Der Film hat übrigens eine "SPIO/JK - keine schwere Jugendgefährdung" erhalten - ungekürzt. Eine Cut-Fassung soll lt. Universum nicht erscheinen.
Posts by Rorschach
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Schöne Ergänzung (v.a. das Zitat), kann ich definitiv so unterschreiben.
Ändert leider nichts daran, dass die meisten Menschen diesen Film (so sie ihn denn ungekürzt überhaupt zu Gesicht bekommen) abgrundtief verabscheuen dürften. Das aber nun weniger wegen dem, was er an der Oberfläche zeigt, sondern dem, was er unter seiner garstigen Splatter-Porn-Textur - auch über unser Verhältnis zur eigenen menschlicher Grausamkeit und Gewalt(konsum) - aussagt.
Meiner Meinung nach muss es solche Filme geben, die den Finger in die Wunde unserer Spezies (und unserer Gesellschaften) legen. Derart transgressives Kino sieht man sich vielleicht kein zweites mal an, aber zumindest einmal sollte man es.
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Original von Dr.Doom
Ist bei mir komplett druchgefallen der nervige Schrott. Kritik steht im Eröffnungsthread.Ach, Doom. Seufz.
Der Film macht nun wirklich vieles besser als der übliche Reboot-Reimaging-Remake-Schrott der letzten Jahre. Er ist durchweg spannend, hart genug (ohne je selbstzweckhaft zu werden), erzählt eine eigenständige Geschichte, die von dem trashigen Troma-Ulk des 80er-Originals kaum mehr entfernt sein könnte, und er besitzt echte Charaktere (statt der üblichen Teenie-Abziehbilder aus dem Schönheitssaloon), mit denen man mitfiebert. Und vor allem: Er hat mit Rebecca De Mornay eine erstklassige Hauptdarstellerin, deren schauspielerische Klasse meilenweit über dem Standard liegt, der im Subgenre des Terrorfilms sonst dargeboten wird. Vielleicht ist das Ganze etwas zu lang geraten und der Schlusstwist arg bemüht - ansonsten aber ist "Mother´s Day" ein nahezu erstklassiger Genrebeitrag geworden, der mir deutlich besser gefallen hat als Bousmans "Saw"-Beiträge 2 und 4.
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Original von zombietom
Der Film hat mich ein wenig schockiert....Das geht mir zu weit und bricht nicht nur Grenzen, sondern "sprengt" sie.
Wer Torture Porn etwas abgewinnen kann wird auf´s vortrefflichste bedient. Aber mit 2-3 Szenen werden Grenzen überschritten, die auch dem Otto-Normal-Tortur-Porn Verbraucher den Kamm anschwillen lassen.Hätte nie Gedacht das ich das mal sage: Aber dieser Streifen gehört verboten und sollte nie veröffentlicht werden!
Hier werden mit 2-3 kleinen Szenen die Grenzen des "guten Geschmacks" weit überschritten!
Mit Begrifflichkeiten wie "Torture Porn" wirst du "Serbian Film" nicht bei kommen. Der Film ist ein Arthouse-Bastard, eine Art Splatter-Variante eines besonders garstigen Tex Avery-Cartoons. Er ist eher ein "120 Tage von Sodom" des 21.Jahrhunderts und - wie auch Passolinis Skandalwerk - ich finde ihn grandios! Er zeigt nicht nur gnadenlos auf, wie die Schergen des Milosevic-Regimes selbst die serbische Bevölkerung unterdrückt und für die Balkankriege instrumentalisiert haben, er bildet auch das heutige - auf ein serbisches Kernland geschrumpftes - ehemalige "Jugoslawien" ab. Ein Land, das seine genoziden Kriegsverbrechen und Trauma immer noch nicht verarbeitet hat, in dem auch weiterhin ehemalige Profiteure des alten Regimes ganz oben mitmischen dürfen, und dessen Wirtschaft praktisch brach liegt. Der Film überspitzt die aktuelle Situation natürlich, macht aber deutlich, dass in diesem Klima ein Menschenleben nichts mehr wert ist.
Darüber hinaus demontiert der Film auch die Hoffnung, sich in diesem politischen Klima wenigstens noch in den sicheren Schoß der eigenen Familie zurückziehen zu können. Denn auch diese zerstört der skrupellose Ex-Milosevic-Profiteur Vukmir schließlich, so dass am Ende nur der gemeinschaftliche Suizid bleibt.
Man kann "Serbian Film" nicht außerhalb seines Kontextes fair beurteilen. Und dazu gehört es nunmal, dass er unter der Snuff-Oberfläche die Verbrechen der Balkan-Kriege thematisiert und die zerstörte Seele eines serbischen Volkes abbildet, wenn auch mit grotesk überzeichneter Schwanz-Metaphorik.
Auch wenns schwer fällt: Ein Spielfilm geht 90 Minuten. Die "Tabubrecher" machen nur einen Bruchteil dieser Laufzeit aus. Wer den Rest ignoriert, glaubt vermutlich auch, dass ein Fußballspiel nur dann aufregend ist, wenn gerade ein Tor gefallen ist.
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Ich mag den Film. BD ist schon so gut wie gekauft.
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Original von Logge1002
Uncut? Denke das dürfte die größte Frage sein.Uncut ist nur die Verleih-Scheibe mit SPIO/JK. Die Kauf-Version wird gekürzt sein.
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Original von tom bomb
Nein, ich habe den aus den USA, erscheint in Deutschland wohl im Mai laut Dr DoomIm Verleih: 07.04.2011 mit "SPIO/JK - keine schwere Jugendgefährdung" = ob ungeschnitten, ist noch nicht bekannt
Im Verkauf: 09.06.2011 mit "FSK: Keine Jugendfreigabe" = definitiv Cut-Mist
(Quelle: bluray-disc.de)
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Original von Dr.Mabuse
Und überhaupt, denke Rampage wird es ähnlich ergehen, wenn nicht sogar schneller... beide sind durch ihre schwere JK aber SOWAS von Liste B Anwärter, besonders wenn sie in den Handel kommen wobei, Titel mit jener Freigabe es ausserordentlich schwerhaben. Müller könnt sie kriegen, aber sofern ich mich richtig entsinne bedeutet schwere JK = automatisch indiziert und somit fallen so gut wie alle Läden raus. Ausser Müller...oder unser geliebtes Netz"Rampage" ist ein nahezu todsicherer 131er-Kandidat. Erstaunlich, dass Splendid es sich getraut hat, den hier uncut zu bringen.
Übrigens: "Collector" und "Rampage" waren kurz nach VÖ bei einigen Karstadt-Fillialen ganz offen im Regal zu haben. Bis die dann doch noch geschnallt haben, dass "Schwere JK"-Titel nicht offen ausliegen dürfen.
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Original von Dr.Mabuse
Ein Horrorfilm muss Angst und Schrecken vermitteln bzw. Bedrohlichkeit ausstrahlen und jenes, ist Aja mehr als mißglückt.Sei mir nicht böse, aber wenn du von einem Trashfilm wie "Piranha" ernsthaft erwartest, dass er diese o.s. Anforderungen erfüllt (und tatsächlich glaubst, dass ein Film über mutierte Piranhas ernstzunehmen ist), solltest du von Filmen dieser Art (sprich: B-Tierfilm-Horror) grundsätzlich die Finger lassen. Ich gucke ja auch keinen "Police Academy"-Film und beschwere mich dann hinterher darüber, dass der Humor nicht so subtil ist wie bei Woody Allen.
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Original von Mr.Splatter
Das einzige,was ich ändern würde,ist der Gewaltanteil,der zwar vorkommt,aber nicht reichlich.Ich finde,das es dem Film nicht geschadet hätte,wenn ein paar Splatterszenen mehr drinn gewesen wärenDass "Schlafwandler" so ziemlich die brutalste King-Verfilmung (übrigens hier nicht nach einem Roman/einer Kurzgeschichte, sondern nach einem Drehbuch des Meisters) überhaupt ist (den unsäglichen "Mangler" und diverse Sequel-Mogelpackungen der Marke "Children of the Corn Teil 98" mal ausgenommen), reicht dir wohl nicht...
Ganz im Ernst: "Schlafwandler" wäre ohne das ganze Gemetzel imho sogar noch eine ganze Ecke besser geworden. Von einem zu geringen "Gewaltanteil" zu schreiben, ist aber wirklich haarsträubend. Aber heuzutage geht unter "Flowers of Flesh and Blood meets Saw III" anscheinend gar nichts mehr...
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So, nun endlich mal die britische DVD geguckt...
Netter Genrefilm, der sich spannungsmäßig mit dem ständigen Wechsel zwischen Gegenwartshandlung und (Folter-)Rückblenden aber auch ein bißchen selbst im Weg steht. Das Ende kommt einigermaßen unerwartet, was aber auch daran liegt, das es überhaupt keinen Sinn ergibt. Archaisch-reaktionäres "Sonderbare-Menschen-sind-gefährliche-Psychokiller" - Geblubber halt, wie in den good old days der 80er-Slasherperlen. Herrlich bescheuert!
Das Brutalo-Finale beschert uns dann immerhin eine denkwürdige "TCM:The Beginning-Gedächtnisszene" (die der FSK garantiert sauer aufgestossen ist), zwischendrin wird immer mal wieder gefoltert, wenn auch verhältnismäßig dezent.
Macht Laune, ist aber auch unfassbar doof.
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Original von frozen
wie schon erwähnt stehe ich auf solche filme und auch dieser zählt zu denen,die man sich anschauen sollte. auch wenn das ende etwas schwach ist und man dafür punkte abziehen muss.Tatsächlich verschenkt der Film mit seinem abstrusen Horror-Finale sehr viel Potential. "Der letzte Exorzismus" hätte das Zeug dazu gehabt, eine sehr wirkungsvolle, gallige Anklage auf die Heucheleien der katholischen Kirche zu werden, ja gar eine bitterböse Aussage über die aktuellen Missbrauchsskandale einzubauen... es gibt Momente in diesem Film, die derartiges andeuten. Stattdessen dann diese dummdreiste Auflösung, die noch dazu mal wirklich überhaupt keinen Sinn ergibt.
Das Hauptproblem des Films liegt wohl in erster Linie darin, dass er eigentlich kein Horrorfilm sein will, die Macher aber auf der Zielgeraden dann doch noch beschlossen haben, Genreklischees zu bedienen, die diesem Streifen, der knapp 70 Minuten lang so hervorragend funktioniert, schlicht und ergreifend das Genick brechen.
Zumindest hat er es imho geschafft, das zuckersüße "Family Reunion" - Ende von Spielbergs "Krieg der Welten" vom Thron der miesesten Filmenden aller Zeiten zu schubsen. Auch ne Leistung.
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Macht Laune.
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[quote]Original von Rorschach
QuoteOriginal von Dr.Doom
Die schweizer Fassung ist auch geschnitten, dort wurde sogar die Leihfassung aus Deutschland übernommen.Sorry, aber das ist schlichweg falsch. Die schweizer Fassung hat eine "schwere JK" und enthält alle Gewaltszenen, die in den deutschen Fassungen (Leihfassung mit "leichter" JK und ganz übel gekürzte KJ-Kauffassung) fehlen. Die Schweiz-Fassung ist nur um die imho komplett überflüssige "Hundeszene" erleichtert worden (knapp 40 Sekunden gegenüber der R-Rated-Fassung), doch wer die unbedingt braucht, kann natürlich meckern.
Zu den einzelnen Fassungen hier der Link (Intro lesen!):
http://www.schnittberichte.com/schnittbericht.php?ID=5234010
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Original von Slayer
Dank euch, werd dann die Austria VÖ abwarten und dann kaufen!!Hab nur 2 Euro für die SPIO Fassung bezahlt da kann man schon nochmal was investieren denn der Film ist echt gut
Die Hundeszene geht mir ehrlich gesagt am Popo vorbei.
Der Film wird nur nochmal als Blu-Ray-Only-VÖ (auf den Waldi-Kadaver kann ich verzichten, ansonsten aber bitte schön unangetastet) gekauft. Diese sauteuren Mediabooks, bei denen HD-Nutzer zur BR noch eine komplett überflüssige DVD mitkaufen "müssen", braucht keiner, der schon umgestiegen ist.
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Original von Hyperakusis
Oh Mann!!! Das ist wirklich ein Witz, unglaublich dass "Halloween 2" selbst im Jahre 2010 noch zu bedenklich war. Also mal ehrlich, das ist doch nur noch laufende "Bürokratie". Ich frage mich echt wie lange man dieses alberne Spiel noch treiben will, ständig so uralte Filme oder gar Klassiker aus dem Verkehr zu ziehen nur weil man sie vor knapp 20-30 Jahren mal beschlagnahmt hatte. So langsam könnte man damit mal aufhören finde ich. "Halloween 2" hatte damals sowie heutzutage erstrecht nicht die Kriterien für §131 erfüllt.Ganz deiner Meinung. Noch absurder wird das Ganze, wenn man sich vor Augen führt, dass Gore-Kracher wie "Saw 3D" heutzutage uncut mit KJ-Freigabe im Kino laufen. Gegen moderne Splatterfilme wie "Hostel" und Konsorten wirken die Gewaltdarstellungen solcher Filme wie "Halloween II" geradezu kindertauglich.
Der § 131 Abs. 1 StGB formuliert die Tatbestandsmerkmale allerdings so schwammig (Insbesondere die Verbreitung von Schriften, die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde verletztenden Weise darstellt), dass theoretisch jeder etwas blutigere Horror- oder Actionfilm und Thriller beschlagnahmt werden könnte. Was ein Amtsrichter für menschenunwürdige, grausame oder sonst unmenschliche Gewaltdarstellung hält, ist praktisch persönliche Auslegungssache.
Erneut beschlagnahmt wurden übrigens gerade weitere "übliche Verdächtige": "Geisterstadt der Zombies", "Blutgericht in Texas", "Grossangriff der Zombies" und "Brennende Rache". Ach ja, und erstmals Brian Yuznas "The Dentist".
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Solides Sequel, mehr nicht. Der Film ist eher schlecht gealtert, wirkt heute fast altbacken. Die Beschlagnahmung war und ist ein Witz (wurde durch den Einzug der SPIO/JK-Fassung von Marketing leider gerade erst wieder bestätigt).
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Original von Dr.Doom
Inception, Blade RunnerKann es sein, dass du eine generelle Abneigung gegen Filme hast, bei denen man ein bißchen mitdenken muss? "Blade Runner" jedenfalls in einer solchen Liste zu lesen, ist ein Schlag ins Gesicht für jeden Cineasten! Mit einem Blockbuster hat dieser Klassiker im übrigen nun mal rein gar nichts zu tun, insbesondere, da er nie ein Kassenhit war. - Als er 1982 zum ersten mal in die Kinos kam, war er sogar ein regelrechter Flop.
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Außergewöhnlicher Body-Horror der 80er Jahre, subversiv und seiner Zeit weit voraus. Vielleicht Cronenbergs Bester neben "The Brood" und "Dead Ringers".
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Ein sehr merkwürdiger Film. Da baut Bornedal eine Stunde lang ganz und gar großartig eine unheilvolle Atmosphäre auf, porträtiert die Verlogenheit und scheinbare Idylle einer Kleinstadtgemeinde, erschafft glaubwürdige Charaktere, die sich schnell im "Schuld und Sühne"-Strudel beinahe Shakespearescher Dimensionen bewegen, lässt das Ganze dann auf der Bierzeltfeier meisterhaft kumulieren. - Und reisst in den folgenden 30 Minuten alles mit dem Arsch wieder ein. Aus einem subversiven Sozialdrama mit Thrilleranleihen wird ein Exploitationfilm mit Cartoon-Gewalt und unnötiger Vergewaltigungsszene, dem jegliche Glaubwürdigkeit schneller hoppsen geht, als man "The Last House on the Left" und "Straw Dogs" sagen kann.
Unnötig ärgerlich waren obendrein die beiden Dorf-Bullen, die so ziemlich das dümmste Cop-Duo der Filmgeschichte darstellen dürfte, die Filme der "Police Academy"-Reihe eingeschlossen.
Ich habe gegrübelt, ob Bornedal das alles wirklich ernst meint oder ob "Deliver us from Evil" möglicherweise eine Satire sein soll. Aber vermutlich wollte er nur mal richtig auf die Kacke hauen, hat sich aber dann doch nicht wirklich getraut. Und herausgekommen ist Euro-Sleaze für Akademiker. Wie schon gesagt, sehr merkwürdig.
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"Beutegier" sieht ein bißchen so aus, als hätte Umberto Lenzi eine Kurzgeschichte von Stephen King verfilmt. Macht Laune, obschon eine stringente Umsetzung des Vorgängerromans deutlich sinnvoller gewessen wäre.
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Das wirklich raffinierte an diesem Werk ist das Fehlen der üblichen Distanz zwischen Film und Rezipient. "Martyrs" hebt die Grenze auf, die es den Zuschauern üblicherweise ermöglicht, das Geschehen auf der Leinwand als entfernten und v.a. sicheren Raum zu sehen. Es gibt hier keine eindeutige Trennung mehr, das Leiden der Protagonistin in der 2.Filmhälfte geht auf den hilflosen Zuschauer über, der verunsichert ist, da er hier anstelle des üblichen, übertriebenen Gewaltgedöns selbst Opfer eines durch und durch manipulativen Films wird. Er reagiert nun entweder mit Ekel und Abscheu, dass es ein Film wirklich wagt, ihn aus seiner gewohnten Konsumentenposition herauszuziehen und ihn stattdessen auf eine "asoziale Reise des Schmerzes" mitzunehmen; oder er redet sich das Werk schlecht, bemängelt fehlenden Splatter o.ä., um seine Unsicherheit zu kaschieren; oder aber er ist schier begeistert von solch dreistem Wagemut und bezeichnet "Martyrs" als Meisterwerk, möglicherweise als wichtigsten Film der Dekade, zumindest im Horrorgenre.
Nein, ein schöner Film ist "Martyrs" nicht. Und Pascal Laugier hat vermutlich ein paar ernste Probleme mit Frauen. Und doch kommt man als Freund des transgressiven Kinos nicht umhin, "Martyrs" zu loben. Dafür, dass er orgineller ist als der Schrott, der ansonsten jedes Jahr unsere Kinos und Videoregale verstopft. Dafür, dass er die Auswirkungen von Gewalt und Folter nachdrücklicher und glaubwürdiger zeigt, als es all die heuchlerischen Konsensfilme tun, in denen Gewalt nie wirklich wehtut und in denen im entscheidenen Moment einfach abgeblendet wird.
Das größte Missverständnis aber: "Martyrs" ist kein Splatterfilm, sondern große Filmkunst, die polarisiert. Man liebt oder man hasst ihn. Beides ist legitim, ja verständlich. Nur egal sollte er niemandem sein!
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Auch wenn die Macher des Films im "Making-Of" der Blu-ray etwas anderes behaupten, doch "Nightmare" anno 2010 ist ein Horrorfilm für Teenies, die von Freddy Krueger noch nie etwas gehört haben. Für diese Zielgruppe ist er sicherlich ganz ordentlich gemacht, kann man ja mal zugeben. Für eingefleischte Fans der Reihe ist er nichts anderes als ein seelenloses Hochglanzprodukt, dem jeglicher Pulp-Charme der Vorgänger abgeht und der schlicht und ergreifend eine Zumutung ist. Uncharmant, plakativ, ärgerlich und oberflächlich. - und dazu sterbenslangweilig. Der Plot gaukelt überdies eine gewisse Tiefgründigkeit vor, die dem Film ganz schlecht bekommt: Da macht man aus Krueger einen pädophilen Gärtner, behandelt dieses sensible Thema aber dermaßen heuchlerisch mit der Holzhammer-Dramaturgie, dass jedem denkenden Menschen die Kinnlade runterklappen müsste. Zum Kotzen!
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Mir hat "Die Horde" sehr gut gefallen. Nach dem etwas zähen Prolog auf dem Friedhof gibt der Film sofort Vollgas, bleibt dabei leidlich spannend und bietet mehr als genug Splatter für Gorebauern. Unterhaltsames, exzessives Gewaltkino, das immer in Bewegung bleibt und eigentlich nichts Wesentliches falsch macht. Dass gerade Splatterfans hier mal wieder ihren Blutdurst nicht gestillt zu bekommen scheinen (geht man nach diversen Beiträgen in den einschlägigen Foren), lässt die Schlussfolgerung zu, dass manche eben schon zu abgestumpft sind oder grundsätzlich immer einen 2. "Braindead" erwarten.
Natürlich ist "Die Horde" primitiv. Natürlich fehlt ihm der Subtext der Romero-Filme. Und natürlich ist er mehr Action- als Horrorfilm. Und dennoch hat er mir um einiges besser gefallen als etwa der verkrampfte "Zombieland", der irgendwo zwischen Möchtegern-Geek-Kino und familienfreundlichem Blockbuster-Spektakel gestrandet ist, ohne wirklich Eindruck zu hinterlassen.
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Macht Spass, wenn man das unglaublich schlechte Finale ignoriert.
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Zwiespältiger Film. Michael Caine, der hier zu seinen frühen "Hardboiled"-Wurzeln zurückkehrt, ist als eiskalter "Dirty Harry"-Verschnitt natürlich eine Wucht und formal stimmt hier wirklich alles: vom bleichen, farbverfremdeten Look über das grau-deprimierende Setting eines ghettoisierten Sozialraums bis hin zum formidablen Schnitt. Die Story hingegen ist "Death Wish III" abzüglich aller 80er-Peinlichkeiten zuzüglich aller Klischees einer verdorbenen, abgestumpften "Fuck you"-Jugend, die gerade in GB ja momentan schwer hip zu sein scheinen. Und das Finale ist vollkommen an den Haaren vorbei gezogen.
Message: Die bösen Buben (oder sollte man eher Bübchen sagen?) haben den Tod natürlich allesamt verdient uund brutale Selbstjustiz ist zu befürworten. In einem sleazigen Revenge-Kracher ist das ja auch o.k, "Harry Brown" wäre aber gerne mehr, als er ist. Und das enttäuscht letztendlich.
Nach "Daybreakers" im übrigen schon der 2.Film in Folge, bei dem mich die FSK:16-Freigabe heftigst überrascht hat.
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Sterbenslangweiliger Backwood-Slasher, dem es an schlichtweg allem mangelt, was gute Filme dieser Gattung auszeichnet. Keine Dynamik, kaum Kills, keine echten Höhepunkte und eine derart schleppende Dramaturgie, das man am liebsten einen besonders zähen Eric Rohmer-Film einlegen möchte, der im Vergleich zu dieser Schlafablette ein höheres Maß an Tempo und Spannung aufweisen dürfte.
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Imho ein sehr, sehr bemühter Film, der zu wenig aus seinem Sujet macht. Die eigentlich tolle Idee, chauvinistische Männer gegen eine Bande von fleischfressenden Emanzen antreten zu lassen, wird durch die überraschungsarme Plotentwicklung, die von einem Gorebauern-Standard zum nächsten hechelt, gar nicht erst wirklich angedacht, geschweige denn konsequent weiterentwickelt. Da hätte mehr draus werden können als ein 08/15-Funsplatter, der noch dazu immens an seinen billig aussehenden Schauplätzen leidet.
Dann doch nochmal lieber "The Stepford Wives".
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Original von tom bomb
ich krieg wieder prügel, aber mir gefällt der gar nicht. reine geldmacherei dieser film.Ganz in Gegensatz zu den anderen Sequels, nicht wahr?
Mir gefällt der 6.Teil eigentlich recht gut. Insbesondere die vielen optischen Spielereien mit den Traumwelten und die Flashbacks in Freddys Jugend werten den Film, besonders im direkten Vergleich mit dem mißglückten "Dream Child", deutlich auf. Purer Kommerz, sicherlich. Aber verdammt unterhaltsamer!
Und Freddys Kommentar, nachdem er im "Videospiel-Traum" Breckin Meyer gekillt hat, wirkt heute geradezu rührend anachronistisch: "Tolle Grafik!"
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Scheint sogar noch weitaus heftiger zensiert zu sein!
9 (!!) Minuten - das man sich traut, ein solches Schnittmassaker noch in die (teuren) 3D-Kinos zu bringen, ist schier unglaublich.
Da der Film extrem brutal sein soll, waren Cuts ja zu erwarten - aber doch nicht so!
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Wer genauer hinsieht, erkennt vielleicht, dass "Nightmare 2" ein Freddy-Film vom "anderen Ufer" ist und damit wahrhaftig ein Unikum im konservativen Slasher-Kanon.
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Seufz..."Nightmare 4". Das waren noch Zeiten, als Make-Up-Gurus wie "Screaming Mad George" die Effekte per Hand machen durften und das Ergebnis dementsprechend krude und originär aussah. Heute herrschen ja leider die Bits & Bytes. :131:
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"The Lovely Bones" ist der erste Film seit "Der Club der toten Dichter", der mich zum Weinen gebracht hat. Ein tieftrauriger Film, der mich wütend und ratlos zurückgelassen hat.
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Original von Sawyer
Starkes Review fun!
Der Einbezug der Bilder gefällt mir auch sehr gut. Das wirkt absolut stimmig, mein Freund!
Klasse!
Ja, von dem Film habe ich auch schon gehört. Den muss ich mir unbedingt mal anschauen! Aber ihn als "Vampirfilm" zu deklarieren!? Was haben manche Leute damals nur gedacht? Vielleicht nen Werbegag oder so was ähnliches...Das ist doch noch harmlos. Die crazy, deutsche Titelschmiede hat da ganz anderes verbrochen. Man denke z.B. an den Bauernschwank "Das Mädchen vom Hof" (1979), der während der 80er-Jahre-Zombiefilmwelle einfach nochmal als "Der Irre vom Zombiehof" rauskam, obwohl es in dem Streifen, der natürlich kein Horrorfilm war, nicht einen einzigen Zombie gab.
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Original von Dr.Doom
Ich hab zuvor Stephen Kings "Sturm des Jahrhunderts" gesehen und die Ähnlichkeiten sind erschreckend. Bei der King Verfilmung gibt es zudem keine CGI, bessere Kulissen, stärke Atmosphäre und spannendere Unterhaltung.
und verdammt viel Leerlauf... Sorry, aber diese banale Story eignete sich imho nicht für eine mehr als 4stündige Miniserie.
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Der Film ist mittlerweile in den USA angelaufen und hat am ersten WE nur magere 6,8 Mio. U.S. $ erwirtschaften können.
Somit schon der 2.Horrorfilm mit 3-D-Bonus nach "Piranha", der am Box Office enttäuscht.
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Original von Skilla
Der Kinostart von Machete wurde auf den 04. November vorverlegt und wird in den dt. Kinos in der ungeschnittenen R-Rated Fassung gezeigt.Was in der Tat nicht zu glauben ist. Nach Sichtung des Red-Band-Trailers hätte ich schwören können, dass der die Prüfung nicht schafft. V.a. da "Machete" Splattergewalt Mensch-gegen-Mensch zeigt, bei den "Punisher"-Filmen oder "The Tournament" war man da deutlich weniger gnädig.
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Da muss ich allerdings zustimmen. Die BD ist technisch tadellos, wenn jetzt noch der Film gut wäre...
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Original von lsqDrunkenMaster
Damn! Bin gestern mit der zweiten Season fertig geworden. Die Serie ist einfach Bombe.Bin total überrascht, wie viel besser die Sendung über die zweite Season hinweg geworden ist.
Dann freu dich schon mal auf Season 3 und 4. Da legt die Serie qualitätsmäßig nämlich noch einmal ne ordentliche Schippe drauf.
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In den USA ist der Film ziemlich gefloppt. Nur gerundete 5,147 Mio. U.S.-Dollar am Startwochenende sind sehr wenig.
Wenn die Amis nicht so Untertitel-Faul wären, bräuchte es den Remake-Wahn gar nicht. Ein Meisterwerk wie "So finster die Nacht" zu ignorieren, bloss weil man in den USA keine Synchros erstellen will oder kann, ist für mich einfach nur Banausentum.