• Alternativer Titel: Dog Day Afternoon
    Produktionsland: USA
    Produktion: Martin Bregman und Martin Elfand
    Erscheinungsjahr: 1975
    Regie: Sidney Lumet
    Drehbuch: Frank Pierson
    Kamera: Victor J. Kemper
    Schnitt: Dede Allen
    Budget: ca. 1.800.000 Mio. $
    Musik: ua. Uriah Heep und Elton John
    Länge: ca. 119 Minuten
    Freigabe: FSK 12
    Deutscher Kinostart: 19. März 1976

    Darsteller:

    Al Pacino: Sonny Wortzig
    John Cazale: Sal
    Charles Durning: Moretti
    Chris Sarandon: Leon
    Beulah Garrick: Margaret
    James Broderick: Sheldon
    Carol Kane: Jenny
    Lance Henriksen: Murphy

    Handlung:

    Drei Männer dringen kurz vor ihrer Schließung in eine New Yorker Bank ein und ziehen ihre Waffen. Gleich zu Beginn des Überfalls verlieren sie die Kontrolle über die Situation: Mit einer M14 bewaffnet befiehlt der Anführer des Überfalls, Sonny Wortzig (gespielt von Al Pacino), einem Komplizen seinen Revolver auf den verängstigten Sicherheitsangestellten der Bank zu richten, um ihn in Schach zu halten.
    Dieser wiederum, von der Situation völlig überfordert, weigert sich dies zu tun. Er beichtet Sonny, dass er das einfach nicht könne und beschließt - mit dem Einverständnis Sonnys - die Bank zu verlassen. Sonny muss ihm hinterherlaufen, um noch die Autoschlüssel zu bekommen, als Sonny schließlich einer Angestellten der Bank befiehlt den Tresor auszuräumen, stellt sich heraus, dass darin nur etwa 1.000 Dollar lagern.
    Währenddessen hält sein anderer Komplize, Sal (John Cazale), die Bankangestellten in Schach. Daraufhin verbrennt Sonny die Liste mit den Kennungen der Schecks und der Scheine, was zu starker Rauchentwicklung führt und die Aufmerksamkeit eines Mannes im Gebäude gegenüber auf sich zieht.

    Dieser verständigt die Polizei, die kurz darauf das gesamte Gebäude umstellt. Schaulustige und das Fernsehen gesellen sich dazu.
    Sonny und sein Komplize Sal nehmen die Bankangestellten als Geiseln und fordern vom Detective Sergeant Eugene Moretti einen Hubschrauber und ein Flugzeug, um außer Landes zu kommen. Trotz allem ist das Verhältnis zwischen den Geiselnehmern und ihren Geiseln entspannt.
    Sie teilen alle das gleiche Schicksal, eingeschlossen in einer Bank bei tropischen Temperaturen.
    Die Geiselnahme nimmt immer abstrusere Ausmaße an, denn Sonny wird durch seinen Ausruf Attica! Attica!, mit dem er auf die blutige Niederschlagung des Gefängnisaufstandes 1971 im New Yorker Gefängnis Attica anspielt, zum Liebling der Menge...

    Mein Herz schlägt für meine Mama &

  • Wirkt auf mich ziemlich absurd als es echt sein könnte, wie das der Bankräuber einen anderen Mann geheiratet hat und dieser beim Überfall angefordert wird, um den noch mal zu sprechen, dass fand ich eigentlich nur dämlich. Die Geiseln können mit den Waffen der Gangster rumspielen(!!). Ein unfreiwillig komisches Geiseldrama, dass auch einiges nicht erklärt wie die Verbindung zum Attica-Gefängnisaufstand. Damals musste man das wohl nicht erklären, aber mittlerweile weis man mit den Rebellen Ausrufen von dem Hauptakteur nichts mehr anzufangen und ich musste diese Szenen auch mehrfach vorspielen und nachlesen, weil ich es nicht verstanden habe.

    Die Dialoge sind mitunter etwas nervig, es wird auch sehr viel geredet oder eher geschrien, möglicherweise liegt das an der krächzenden deutschen Synchro die einige Filme der 70er leider auch bekommen haben, auch ein paar gute, dass ist Heute überholt und auf Dauer nur schwer zu ertragen. Dennoch finde ich den Aspekt gelungen und zeitlos wie mit dem Kapital umgegangen wird, das Heute solche Verbrecher derart gefeiert werden, weil sie gegen das Kapital und dem Staat sind, konnte damals tatsächlich Kultstatus in der Bevölkerung erreichen. Ich sag nur Charles Manson! Es trifft auch hier zu und es macht den Film bis zu letzt interessant, selbst wenn es zu wenig Action gibt und auch die Geiseln werden halt sanft behandeln und es entsteht kein Psychoterror wie bei solchen Geiseldramen meist zu vernehmen.

    So gut wie viele Kritiker meinen, ist dieser Film nicht, für Action und Psychoterror sucht man sich einen anderen Streifen auch gerne aus den 70ern. Die Aussage ist aber interessant. Die Szenerie im Finale in einem Flughafen ist hart, verstörend und atmosphärisch, es macht nachdenklich und man kann sich bestens in die Figur des Geiselnehmers (Sonny) dabei hineinversetzen, dies macht eigentlich einen großen Film aus, somit durchaus noch Sehbar.

    [film]6[/film]

  • Die wahre Story:

    Am 22. August 1972 überfielen John Wojtowicz, ein 27-jähriger Vietnamveteran und der 18-jährige Salvatore „Sal“ Naturale die Chase Manhattan Bank in Brooklyn, New York und brachten den Geschäftsführer sowie mehrere Bankangestellte in ihre Gewalt.
    Die Geiselnahme dauerte über 14 Stunden. Wojtowicz trat während dieser Zeit mehrmals auf die Straße, die von Schaulustigen gesäumt wurde, um mit der Polizei zu verhandeln.
    Er verlangte unter anderem ein Flugzeug, mit dem er und Sal das Land unbehelligt in Richtung Algerien verlassen könnten.
    Auf der Fahrt vom Tatort zum Kennedy Airport wurde Sal erschossen und Wojtowicz verhaftet.

    Der Überfall und die anschließende Geiselnahme waren ein mediales Großereignis und wurde von vielen Menschen live am Fernsehbildschirm mitverfolgt.

    Kurze Zeit später erschien unter dem Titel The Boys in the Bank ein Artikel von P. F. Kluge und Thomas Moores im Life Magazine, in dem die Geschehnisse rekonstruiert wurden und mehrere der Geiseln zu Wort kamen.
    Viele von ihnen beschrieben ihr gutes Verhältnis zu den Geiselnehmern.
    So sprach beispielsweise der Geschäftsführer Robert Barrett von einer guten Kameradschaft und sagte, er habe an diesem einen Tag mehr gelacht als in einer ganzen Woche.

    Vor Gericht sagte Wojtowicz aus, er habe die Bank nur überfallen, um seiner transgeschlechtlichen Lebensgefährtin Ernest Aron eine Geschlechtsangleichung ermöglichen zu können.
    Er wurde am 23. April 1973 zu einer Freiheitsstrafe von 20 Jahren verurteilt und 1978 auf Bewährung entlassen.

    Für die Rechte an seiner Geschichte erhielt Wojtowicz von der Produktionsfirma Warner Bros. 7.500 Dollar.
    Außerdem wurde ihm eine Beteiligung von einem Prozent am Nettoumsatz des Films zugesprochen, die er allerdings nie ausgezahlt bekam und später erfolglos einzuklagen versuchte.
    Mit einem Teil des Geldes (2.500 Dollar) finanzierte er die Geschlechtsangleichung seiner Partnerin, die sich anschließend in Elizabeth Debbie Eden umbenannte und 1987 an den Folgen ihrer AIDS-Erkrankung starb.

    In einem Brief an die New York Times äußerte sich Wojtowicz 1975 kritisch über die Darstellung der Ereignisse in Hundstage und behauptete, diese entspreche nur zu etwa 30 Prozent der Wahrheit.
    So habe er während der Geiselnahme weder mit seiner Frau noch mit seiner Mutter gesprochen.
    Zudem erscheine seine Frau Carmen Buffalo in einem völlig falschen Licht.
    Al Pacinos und Chris Sarandons schauspielerische Leistung dagegen hob Wojtowicz positiv hervor und bezeichnete sie als akkurat.

    Im Januar 2006 starb Wojtowicz an Krebs.

    Mein Herz schlägt für meine Mama &

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