• Seriendaten:

    Herstellungsland: Deutschland
    Ausstrahlungsjahr: 1976 bis 1980
    Ausstrahlender Sender: WDR
    Genre: Musikshow, Comedy
    Idee: Rolf Spinrads
    Episoden: 28
    Laufzeit: ca. 45 Minuten
    WDR Serienstart: 23. Februar 1976

    Darsteller:

    Frank Zander
    Helga Feddersen

    Handlung:

    Plattenküche war eine 45-minütige Musik- und Comedyshow des WDR, die von Helga Feddersen und Frank Zander präsentiert wurde.
    Zunächst lief die Sendung ab dem 23. Februar 1976 im dritten Programm des WDR.
    Am 21. Oktober 1978 wechselte sie in das erste Programm der ARD.

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  • Präsentation:

    Die Sendung präsentierte Frank Zander gemeinsam mit Helga Feddersen, die als gelernte Schauspielerin als Einzige im Team wusste, wie eine Spielszene anzulegen war, und so für den Erfolg der Show unerlässlich war:

    „Bei uns konnte ja eigentlich keiner was.“

    – Klaudi Fröhlich

    „Helga Feddersen war der einzige Profi im gesamten Team.
    Und sie war vor allem die gute Seele der Plattenküche. Helga Feddersen hat uns beraten, hat nicht gelächelt, wenn wir Fehler gemacht haben, die auch in ihren Augen schrecklich gewesen sein mussten.
    Ich habe in meinen langen Showleben nicht mehr eine Kollegin gefunden wie sie.“

    – Thomas Woitkewitsch

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    Zander war demgegenüber kein Schauspieler, er verpasste schon einmal seinen Einsatz und musste sich in die Situation erst einfinden.
    Im Laufe der Zeit wuchsen die beiden aber zusammen.

    Sie haben auch das in jeder Ausgabe gleiche Abschiedslied gesungen:

    „(Frank:)
    Die Show geht nun zu Ende,
    die Lichter gehen aus
    Ich geh nicht für immer,
    nein, nein,
    ich gehe nur nach Haus
    Ihr wart ein duftes Publikum,
    zu dem ich gerne wiederkomm
    Der Abgang macht die Show erst schön,
    drum allesamt: Auf Wiedersehen!
    (Zwischenruf Helga:) Auf Wiedersehen!
    Wenn etwas schief ging verzeiht mir doch,
    ihr seht ja selbst, ich lächle noch
    Die Helga winkt, ich muss jetzt gehen,
    drum noch einmal: Auf Wiedersehen!

    (Helga und Frank:)
    Beim nächsten Mal, da läuft’s dann gut
    Drum singen wir mit frischem Mut
    Wir sagen für heut: Vielen Dank!
    Arrivederci, Helga und Frank“
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    Gogo-Tänzerinnen

    Bereits bei der ersten Ausgabe gab es zwei Gogo-Tänzerinnen, ihre Zahl wurde für die dritte Ausgabe auf vier erhöht.
    Sie hatten zwar einige Schritte eingeübt,waren aber weit davon entfernt, professionelle Tänzerinnen zu sein.

    Zu Beginn sangen sie den Titelsong:

    „Hallo ihr daheim,
    Plattenküchen-Time
    Seid ihr alle spitz
    auf Stars und Gags und Hits
    Plattenküchen-Time
    Alles bleibt daheim
    Come on friends let’s go
    zur Plattenküchen-Show
    Und hier sind Gott sei Dank:
    Helga und Frank“
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    Helga’s Plattentip:

    Zur Sendung gehörte das Vorstellen noch unbekannter Interpreten.
    Dies begann mit dem Zeigen eines runden Logos mit dem Schriftzug Helga’s Plattentip und den mit den gleichen Stimmen wie beim Titelsong gesungenen Zeilen:

    „Ob mit Jeans,
    ob mit Schlips,
    auch du brauchst Helgas Plattentips“

    Dann stellte Helga den Interpreten vor. In der ersten Ausgabe handelte es sich um Raphaela Nöcker, die nach der Sendung gefragt wurde, ob sie als Gogo-Tänzerin mitmachen wolle, da man deren Zahl erhöhen werde, und sofort zustimmte.
    Raphaela war als erstes deutsches Playmate der Zeitschrift Playboy vorgekommen und erschien deshalb unbekleidet in der Plattenküche.

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  • Musik:

    Bei den Musikdarbietungen handelte es sich mit wenigen Ausnahmen um aktuelle Titel.
    Sie setzten sich etwa zur Hälfte aus deutschen Schlagern und aus internationaler Popmusik zusammen. Unter letzteren hatten italienische Interpreten einen erhöhten Anteil, da Rolf Spinrads schon als Jugendlicher mit seinen Eltern nach Italien in den Urlaub gefahren und dadurch von der dortigen Kultur fasziniert war.
    Gianna Nannini hat die Plattenküche sogar in Deutschland bekannt gemacht.
    Außerdem spielten niederländische Musiker eine bedeutende Rolle, da Spinrads auch viele Kontakte in die Niederlande pflegte.
    Udo Lindenberg war ein Freund von Spinrads, mit ihm hatte er bereits Die Udo Lindenberg Schau für den WDR gedreht, woraufhin Lindenberg selbst und weitere Künstler der Hamburger Szene in der Plattenküche auftraten.
    Wenn ein Interpret ausfiel, dann hörte sich Spinrads in der Regel in Köln nach einem neuen Titel einer lokalen Band um.

    Für seine Bemühungen, den Titel Mit Pfefferminz bin ich Dein Prinz von Marius Müller-Westernhagen bekannt zu machen, bekam Rolf Spinrads eine goldene Schallplatte.

    Dekoration:

    Die Sendung fand stets in der gleichen Studiodekoration statt, die mit der Zeit nur leicht verändert wurde.
    Es gab eine Bühne mit einer großen, elektrisch aufklappbaren Muschel als zentrales Element sowie Springbrunnen und antik aussehenden Säulen.
    Dort traten die Interpreten zumeist auf.
    Neben der Bühne war ein Büro aufgebaut, was aber im Gegensatz zum niederländischen Vorbild nicht erkennbar war: Das Büro schien fernab der Bühne zu sein. Aufgrund des Namens Plattenküche gab es noch eine Wohnküche, in der Helga eine von Folge zu Folge andere Mahlzeit zubereitete.
    Nachdem man die Produktion zur Bavaria verlegt hatte, kam es zu einer Kantine, woraufhin Helga nicht mehr selber kochte.
    Außenaufnahmen gab es kaum, nur um beispielsweise Franks verspätete Anreise zur Sendung zu zeigen oder in einer Straßenumfrage Meinungen zur Plattenküche einzuholen.

    Comedy-Elemente:

    Zu den wichtigsten Mitarbeitern der Plattenküche gehörte ein versierter Pyrotechniker, da der Regisseur allergrößten Wert auf Knalleffekte legte.
    Er wurde deswegen auch Klaudi Bum-Bum genannt:

    „Da sollte eine Torte explodieren, das war so ein bisschen laff:
    Und nochmal! Und nochmal!
    Und dann knallte das wirklich, so dass jeder was im Studio abbekam.“

    – Frank Zander

    Es kamen auch schon einmal große Tiere bis hin zu Elefanten vor oder schweres Abbruchgerät wie Presslufthämmer und Bagger.
    Fahrzeuge für Crash-Szenen schob man von Hand durch das Studio und ließ es anschließend so aussehen, als wäre das Vehikel bei einem Aufprall zu Schaden gekommen.
    Einen Running Gag hatte man vom niederländischen Vorbild übernommen: Im Büro fiel immer wieder der Aktenschrank um.
    Bei den Sketchen spielte gelegentlich auch ein Interpret mit oder wurde Opfer eines Gags.

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  • Erfolg:

    Bereits die erste Sendung hatte im Sendegebiet des WDR 1,3 Mio. Zuschauer, was 25 % Sehbeteiligung entsprach. Es gab im Sender aber auch Gegner der Plattenküche:

    „Jedes Mal dachten wir, diesmal ist es das letzte Mal. Und wir hatten keine Garantie, dass es immer weitergeht oder dass wieder die nächste Sendung kommt. Wir waren immer auf dünnen Eis und dachten, jetzt brechen wir ein und jetzt gehen wir unter.“

    – Thomas Woitkewitsch

    Obwohl auch nackte Männer gezeigt wurden, führten Nacktszenen zu Protesten von Frauenvereinigungen bis hin zum Wunsch, Frank Zander möge mit einem Mühlstein um den Hals an der tiefsten Stelle im Meer versenkt werden.

    Als die Plattenküche mit dem Ablauf des Jahres 1978 eingestellt werden sollte, erhielt der WDR über einhunderttausend Protestbriefe.
    Nach neun Monaten kam es daraufhin zu einer Fortsetzung, die im ersten Programm ausgestrahlt wurde und in ganz Westdeutschland nun 16 bis 20 Millionen Zuschauer hatte.
    Dies ermöglichte es, nun auch bekannte internationale Interpreten einzuladen.
    Sie wurden dann weniger häufig von Comedy-Szenen unterbrochen:

    „Vielleicht war Spinrads da auch so ein bischen vorsichtig. Ich meine, er wollte noch mehr von der Plattenfirma haben, mehr Stars. Und da sachten die:
    Mit Blondie – Vorsicht!“

    – Frank Zander

    Ende:

    Obwohl die Sehbeteiligung bei 35 % lag, kam im Sommer 1980 das Ende.

    „Als sie dann abgesetzt wurde, war das eine klare Entscheidung meines Vaters, der jetzt gesagt hat:
    So, das Thema ist jetzt durch und man soll immer aufhören, wenn es am schönsten ist.“

    – Thilo Spinrads

    Rolf Spinrads kündigte für 1981 eine Nachfolgesendung mit jungen Komikern an, die Josef Schaschlik Show heißen sollte.
    Daraus wurde dann Bananas.

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  • Sicha sicha :0:

    Eine düstere Legende bei uns hält sich hartnäckig, ein älterer Freund behautptet steif und fest er wäre mal mit Nena zusammen gewesen.
    Man muss dazu wissen das sie direkt aus der Nachbarschaft kommt, in Discos dort gekellnert hat, und auch direkt bei uns in der Stadt abgehangen hat.

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