Originaltitel: Secuestrados
Produktionsland: Spanien, Frankreich
Produktion: Vérane Frédiani, Emma Lustres Gómez, Borja Pena, Franck Ribière
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Miguel Ángel Vivas
Drehbuch: Javier García, Miguel Ángel Vivas
Kamera: Pedro J. Márquez
Schnitt: José Manuel Jiménez
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Sergio Moure
Länge: ca. 84 Minuten
Freigabe: SPIO/JK - keine schwere Jugendgefährdung
Darsteller: Guillermo Barrientos, Dritan Biba, Fernando Cayo, Martijn Kuiper, Manuela Vellés, Ana Wagener, Xoel Yáñez
Inhalt:
Jaime und Marta, seit vielen Jahren glücklich verheiratet, ziehen mit ihrer pubertierenden, 16-jährigen Tochter Isa in ein neues, luxuriöses Haus um. Es sollte ein perfekter Abend werden: Nachdem die Möbelpacker fort sind, wird der Umzug mit Champagner gefeiert. Doch der Schein trügt: Eine brutale Bande dringt in die Villa ein und nimmt sie als Geiseln. Für die verängstigte Familie beginnt eine Nacht unfassbaren Terrors...
Trailer:
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 03.06.2011 (Verleih: 11.05.2011)
Kritik:
Die Laiendarsteller werden sympathisch vorgestellt. Optisch sind sie nicht der Reißer, aber mit Ecken und Kanten im Gesicht, also nicht zu glatt gebügelt und somit die Nachbarn ums Eck.
Dies ist auch wichtig, denn somit ist ein Mitleiden mit ihnen durchweg gegeben und angestellt wird mit ihnen eine Menge. Die Charaktervorstellung ist genau passend und bevor irgendwie Langeweile aufkommen könnte, kommen auch schon die Kidnapper so überraschend in die Szenerie gebrochen, wo der Zuschauer erschrocken um sein Leben betteln wird. Wenn es wirklich mal dazu kommen möge, was man sicherlich keinem wünscht, dann bitte nicht so hart wie es hier aufgezeigt wird. Besonders die Schläge ins Gesicht sehen brutal aus, es wird erbittert die Luft abgedrückt und eine lang anhaltende Vergewaltigungsszene wird serviert. Der Film hat genug Abwechslung zu bieten, so wird es auch mal außerhalb des Hauses weitergehen und zwar nahend von 2 parallelen Szenarien mit geteiltem Bild, so dass man beides verfolgen kann. Dies wirkt keineswegs so, als wolle der Regisseur mit der außergewöhnlicher Optik posieren, wie es in Hollywood mittlerweile Gang und Gebe ist, sondern es passt wunderbar, weil sich beide Szenarien enorm zuspitzen werden, wo einen der Kopf bei platzen kann. Unglaublich was einen hier im Verlauf geliefert wird, denn der Film steigert sich immer mehr, umso länger er andauert, ohne auf explizierten Splatter zu setzen. Kidnapped ist ein reiner Terrorfilm, der sehr realistisch abläuft und schmutzige Kulissen zu bieten hat, der mitreißend inszeniert wurde, wo es auch handfeste Auseinandersetzungen zwischen den Erpressern gibt.
Es gibt viele Überraschungen, wie ein Polizist der noch ins Haus eingeladen wird oder der Chef der bösen Bande, der nicht genug Geld bekommen kann, wodurch sich das Folterspiel erfreulicherweise hinzieht und dadurch weiterentwickelt. Das Ende liefert eine Wendung, wo man nur noch tief erschrocken auf den Bildschirm blicken wird und nicht fassen kann was hier an Bösartigkeit abgeliefert wird.
Miguel Ángel Vivas hat wie aus dem nichts aufhören lassen und lässt das aktuelle Muttertag Remake wie glattgebügelten Kindergeburtstag aussehen. Kidnapped ist einer der Horrorfilme oder eher Terrorfilme des Jahres 2011 und muss sich auch hinter dem guten Ich Spuck auf dein Grab (Remake) keineswegs verstecken. Ganz im Gegenteil, ein Bad Ass Movie der fiesesten Sorte.