Posts by Kurt Barlow

    Ich ordne sie imnmer nach dem Genre, weils doof aussieht wenn so ein Film wie "Die Simpsons" neben "Nosferatu" steht. Aber ich ordne auch nach Format, also Filmboxen werden schon seperat geordnet und nicht einfach zu den normalen DVDs gestellt, das sieht doch auch nicht gerade super aus.

    Halloween & Christine

    Halloween ist einfach ein Kultfilm, der noch heute ein hohes Maß an Atmosphäre hat!
    Und Christine ist eine kongeniale Verfilmung eines Buches von King und sehr spannend!

    Von den allen überhaupt nicht gefallen hat mir Ghosts of Mars - meiner Meinung nach sowas von sinnfrei und blöd...

    Ich hab früher manchmal Call Of Duty gespielt... wem das nichts sagt, da rennt man als Soldat im zweiten Weltkrieg durch Kriegsgebiet. Hat mir Spaß gemacht, würde es wohl auch heute noch, aber Aggressionen hat es in mir nie geweckt. Aber es ist mittlerweile traurig anzusehen, dass fast jeder Politiker Deutschlands sofort auf die "Killerspiele" losgeht, wenn irgendwo in Deutschland wieder ein Amoklauf stattgefunden hat. Da wird dann beim Täter im Zimmer gewühlt und später wird im Fernsehen behauptet, der Täter hätte Counterstrike auf dem Rechner (Als wäre das das einzige Killerspiel) und massenweise Pornos. Später stellt sich das dann als waschechte Lüge heraus.

    Man sucht einfach immer einen Sündenbock und jetzt hat man ihn gefunden, in Form von vorher selten kritisierten Spielen, wo man als "potenzieller Mörder" durch Gänge huscht. Ich selbst spiele Counterstrike nicht - es macht mir schlicht keinen großen Spaß -, aber ich kenne das Spiel durch Berichte und Reviews so gut, dass ich über mancherlei freche Behauptung in den Medien nur lachen kann. Was wurde damals alles über die Täter gesagt? "Nächtelang ist er durch virtuelle Schulen gewandert und hat Lehrer und Schüller erschossen", berichtete mal die Bild glaub ich. Man kämpft zwar eigentlich gegen Terroristen, aber die scheinen ja viel mit Lehrern und Schülern zu tun zu haben...

    Auch schön solche gehaltvollen Sätze wie "Mit dem Joystick schoss er Menschen ab" - wer spielt Counterstrike denn bitte noch mit einem Joystick? Schon mal was von Maus und Tastatur gehört? Zuletzt noch eine tolle Behauptung: "Er übte mit dem Spiel das schießen"... Aha? Wie kann man denn mit einer Maus (Pardon, JOYSTICK) das schießen üben? Wenn nicht gerade spielbare Waffen am Rechner angeschlossen sind (wovon ich jedenfalls nicht weiß, dass es mal der Fall war) kann man wohl herzlich schwer das selbe Gefühl mit einer Maus kriegen wie mit einer echten Pistole.

    Zeigen tun solche Argumentationen maximal, dass sich die Redaktreue so gut wie gar nicht mit den ominösen Killerspielen auseinandersetzen. Es reicht schon, wenn in irgendeinem Spiel eine Waffe nur liegt, schon ist es ein Killerspiel. Es ist peinlich, dass Politiker sich so auf ein Spiel stürzen, als wäre es Osama Bin Laden. Ein Verbot hat es ja auch noch nicht gegeben. Dafür haben wir jetzt schön hässliche FSK-Logos auf unseren DVDs und Spielen, danke auch.

    Abschließen tu ich mit den Worten, dass ich nicht sagen will, dass Spiele schon die ein oder andere Wirkung haben auf Schüler - jedoch nur auf potenzielle Täter, die Traumata hatten oder ein schlechtes Familienverhältnis. Politker glaube, dass Spiele allein für einen Amoklauf ausreichen, aber das Gen ist schon von Anfang an im Täter und es würde so oder so passieren - Spiele, Filme und meinetwegen auch Bücher beschleunigen den Vorgang nur maximal.

    Hoffe, ich hab euch nicht genervt mit dieser doch recht langen Stellungsnahme. :3:

    Quote

    Original von Dr.Doom
    Das Premieredatum passt ja zum Film, wird bestimmt nicht schlecht.

    Naja, wenn ich an das Original denke und seine massenweise ernstgemeinten, aber völlig sinnfreien Dialoge, glaube ich ja, dass der schon schlecht wird, aber im positiven Sinne. Halt wie das kultige Original. shack

    Na da bin ich ja mal gespannt, wie das was werden soll, und vor allem, wie Michael denn nun schon wieder überlebt haben soll am Ende des ersten Teils. Sieht auf jedenfall wieder recht blutig aus. :62:

    Hab auch schon so ziemlich alles gelesen von King, im Moment bin ich gerade bei "Shining", was sich meiner Meinung nach aber hinzieht wie Gummi auf den ersten 200 Seiten. Wie dem auch sei, meine Lieblingsbücher- und Geschichten sind:

    Brennen muss Salem (Sehr spannende Vampirstory!)
    ES (Hat trotz Länge kaum Leerläufe und ist außerdem schön surreal)
    Desperation (Eines der unterhaltsamsten Werke schlechthin)
    Duma Key (Kings bisher neuster Roman, einfach nur fesselnd!)
    Misery (Ein wunderbares Kammerspiel)
    Der Musterschüler (Völlig neues Szenario)

    Dann noch die Kurzgeschichtenbände Nachtschicht und Alpträume!

    Oh Gott, da fällt mir ein Erlebnis ein, wo ich heute nur noch schmunzeln kann. Ich muss gleich sagen, dass das nicht direkt ein Horrorfilm war, sondern eher eine Gruselserie - nämlich Scooby Doo ^^. Jedenfalls hieß die damalige Folge "Auf der Suche nach einem neuen Kopf", und grob ging es da um die Legende von Sleepy Hollow. Da ist halt einer kopflos auf seinem Pferd durch ne' neblige Stadt geritten, um sich einen neuen Kopf zu suchen. Das hat mir als 6-jähriger schon beinahe gereicht. Aber dann kam eine Szene, wo ich nicht mehr konnte. Da hat sich dann der Reiter den Kopf von einem der Anwesenden geholt und ist in einer damals für mich schrecklichen Szene mit diesem Kopf lachend durch die Gegend geritten... der Kopf war kreideweiß, die Augenringe saßen tief und ich lag vor Angst unter dem Tisch und hab gezittert wie sonstwas. Seitdem hab ich auch eine Hassliebe zu Kopflosen in Filmen.

    Hab auch für das Original gestimmt, der war einfach am spannendsten und hatte nicht diese inhaltlich langsam aufkeimende Lächerlichkeit, wie das schon ab Teil 3 los ging. Apropos, mich wundert es aufrichtig, dass Teil 3 hier so viele stimmen bekommen hat. Allein wenn ich mir den Plot angucke... Masken, die einem den Kopf zerquetschen. lolp

    Um Gottes Willen. Da ich jeden dieser Filme mindestens zweimal gesehen habe, viel mir die Auswahl jetzt auch schwer. Letztendlich hab ich mich für den alten Shining und den alten Brennen muss Salem entschieden. Diese beiden Filme haben einfach eine unerreichte Atmosphäre und sind auch noch richtig gut. Sie mögen zwar nicht gerade detailgetreu auf Kings Vorlagen basieren, aber ich finde es dann auch übertrieben, einen Film allein deswegen schlechter zu bewerten.

    Ich guck sie mir auch alleine an. Ich hatte viel zu viele schlechte Erfahrungen damit, wenn ich meine liebesten Horrorfilme mit Freunden oder Familie geguckt habe. Nicht selten kommt da jede Minute ein blöder Kommentar, und wenns richtig spannend wird, betätigt irgendjemand den Pause-Knopf an der Fernbedienung, weil er nochmal schnell auf Klo muss.

    Nachdem Stephen King sich nicht unbedingt gefreut hat über die Verfilmungen einiger seiner Romane in den 80ern (Flächendeckend sind hier Kinder des Zorns und Running Man gemeint), griff er Ende der 80er selbst zur Feder, um den bis dato wohl düstersten seiner Romane kongenial auf die Leindwand zu bringen. King als Drehbuchautor, eine Sache, die auch heute noch manchmal überzeugen kann.

    Mal über den merkwürdigen, aber doch kultverdächtigen deutschen Titel Friedhof der Kuscheltiere hinweggesehen, hält sich der Film sehr nah an das Buch, nur wenige Abstriche wurden gemacht. Louis Creed zieht mit seiner Familie in ein kleines, weißes Haus in Ludlow, dass doch recht nahe an einem Highway liegt, auf dem beinahe ununterbrochen riesige Trucks ihr Unwesen treiben. In seinem neuen Nachbarn Jud findet Louis einen ersten Freund. Und gleich am ersten Arbeitstag wird Louis als Campus-Arzt mehr wie überrascht, als ein halbtoter Student in seine Praxis geliefert wird. Victor Paskow trug sich eine riesige Wunde am Kopf zu und Louis kann trotz gröbster Bemühungen herzlich wenig für ihn tun. Doch die beiden verbindet eine merkwürdige Beziehung, denn fortan begleitet Victor in Gestalt eines Geistes Louis auf seinem Wege und warnt ihn vor dem, was hinter dem Tierfriedhof (Ein kleiner Friedhof nicht weit vom haus der Creeds entfernt) haust. Wenig später stirbt der Hauskater Church, während Louis' Frau inklusive Tochter und Sohn bei den ihm verhassten Schwiegereltern zu Besuch sind. Louis will den Kater ganz normal begraben, doch Jud macht ihm den Vorschlag, weiter auszuholen und so kommt es zur fahrlässigen Handlung: Jud führt Louis zum alten Indianerfriedhof der Mic Macs, der relativ weit vom Tierfriedhof entfernt ist. Louis ist natürlich irritiert wie ne' Scheibe Toast, buddelt aber auf Bitte Juds ein Loch in die harte Erde und gräbt Church ein. Wenig später kehrt der Kater zurück, anscheinend lebendig, aber mit einem fürchterlichen Totengeruch behaftet. Nun ist Louis vollkommen verwirrt, doch er zieht eine gute Miene und erzählt seiner Tochter nichts davon. Nachdem das Leben trotz Zombie-Kater wohl wieder im Einklang ist, passiert schließlich das furchtbarste was man sich vorstellen kann. Sohnemann Gage läuft auf den Highway und wird überrollt. Nun ist Familie Creed natürlich wieder vollkommen fertig und Louis beschließt das anscheinend für ihn einzig annehmbare: Er verbuddelt Gage auf dem alten Indianerfriedhof, in der Hoffnung, sein Sohn kommt heil und allseits lieb wieder; doch das genaue Gegenteil passiert.

    Friedhof der Kuscheltiere gehört jeher zu dem besten von King. Das Buch übermittelt eine eindringlich intensive Atmosphäre und schockiert auf seine eigen Art und Weise. In dem Fall ist es auch nicht verwunderlich, wenn man nach diesem Buch Alpträume bekommt. Natürlich ein schweres Erbe für den Film, und wie erwartet kann er diese düstere Stimmung nicht vollends überzeugend rüberbringen. In einigen Szenen keimt zwar diese Stimmung auf, aber letzendlich fehlt dem Film etwas der Charme des Buches. Aber um einiges schwerer erwies sich die Gestaltung des Endes, in dem Klein-Gage als Zombie auf Massaker-Tour geht. Mithilfe einer Puppe wurde das aber wirklich gut gemeistert, das Ende ist eh einer der Stärken des Films. Würde Zelda, die tote Schwester von Rachel Creed, nicht hintergründig zur Story gehören, könnte man die Nebenstory um sie im Film als unnötig empfinden. Im Buch war Zelda ebenfalls ein starker Pfeiler des Todes, im Film kommt sie etwas nebensächlich und aufgesetzt vor. Die Maske ist gut gelungen, nur die Synchronisation wirkt etwas quietschig... und was man im deutschen mit Gage's Stimme angestellt hat grenzt an öffentlicher Körperverletzung. Gage hört sich auf der deutschen Tonspur an wie ein jugendlicher Wicht, der seine Stimme versucht, so hoch wie möglich zu stellen. Und solche sinnfreien Dialoge wie "Hihi, ihr habt euch geküsst, Mami!" ähneln mehr den aufgesetzten Texten eines schlechten Kinderbuches. Mal abgesehen davon, dass ein zwei,-dreijähriger kaum so sauber solche Sätze sagen kann. Aber nun gut.

    So hat Mary Lambert als Regisseurin ganz gute Arbeit geleistet, auch wenn das hier zusammen mit Friedhof der Kuscheltiere 2 ihr wohl bekanntester Film ist und bleiben wird - denn mit Filmen wie Düstere Legenden 3 schoss sich Lambert in letzter Zeit immer tiefer in die staubige und unaufgeräumte Ecke der belanglosen Filme.

    Fazit

    Wohl eine der gelungensten King-Adaptionen - und der bekanntesten. Friedhof der Kuscheltiere verbindet alles, was wir fürchten, nur kommt dann nicht so intensiv rüber wie im Buch... aber welcher Film ist besser als das Buch dazu?

    [film]8[/film]

    Dieses Review erschien zuerst bei OFDb, ist aber auch von mir geschrieben.

    Nun ist es doch geschehen. Psycho meets Teenie-Sex-Horror (Wenn auch nur manchmal). Das offene Ende von Teil 2 ließ natürlich nichts anderes als eine Fortsetzung zu und so setzte sich Perkins persönlich auf den Regiestuhl um den dritten Teil zu inzenieren.

    Der Film baut ohne große Lücken auf Teil 2 auf. Norman Bates hockt immer noch zuhause (Jetzt mit seiner vermeintlich richtigen Mutter), stopft ab und zu mal ein paar Vögel aus und versucht anscheinend, dass Leben so leicht wie möglich zu genießen. Bis eines Tages die Nonne Maureen auftaucht, die völlig hysterisch eines Tages im Kloster rumbrüllt und schließlich mit Koffer abhaut. Sie trifft auf ihrem Weg ohne Ziel den dauergeilen Duane Duke, der ihr natürlich in einer Nacht im Auto sofort an die Wäsche will. Maureen wehrt sich etwas spät dagegen und läuft dann lieber nachts im Regen wieder durch die Ödnis. In einem Resteraunt sieht Norman sie zum ersten mal und fühlt sich sofort an Marion Crane erinnert, die er damals unter der Dusche erstochen hat. In seinem Kopf bekämpfen sich alsbald wieder seine Mutter und er selbst, bis wieder Morde passieren, was die Reporterin Tracy interessiert.

    Um es vorweg zu sagen: Psycho III erreicht nicht oft die Genialität der beiden Vorgänger, sondern wirkt eher wie der typische Horrorfilm der mittleren 80er. Möglichst viel unnütze nackte Haut, blutige Morde und einige klischeebeladene Typen. Zwar hat Perkins mit der Regiearbeit grob gesehen wirklich einen guten Film geschaffen, aber vollkommen zufrieden ist man mit Teil 3 dann doch nicht. Das fängt an bei der recht verwirrten Nonne Maureen, deren eher dürftige deutsche Synchronstimme am Anfang des Films schreit "Es gibt keinen Gott!!" und über den notgeilen Pinsel Duke zu ihrer anscheinend ersten richtigen Liebe Norman findet. Duke, dargestellt von Blauauge Jeff Fahey, stammt typisch aus den 80ern. Smarte Art, erst freundlich dann grob, immer auf der Suche nach Futter für seinen kleinen Billy-Boy und letzendlich so sympathisch wie ein kaputter Stuhl. Bitte nicht falsch verstehen, Fahey ist ein guter Schauspieler, nur schafft auch er es nicht der Figur gegen Ende den möglichst mysteriösen Touch zu geben. Die Szene, in der er plötzlich halbnackt und schwitzend wie sonstwas durch seine Bude geistert kommt für ihn etwas plötzlich, war er in einer Szene davor doch noch der einigermaßen gefasste Motel-Hilfsarbeiter. Weitaus unsympathischer kommt aber Roberta Maxwell als Reporterin Tracy rüber. Die wahrscheinlich unsympathischste Figur des Films wirkt, wie Fahey alias Duke schon richtig behauptet, "(...) kalt wie ein Eisblock."

    Ebenfalls in Frage zu stellen sind halt die plötzlichen zu einer vermeintlichen Teenager-Horror-Szenerie auflaufenden Stücke. Ungefähr n der Mitte des Films macht sich eine ganze Campus-Gruppe (oder was auch immer das sein mag) breit im Motel. Die sehen wir zwar nicht wirklich oft, aber letzendlich ist es ein weiblicher Teenie, der doch tatsächlich auf dem Klo beim pinkeln erstochern wird. Davor denkt sie sich auf dem Klo hockend anscheinend wirklich, dass es sich bei Noman in Frauentracht um ein Mädel handelt. Entschuldigung, aber erkennt man das nicht, dass es sich hier NICHT um eine Frau handelt? Aber nun ja, kommen wir zu den Morden. Die sind auch noch einmal ein bisschen blutiger ausgefallen als im Vorgänger. Bates sticht munter mit seinem Messer auf alles ein, die Kamera hält nie unbedingt weg, zeigt den Morde aber meistens in verschiedenen Kameraperspektiven, womit Perkins schön auf de Duschszene im Original Psycho anspielt. Auch sonst leistet Perkins meistens erstaunlich gute Arbeit. Manche Stellen des Films sind mit schwarzem Humor unterlegt, was sich auch auf Hitchcock anlehnt.

    Psycho III schmeißt am Ende auch die ganze Theorie der Mutter-Tante-Sohn Geschichte von Psycho II über den Haufen und widerruft das einfach alles. Nun frage ich mich, was dann Psycho IV machen wollte, der zeigt immerhin die Vergangenheit des jungen Normans nicht in der Version, die uns Reporterin Tracy panisch aufs Brot schmiert.

    Fazit

    Kein Meisterwerk, aber solide inzeniert mit einem Perkins in Spielfreude. Einige Nebenrollen können zwar nicht unbedingt überzeugen, aber zumindestens ist das hier noch alles recht unterhaltsam.

    [film]7[/film]

    Dieses Review erschien zuerst auf OFDb, wurde aber auch von mir geschrieben.

    Psycho von 1960 bleibt bis heute ein unumstrittener Klassiker, der auch heute noch faziniert. Kurz nach Alfred Hitchcocks Tod begann man plötzlich damit, Pläne für eine Fortsetzung zu schmieden und die Frage, ob diese notwendig sei, ist durchaus berechtigt. 1983, 23 Jahre nach dem Original, war es dann so weit und Psycho II kam in die Kinos, wieder mit Anthony Perkins in der Hauptrolle als Norman Bates. Wahrscheinlich hat sich niemand einen guten Film erhofft, aber Psycho II steht in der Liste der besseren Fortsetzungen ganz weit oben, wenn nicht sogar an erster Stelle.

    Regisseur Richard Franklin befasst sich gar nicht erst sonderlich mit einer Zwischengeschichte und setzt ganz grob da an, wo Hitchcock aufgehört hat: mit Norman Bates in der Anstalt. Nur dass es sich hier um einen 22 Jahre älteren Norman Bates handelt, der gerade kurz davor ist, freigesprochen zu werden, ganz gegen den Willen von Lila Loomis, der Schwester von Marion Crane, die Bates im Wahn umgebracht hat. Totz ihres Bemühens wird Bates trotzdem freigesprochen. Er daf wieder nach Hause ziehen und bekommt zeitweise einen Job in einem Resteraunt als Küchenhilfe. Niemand scheint es zu stören, dass Bates mal ein psychopatischer Mörder war. Erst als Bates den Besitzer seines Motels, Mr. Toomy, feuert, scheinen wieder Erinnerungen in ihm und seinem Umfeld klar zu werden. So terrorisiert Toomy ihn und seine Freundin Mary. Eines Nachts wird Toomy umgebracht und etwas später auch ein Junge im Keller des Bates-Anwesens.

    Nun soll mal einer sagen, der Film wäre nicht vielschichtig. War Teil 1 schon (beim ersten mal anschauen zumindestens) verwirrend und erst gegen Ende schlüssig, so setzt Teil 2 noch einen drauf, bringt mehrere Lösungswege ins Rennen und lässt am Ende dann ein ganz anderes Pferd gewinnen. Dachte man zuerst zwangsläufig, Lila Loomis hätte sich bei ihrem Verwirrspiel rund um Bates selbst zur Mörderin gemacht, fällt der Groschen am Ende dann doch in eine andere Richtung. So taucht plötzlich Normans vermeintlich richtige Mutter auf, von der er schon in der zweiten Hälfte einige male sprach ("Es war meine RICHTIGE Mutter..."), aber wir wollten ihm einfach keinen Glauben schenken. Anthony Perkins gibt außerdem wiederholt eine brillierte Leistung als Norman Bates ab und schafft es wirklich, uns die Figur wieder näher zu bringen, ja sogar sympathisch zu machen, obwohl wir ja wissen, welch Geheimnis ihn umringt.

    Psycho II setzt außerdem auf weit mehr Horrormomente, so z.B die Szene, in der Blut aus der Toilette und der Badewanne strömt. Dabei werden die leisen Töne nicht missachtet, der Film schlägt zeitweise gar traurige Momente an. Wenn Norman glaubt, wieder verrückt zu werden und auf der schmalen Linie davor steht, wieder Norman UND Mutter zu werden, verhält er sich schon wirklich kindlich vor Angst, was ihm eine vollkommen neue Seite schenkt. Er wehrt sich den ganzen Film über dagegen, und am Ende schlägt er doch seine "neue" Mutter mit der Schaufel über den Haufen und fängt wieder an, schizophren zu werden.

    Franklin gelingt es ganz nebenbei, Hitchcock eine Hommage zu bieten, indem er die selben meist abenteuerlichen Kamerafahrten benutzt. So wirkt die Kamera zu keinem Zeitpunkt deplaziert. Auch schafft er es, trotz einiger vermeintlicher Grusel-Momente den Film dennoch ernst wirken zu lassen, was nicht vielen gelingt. Vor allem die Witznummer Bates Motel vn 1987 weis mit den Gruselmomenten gar nicht umzugehen und verirrt sich am Ende in einen Kinderfilm mit abschließender Moral. Psycho II jedoch hat nichteinmal ein Happy End, was ihn sehr düster erscheinen lässt, sogar noch düsterer als seinen Vorgänger, denn hier sterben am Ende wirklich unschuldige Menschen auf unschöne Art.

    Letzendlich kann man sagen, dass sich Psycho II nie vor seinem Vogänger zu verstecken braucht. Er kann zwar nicht ganz an ihn anknüpfen, aber zumindestens ist er keiner dieser Sequels, auf dass man verächtlich und mit schüttelnem Kopf guckt. Psycho II bleibt zwar auch nicht ohne ein paar nette Fehler (Normans Hand, in die Mary immer wieder sticht, ist nun wirklich keine echte Hand sondern eher eine selbstgemachte aus Knete), aber größenteils beeindruckt das alles auf fast ganzer Linie und so ist Psycho II der qualitativ beste Nachfolger von Hitchcocks Werk.

    Fazit

    Sehr gute Fortsetzung ohne nennenswerte Logikbrüche, mit einem famosen Anthony Perkins und einer dichten Atmosphäre. Wer Psycho II im Vorfeld ignoriert, der macht einen großen Fehler.

    [film]9[/film]

    Dieses Review erschien zuerst auf OFDb, ist aber auch von mir geschrieben.

    Die 50er waren eine wilde Anlaufstelle für sämtliche Horrorfilm-Regisseure, auch ihren Beitrag abzuliefern. Das meiste waren B-Movies, die bis heute Kultstatus haben, daneben gab es auch durchaus "A-Movie" Horrorfilme, so wie "Die Dämonischen" einer ist. Wenn man mal den irgendwie absolut unpassenden deutschen Titel weg lässt zeigt sich hier ein durchaus interessanter Streifen.

    Fast schon "hektisch" beginnt dieser Film, jedenfalls was die damaligen Verhältnisse angeht. Auf diese Weise erzählt ein anscheinend schockierter Kleinstadtarzt eine Geschichte rund um eine außerirdische Invasion. Die Zuhörer betrachten das als müden Aprilscherz. Eben jene Alien-Geschichte fängt beschaulich-kitschig an, verfängt sich mitunter fast in einer unsäglich unlogischen Liebesschnulze und entfaltet sich schließlich beschaulich düster. Das hier und da nicht gerade viel in die Logik-Kasse gespendet wurde merkt man wirklich, aber das soll ja nun nicht Stör-Fakor Nr. 1 bleiben. So wird gar nicht erst nachgefragt, warum ein ominöser "unfertiger" Mann auf einem Billiardtisch rumliegt und unser Kleinstadtarzt lenkt sein Auto wie bekloppt, obwohl man durch die Hinterscheibe sieht, dass er auf einer graden Straße fährt. Diesen Running-Gag gibt es aber in so gut wie jeden 50er Horrorfilm.

    Dieses düstere legt sich zum Glück schon zum Anfang bis zum Ende über den Film, denn ansonsten würde alles eher bieder und aufgesetzt wirken. So zum Beispiel eben genannte "Liebes Story", zwischen zwei Menschen, die sich anscheinend seit dem gemeinsamen Geburtssaal kennen, zwischendurch mal jeweils jemand anders geheiratet haben und nun zusammen knutschen wie sonst wer. Auch gegen Ende bleibt das facettenlos, ein wirkliches Gefühl dafür kauft man den beiden Darstellern nicht unbedingt ab.

    Fazit

    Typischer Horror aus der amerikanischen Fließband-Gesellschaft der 50er, auch wenn sich dieser Streifen etwas hervorhebt durch das spannende Szenario und der schaurigen Atmosphäre. Kleine Schwächen bringen eher zum schmunzeln als zum gruseln.

    [film]7[/film]

    Dieses Review erschien zuerst bei OFDb, ist aber auch von mir verfasst.

    Es gibt Filme, die sind auch beim 1000-mal schauen genauso wirksam wie beim ersten mal: Halloween von John Carpenter gehört ganz klar dazu.

    Die Story ist so simpel wie unterhaltsam (Geistig nicht mehr ganz frischer Mörder kehrt in seine Heimatstadt zurück) und selbst in Szenen, in denen man schon auswendig mitspielen kann, ist der Film immer wieder für einen kalten Schauer oder einem kleinen Schreck zu haben. Michael Meyers stellt hier auch die zu diesen Zeiten noch relativ neue Figur des maskierten Schreckens da, die später noch einige andere Regisseure mehr oder weniger gekonnt aufgegriffen haben.

    Die Schauspieler sind zwar nicht erste Sahne, können aber trotzdem überzeugen. Donald Pleasence wirkt manchmal etwas steif, was Jamie Lee Curtis andererseits wieder wett macht, und die beiden Kinder sind auch noch ganz annehmbar, auch wenn der Junge eine recht unvorteilhafte deutsche Synchronstimme hat, denn er hört sich an wie eine kaputte Quietscheente, von den Trommelfellplatzenden Schreien seinerseits am Ende des Films mal ganz abgesehen. Dann hätten wir da noch die jungendlichen Nebendarsteller, die doch recht hyperaktiv wirken.

    Doch diese beklemmende Atmosphäre macht das alles schon wieder deutlich wett. Wenn man den guten Michael in manchen Szenen plötzlich irgendwo im Bild entdeckt vergisst man schon ganz gerne die Langatmigkeit, mit der dieser Film manchmal aufwartet.

    Dann gibt es noch ein paar nette Logiklöcher: Wenn Michael zum Zauberer wird und den bebrillten Jungen mit einem einfachen Fleischermesser an die Wand nagelt als wäre eben jenes Messer aus dem härstesten Stahl oder eben jener Junge aus einfachem Gummi. Auch wie einer von den Leuten in der Irrenanstalt Michael das Auto fahren beigebracht hat, bleibt mir schleiferhaft, wo er doch seit Ewigkeiten nicht mehr gesprochen hat und ohne Auto erklärt das sich das auch ziemlich schwer. Ich glaube ja noch, dass die Szene, in der der Besitzer der Anstalt Dr. Lomis diese abenteuerliche These mit dem "Jemand hat ihm das beigebracht" erklärt, nachträglich hinzugefügt wurde von Carpenter, der selbst gemerkt hat, dass das ansonsten ein Logikriss wäre.

    Joa, ansonsten ist alles so schön wie immer. Die Atmosphäre bedrängt einen wie gesagt den ganzen Film über und die letzte halbe Stunde ist wirklich ein Adrenalinschub für die Nerven. Über die Bedeutung der Sequels (Bis auf den noch recht guten zweiten Teil) ist man sich wohl immer noch nicht einig, ob sie denn nun notwendig oder überflüssig waren.

    Fazit

    Die Mutter des modernen Horrorfilms schlechthin. Trotz gelegentlich langweiliger Szenen überzeugt der Film besonders gegen Ende mit einer schier unglaublichen Spannung und gepflegten Nervenkitzel.

    [film]9[/film]

    Dieses Review erschien zuerst bei OFDb, ist aber auch von mir verfasst.

    Selbstverständlich ein unsterblicher Klassiker. Alien ist bis heute ein Meisterwerk geblieben und hat auch gerechte Fortsetzungen bekommen (Außer der vierte Teil, den konnte man ja vergessen). Das einzige, was ich ein bisschen zu bemängelt hätte ist, dass der Film manchmal etwas langatmig, meinetwegen auch aufgeblasen wird. Aber das verzeigt man doch gerne, wenn das Alien ins Bild springt. lolp

    Ja, auch einer meiner absoluten Lieblingsfilme. Allein die Duschszene kann man hundertmal schauen, sie ist immer wieder für Gänsehaut zu haben. Die Fortsetzungen waren auch noch ganz gut, vor allem Psycho 2 (Teil 3 ging mir zu sehr in Richtung Teenie-Slasher und Teil 4 war teilweise echt debil umgesetzt). Von dem Remake sprechen wir gar nicht, ich frage mich heute noch, warum das sein musste. :rolleyes: