in das oberflächliche Leben von Bateman, was mit dem morgendlichen Pflegeprogramm beginnt. Die dazu gehörigen Produkte werden explizit benannt, ebenso nehmen ein tägliches Fitnessprogramm und etliche andere Oberflächlichkeiten einen enorm großen Teil im Leben der Hauptfigur ein. Geld, beruflicher Erfolg, gutes Aussehen und weitere Statussymbole sind hier das Non plus Ultra und die dargestellten Freundschaften oder Beziehungen verdienen noch nicht einmal die jeweilige Bezeichnung.

    Dem Zuschauer präsentiert sich eine künstlich aufgebauschte Welt, in der Emotionen keinen Platz haben. Stattdessen ergibt sich ein regelrechtes Wetteifern um Reservierungen in den besten Restaurants der Stadt als auch um den Aspekt, welcher Yuppie denn nun die besten und teuersten Visitenkarten besitzt. Neid und Missgunst stehen auf der Tagesordnung und die banalsten Dinge dienen als Auslöser für grenzenlose Wut, die sich vor allem bei Bateman auf eine ganz bestimmte Art und Weise entladen soll. Der blasierte und affektierte Schönling betreibt nämlich den Serienmord als sein liebstes Hobby und schickt im Laufe der Zeit so manche Person ziemlich unsanft über den Jordan. Wer jetzt allerdings auf explizite visuelle Gewaltdarstellungen hofft sieht sich im Irrtum, denn in dieser Beziehung hat "American Psycho" im Prinzip gar nichts zu bieten. Die jeweiligen Greueltaten des Hauptcharakters werden nämlich lediglich angedeutet und durch einige Blutspritzer zusätzlich untermauert. Das macht aber gar nichts, denn hätte man die ganzen Morde brutal und blutig in Szene gesetzt, hätte das diesem Film viel von seiner ureigensten Stärke genommen. Und diese definiert sich keinesfalls über einen hohen Härtegrad, sondern vielmehr über das herausragende Schauspiel eines Christian Bale, dem die Rolle nahezu auf den Leib geschneidert ist. Dennoch wirkt das Geschehen nachhaltig im Kopf des Betrachters nach, denn durch die Andeutungen der verschiedenen Taten setzt sich ganz automatisch das typische Kopfkino frei und setzt eine immense Gewaltspirale in Gang.

    In Kombination mit der teils skurrilen Situationskomik ergibt das eine nicht alltägliche Kombination, die letztendlich zu einem grandios guten Gesamteindruck führt. Neben dem überragenden Hauptdarsteller wirken sämtliche anderen Protagonisten lediglich wie notwendige Statisten, selbst eine Größe wie Willem Dafoe verblasst im Glanz von Bale. Dessen Omnipräsenz ist dermaßen überragend, das man sich ganz automatisch und fast ausschließlich auf ihn fokussiert. Mary Harron hat ihre Erzählung voll und ganz auf ihre Hauptfigur zugeschnitten und das ist auch gut so, denn der gute Herr Bale trägt diesen fantastischen Film im Prinzip im Alleingang. Wenn man es nicht besser wüsste würde man denken, das es sich bei seiner Darstellung um eine Interpretation seiner selbst handelt, denn eher selten bekommt man einen Darsteller zu Gesicht, der so unglaublich gut in seiner Rolle aufgeht. Dabei bedient Bale wirklich sämtliche Klischees und ist so nahezu das Paradebeispiel eines aalglatten Vorzeige-Yuppies, dem Oberflächlichkeit und Belanglosigkeiten die obersten Güter in einem trostlosen Leben sind. Das Ganze wird selbstverständlich völlig überspitzt und mit einer ordentlichen Portion rabenschwarzen Humors ins Bild gesetzt, dennoch erinnert einen die Szenerie doch durchaus auch an das reale Leben eines Menschen, der ständig auf der Suche nach Anerkennung und künstlichem Erfolg ist. Der satirische Einschlag des Filmes ist unmöglich zu übersehen und verleiht dem Szenario eine ganz besondere Note. Dennoch kommen auch die Elemente des Thrillers und der Serienkiller-Thematik keinesfalls zu kurz, so das sich im Endeffekt ein rundum gelungenes Gesamtpaket offenbart.

    "American Psycho" hat sich im Laufe der Jahre nicht umsonst eine Art Kultstatus erarbeitet und dürfte auch gleichzeitig das Sprungbrett für Christian Bale in seine daraufhin folgende Karriere darstellen. Denn obwohl der charismatische Schauspieler bis dahin schon in etlichen Produktionen mitgewirkt hat, hielt sich sein Bekanntheitsgrad noch in einem überschaubaren Rahmen. Mit der hier an den Tag gelegten überragenden Performance hat sich das aber schlagartig geändert und der Name ist aus Hollywood kaum mehr weg zu denken. Für mich persönlich handelt es sich bei "American Psycho" um ein echtes Meisterwerk, das einen auch heute noch immer wieder in seinen Bann zieht. Die kranke Grundstimmung der hier gezeigten Scheinwelt ist ein echtes Brett und über das dargebrachte Schauspiel braucht man kein weiteres Wort zu verlieren.


    Fazit:


    Ein hervorstechender Hauptdarsteller in einer kranken und emotionslosen Scheinwelt sind die ganz großen Stärken eines Filmes, der in keiner gut sortierten Sammlung fehlen sollte. Das gerade erschienene Mediabook von Koch Media kommt in gewohnt toller Qualität daher und beinhaltet erstmalig auch die Unrated Version des Filmes. Auch wenn es sich dabei nur um zusätzliche 17 Sekunden Filmmaterial handelt erscheint eine Anschaffung lohnenswert, denn dieses filmische Glanzstück sollte man doch in seiner längsten Fassung besitzen.


    [film]10[/film]


    Planet der Affen: Survival
    (War for the Planet of the Apes)
    mit Andy Serkis, Woody Harrelson, Steve Zahn, Karin Konoval, Amiah Miller, Terry Notary, Ty Olsson, Michael Adamthwaite, Toby Kebbell, Gabriel Chavarria, Judy Greer
    Regie: Matt Reeves
    Drehbuch: Mark Bomback / Matt Reeves
    Kamera: Michael Seresin
    Musik: Michael Giacchino
    FSK 12
    USA / 2017

    Die Schlacht hat Schimpanse Caesar gewonnen, den Krieg gegen die nach einem Affenvirus dezimierte Menschheit um die Zukunft der Affen noch nicht. Nach einem schrecklichen Massaker, das ein verrückt gewordener Colonel aus blindem Hass im Affenlager anrichtet, zieht Caesar mit seinen engsten Vertrauten los, um ein neues und sicheres Zuhause für seinen Stamm zu finden. Er ahnt nicht, dass die zurückgebliebenen Affen den Truppen des Colonel in die Hände fallen und in einem Internierungscamp versklavt werden.


    "Planet der Affen: Survival" sollte eigentlich einen finalen und bombastischen Abschluss der Reboot-Trilogie darstellen, doch nach der Sichtung des Filmes bleibt man als Fan der Reihe doch mit einem leicht ernüchternden Eindruck zurück. Nachdem schon schon zwischen den beiden Vorgängern "Prevolution" und "Revolution" qualitative Abstriche zu verzeichnen waren, stellt dieser abschließende Film nun keinesfalls den Höhepunkt, sondern vielmehr den schwächsten Teil der Reihe dar. Für die Regie zeichnet wie schon beim Vorgänger Matt Reeves verantwortlich und es ist dem guten Mann leider nicht gelungen, eine durchgehend spannende und packende Geschichte zu erzählen. Dabei kann die Produktion vor allem in visueller Hinsicht voll überzeugen, denn neueste Computertechnik macht es möglich, das zwischen den Menschen und den Primaten im Bezug auf die Bewegungsabläufe so gut wie leine Unterschiede auszumachen sind. In diesem Punkt kann man also vollends zufrieden sein, dafür beinhaltet die Story so manch andere Schwäche, die man in keinster Weise erwartet hätte. Von der im Vorfeld angedeuteten grandiosen Endzeitstimmung des Geschehens ist nur wenig zu verspüren und insbesondere die versprochenen epischen Schlachten sucht man leider völlig vergebens.

    Ganz generell beinhaltet "Planet der Affen: Survival" erstaunlich wenig Action-Passagen, denn bis auf kleinere Scharmützel zu Beginn und einer zeitlich extrem kurz bemessenen Schlacht am Ende der Geschichte beinhalten die Ereignisse gar nichts, was man auch nur ansatzweise mit dem Begriff Action bezeichnen könnte. Stattdessen präsentieren sich teils ellenlange Dialoge, die zeitweise schon für kleinere Ermüdungserscheinungen sorgen können. Das wertet den gewonnenen Gesamteindruck nicht sonderlich auf und ist von einem bombastischen Abschluss einer Trilogie so weit entfernt wie die Erde von der Sonne. Und so hinterlässt das Szenario dann auch keineswegs einen durchgehend stimmigen Eindruck beim Betrachter, der sich ganz besonders im Mittelteil des Öfteren die Frage stellt, warum man den finalen Teil dermaßen ereignislos in Szene gesetzt hat. Matt Reeves lässt seine Erzählung streckenweise recht banal vor sich hin plätschern und schafft es noch nicht einmal, einen konstant ansteigenden Spannungsbogen in die Abläufe einzubauen. Erst im letzten Drittel ändert sich das ein wenig, was einen zumindest ein bisschen entschädigen kann, da nun auch eine kleine Tempoverschärfung zu erkennen ist.

    Die größte Enttäuschung offenbart sich in der Beziehung zwischen Caesar und dem durchgeknallten Colonel der Menschen, der von Woody Harrelson erstklassig interpretiert wird. Reeves nährt hier durchaus die Hoffnung des Zuschauers, das es am Ende zu einem finalen Showdown der beiden erbitterten Gegner kommt. Die erhoffte Konfrontation endet dann jedoch regelrecht erbärmlich, so das auch der an dieser Stelle erhoffte Höhepunkt wie eine Seifenblase zerplatzt. Und so verhält es sich im Prinzip mit dem gesamten Film, die immer wieder eingestreuten guten Ansätze verlaufen im Sand, als wenn man dem Werk mit vollster Absicht jeglichen Überraschungsmoment verweigern wollte. Das ist dann zumindest ganz vortrefflich gelungen, denn bei einer Laufzeit von gut 130 Minuten gibt es bis auf die wirklich tolle Computertechnik keinerlei Highlights zu begutachten.

    Man sollte also schon im Vorfeld die eigenen Erwartungen in die richtige Richtung lenken, denn dieser abschließende Teil der Trilogie bietet keinesfalls das, was viele Fans sich erwartet hatten. Wer auf satte Action hofft erlebt eine herbe Enttäuschung und auch ansonsten gestaltet sich der Film in der Summe nicht gänzlich stimmig. In manchen Passagen wirkt das Ganze sogar fast schon ein wenig kitschig, was insbesondere immer dann der Fall ist, wenn ein kleines und stummes Mädchen namens Nova mit von der Partie ist. Neben dieser kleinen Anspielung auf die Original-Reihe ist auch ein kleiner Schimpanse namens Cornelius mit an Bord, was den Kohl letztendlich aber auch nicht sonderlich fett macht. Insgesamt gesehen kann "Planet der Affen: Survival" auf keinen Fall gänzlich überzeugen und beinhaltet zudem auch mehrere Phasen, in denen es äußerst langatmig zur Sache geht. Anstatt hier wirklich mit einem packenden Kampfszenario zwischen Primaten und Menschen aufzuwarten, hat man einen Großteil der Erzählung in ein Gefangenenlager verlegt und mit unzähligen Dialogen zugepflastert. Das fördert nicht unbedingt die Begeisterung des Betrachters, denn ein wenig mehr hätte es dann doch schon sein dürfen.


    Fazit:


    Matt Reeves hat die Chance auf einen richtig gelungenen letzten Teil sinnlos vertan und präsentiert lediglich einen Film, der sich maximal im oberen Durchschnittsbereich ansiedeln kann. Bedingt durch ein schwächelndes Drehbuch und kitschig anmutende Szenen wurde es versäumt, vorhandenes Potential auch auszuschöpfen. Zudem hätte ein wenig mehr Action auch nicht geschadet, denn auch wenn man kein durchgehendes Kriegsszenario erwartet hat, kommt diese doch viel zu kurz. Übrig bleibt ein teils blutleerer Blockbuster in dem Affen menschlicher erscheinen als die Menschen selbst, wobei die bei diesem Aspekt aufsteigende Emotionalität allerdings stellenweise zu dick aufgetragen ist.


    [film]6[/film]