Sodele. Diva war gestern auch in diesem sagenumwobenen Film. Fangen wir's mal an:
Eine Freundin hat mir vor 1 1/2 Jahren die Shades of Grey-Trilogie mit den Worten "Die werden Dir gefallen!" in die Hand gedrückt. Ich habe die Bücher recht zügig durchgelesen (das muss man der Autorin zugute halten: Die insgesamt ~2100 Seiten lesen sich problemlos in einem Rutsch), allerdings schon im ersten Band festgestellt, dass ich nicht die passende Zielgruppe für diese Geschichte bin. Die Story ist einfach schlicht gesagt von vorne bis hinten so kitschig, vorhersehbar, übertrieben und "fantastisch", dass sie einfach sämtliche Glaubwürdigkeit verspielt. Aber gut, 50 Shades of Grey IST ja nunmal auch ein Roman und DARF übertrieben und unrealistisch sein. Für meinen persönlichen Geschmack ist die Geschichte um Ana und ihren Christian nichts, allerdings kann ich doch nachvollziehen dass es Frauen gibt, die diese durchgestylte Lovestory feiern.
Nun zum Film:
Die junge naive Studentin Anastacia Steele lernt den reichen Schnösel Christian Grey kennen und verliebt sich in ihn ohne zu wissen wer er wirklich ist und welche "dunklen" Interessen er besitzt. Mehr Inhalt gibt's nicht.
Was passiert im Film? Anastacia macht sich alle Nase lang zum Affen ("Hinter dieser Tür verbirgt sich mein Spielzimmer." - "Deine Xbox?" :38:), verliert ihre Jungfräulichkeit an Christian und im Grunde sieht man nichts anderes, als in jeder anderen Liebesschnulze auch. Mann liebt Frau, Frau liebt Mann, beide sind zu blöd um sich und dem Anderen einzugestehen, was man will.
Was diesen Film zu einem "Skandal" macht, sind die 2-3 Szenen die man mit viel Wohlwollen als "BDSM" bezeichnen KANN. Aber selbst da sieht man nicht viel mehr, als kleine kinky Spielereien die man in jedem Softcore-Porno schon besser gesehen hat. Wer mit der Intention ins Kino geht, BDSM live und in Farbe zu sehen, der wird enttäuscht. Aus diesem Grund finde ich persönlich es auch ganz amüsant, dass der Film in der BDSM Szene wie auch in den Medieneinen so krassen Ruf genießt, denn 50 Shades of Grey - und darin insbesondere Anastacia - suggerieren einem ständig nur, dass Menschen die auf BDSM stehen nicht "normal" sind bzw. einen seelischen Schaden haben müssen. Das wäre in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts vielleicht noch irgendwie nachvollziehbar gewesen, aber wir leben im Jahre 2015 in dem man in jedem drittklassigen Sexshop Bondageseile, Gerten und Knebel kaufen kann und ich gehe soweit zu behaupten, dass (BD)SM somit schon längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist, daher wirkt dieses "Oh mein Gott, der Kerl steht auf Sadismus, der muss ja voll schlimm krass drauf sein" etwas arg lächerlich. Man muss schon verdammt prüde und/oder dumm sein um heutzutage in Fesselsex etwas verboten-verruchtes zu sehen was man einer 21 Jährigen Studentin mit Internetzugang nicht so recht abkaufen mag.
Ich zitiere meine Freundin, die mit mir im Kino war, die absolut nichts mit der BDSM-Szene am Hut hat: "Ich weiß nicht was alle haben. Man sieht ja nichtmal 'nen Penis."
Also alles in allem: Viel Lärm um nichts.
Wenn ich dem Film eine Punktebewertung geben sollte, dann gibt's einen Punkt für die Musik von Danny Elfman, einen weiteren Punkt für den netten Körper von Jamie Dornan und einen dritten Punkt für die vorletzte Szene, in der bei jedem Gürtelhieb das Kinopublikum zusammenzuckte. 
Somit:
Peitschenschläge