Blood Cult
(Blood Cult)
mit Juli Andelman, Charles Ellis, James Vance, Bennie Lee McGowan, Peter Hart, David Stice, Fred Graves, Bob Duffield, Allison O'Meilia, Christi Beavers, Bryan Gilbreath, Robbie Cobb, Joy Jordan, Mary Dickens, Carolyn Wallace
Regie: Christopher Lewis
Drehbuch: Stuart Rosenthal / James Vance
Kamera: Paul McFarlane
Musik: Rod Slane
Schnitt: Christopher Lewis, Paul McFarlane
Produktion: Bill F. Blair, Linda Lewis
Budget: ca. 27.000 $
Freigabe: Ungeprüft
USA / 1985
Länge: ca. 87 Minuten
Eine bizarre Mordserie wirft Ihre Schatten auf dem Campus einer amerikanischen Universität. Mehrere Studentinnen werden nacheinander Opfer eines Killers, der auf ritueller Weise vorgeht. Dieser lässt jedes Mal am Tatort eine verstümmelte Leiche und ein altes Amulett zurück. Sheriff Wilbois (Charles Ellis) ermittelt in der Sache und wird erst nach dem Hinweis eines Anwohners auf eine Sekte aufmerksam, die in einem abgelegenen Wald ihr Unwesen treibt. Noch ahnt Er nicht, daß etliche Bekannte und vorallem seine eigene Tochter mit von der Partie sind ...
In Fan-Kreisen soll diese Low Budget-Produktion teilweise sogar Kultstatus genießen, was ich nach Sichtung des Films ehrlich gesagt nicht so ganz nachvollziehen kann. Das liegt aber keineswegs an dem geringen Budget von geschätzten 27.000 $, die dieses Werk gekostet haben soll, denn das man mit sehr wenig Geld immer noch einen gelungenen Amateurfilm produzieren kann, zeigen viele andere Vertreter des Amateurfilms. Das Problem von "Blood Cult" liegt ganz klar in der Tatsache begründet, das hier eine wirklich interessante Grundgeschichte ganz einfach saumäßig schlecht und recht langweilig umgesetzt wurde. Dabei hätte man gerade aus der vorhandenen Thematik so Einiges rausholen können und so einen wirklich guten Film entstehen lassen, der den geneigten Horror-Fan durchaus hätte faszinieren können. Leider aber haben die Macher des Films sich hier in Unzulänglickeiten übertroffen und ein ziemlich fades und langweiliges Amateur-Projekt ins Leben gerufen, bei dem es stellenweise schon äusserst schwerfällt, nicht die Schnelllauf-Taste zu betätigen.
So ist es auch nicht weiter verwunderlich, das man dem Film von Anfang bis Ende das sehr niedrige Budget anmerkt, was insbesondere durch die mehr als schlechten Schauspieler extrem stark zum Ausdruck kommt. Denn das, was einem hier an darstellerischen Leistungen geboten wird, das spottet schon fast jeder Beschreibung. Hier von hölzernen Darstellern zu sprechen, wäre wohl eine ziemlich starke Untertreibung, die dem hier zu sehenden Schauspiel auch nicht annähernd gerecht werden würde. Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, das es sich durch die Bank um absolut talentfreie Zonen handelt, die noch nicht einmal in einer deutschen Daily-Soap eine Chance hätten, denn Mimik und Gestik sind so gut wie nicht vorhanden. Und wenn doch einmal etwas davon zu sehen ist, wirkt alles extrem künstlich und vollkommen aufgesetzt. Hinzu kommen die größtenteils sinnbefreiten Dialoge, die das Gesamtbild des Films auch nicht unbedingt aufwerten, um es einmal diplomatisch auszudrücken. Erschwerend kommt noch die deutsche Synchronisation dazu, die doch eher an eine sogenannte Schmuddel-Synchro erinnert.
Nun verfügt "Blood Cult" durch das durchaus interessante Thema wenigstens über eine gewisse Grundspannung, die aber durch die etlichen und sehr offensichtlichen Mankos zu stark in den Hintergrund gerät und die Schwächen keinesfalls übertünchen kann. Zu diesen Schwächen zählen auch ganz klar die SFX, wenn sie denn überhaupt einmal zu sehen sind. Denn wer jetzt wegen der Freigabe des Films zu der Hoffnung gelangt, das es sich um einen eher harten Vertreter des Genres handelt, der wird doch am Ende bitter enttäuscht sein, denn bis auf ganz wenige und äusserst schlecht gemachte Szenen gibt es im Bezug auf die Härte eigentlich nichts zu sehen. Die Morde werden lediglich im Ansatz gezeigt, den Rest kann man sich nur vorstellen, bevor man phasenweise wenigstens ganz kurz ein fertiges Gore-Produkt zu sehen bekommt. Doch selbst das haut einen eingefleischten Horror-Fan nicht unbedingt vom Hocker, so das man auch in dieser Beziehung eher enttäuscht sein wird.
Letztendlich kann man wohl ohne Übertreibung behaupten, das "Blood Cult" zu den eher schwachen Vertretern des Amateurfilms zu zählen ist. Selbst absolute fans solcher Produktionen dürften hier Schwierigkeiten haben, diesem Film viel Positives abzugewinnen. Das ist umso trauriger, da dem Film eine äusserst interessante Story zugrunde liegt, die allerdings eine weitaus bessere Umsetzung verdient hätte, als wie es hier der Fall ist.
Fazit:
Regisseur Christopher Lewis ist es überhaupt nicht gelungen, eine interessante Geschichte spannend umzusetzen. Stattdessen wurde hier ein Billig-Filmchen produziert, das keinen toten Hund hinter dem Ofen hervorlockt. Phasenweise wird man mit der absoluten Langeweile konfrontiert, so das es streckenweise sehr schwerfällt, dieses Werk bis zum bitteren Ende anzuschauen. Ein Film, der höchstenfalls ganz harten Fans des Amateurfilms zu empfehlen ist, ansonsten sollte man die Finger von dem Film lassen.