• Produktionsland: Deutschland, Frankreich, Jugoslawien, Polen
    Produktion: Eberhard Junkersdorf, Hans Prescher, Franz Seitz, Anatole Dauman, Volker Schlöndorff
    Erscheinungsjahr: 1979
    Regie: Volker Schlöndorff
    Drehbuch: Günter Grass (Roman), Jean-Claude Carrière, Volker Schlöndorff, Franz Seitz
    Kamera: Igor Luther
    Schnitt: Suzanne Baron
    Produktions Design: Piotr Dudzinski und Zeljko Senecic
    Budget: ca. - 7.500.000 Millionen DM , ca. 3.800.000 Mio. Euro
    Musik: Maurice Jarre
    Länge: ca. 142 Minuten, BD Director’s Cut: 163 Minuten und DVD Director’s Cut: 156 Minuten
    Freigabe: FSK 16
    Deutscher Kinostart: 3. Mai 1979

    Darsteller:

    Mario Adorf: Alfred Matzerath
    Angela Winkler: Agnes Matzerath
    David Bennent: Oskar Matzerath
    Katharina Thalbach: Maria Matzerath
    Daniel Olbrychski: Jan Bronski
    Tina Engel: Anna Koljaiczek (jung)
    Berta Drews: Anna Koljaiczek (alt)
    Roland Teubner: Joseph Koljaiczek
    Tadeusz Kunikowski: Onkel Vinzenz
    Andréa Ferréol: Lina Greff
    Heinz Bennent: Greff
    Ilse Pagé: Gretchen Scheffler
    Werner Rehm: Scheffler
    Käte Jaenicke: Mutter Truczinski
    Otto Sander: Meyn
    Charles Aznavour: Sigismund Markus
    Fritz Hakl: Bebra
    Mariella Oliveri: Roswitha Raguna
    Wigand Witting: Herbert Truczinski
    Emil Feist: 1. Clown
    Herbert Behrendt: 2. Clown
    Karl Heinz Tittelbach: Felix
    Marek Walczewski: Schugger-Leo
    Ernst Jacobi: Löbsack
    Wojciech Pszoniak: Herr Fajngold

    Handlung:

    Mit drei Jahren beschließt Oskar Matzerath nicht mehr zu wachsen.
    Niemals will er Teil der scheinheiligen Erwachsenenwelt sein.
    Mit schriller Stimme und seiner Blechtrommel protestiert der kleinwüchsige Störenfried fortan gegen die muffige Weimarer Republik und den aufkommenden Nationalsozialismus.
    Erst nach Kriegsende legt Oskar seine Skepsis gegenüber der Welt ab.

    Kritik anhand des Director's Cut:

    Auf die Idee zu kommen, sich unter dem Rock einer Frau vor den Soldaten zu verstecken, darauf muss man erstmal kommen. Wenn Oskar schreit zerspringt Glas, sogar die Brillengläser der Lehrerin. Das sind wahrlich beeindruckend eingefangene und witzige Szenen. Oskar wird sehr gut gespielt von David Bennent, der außer beim furchtbar schnulzigen Legende von Ridley Scott, ansonsten wohl aufgrund seines entstellt ausschauenden Gesichtes keine Filmkarriere hinlegte.

    Neben seinem Underground Hammer Der Junge Törless ist Die Blechtrommel der Film, den man von Volker Schlöndorff gesehen haben sollte, auch wenn es nur sein 2.Bester ist. Oskar ist ein Außenseiter, er wird von seinem Gleichaltrigen auch mal dazu gezwungen Froschsuppe zu essen (gekocht mit echten Fröschen), dabei brennt bei Volker Schlöndorff der Sadist aus Der Junge Törless noch mal durch. Es ist zu sehen wie Oskar mit der hemmungslosen Wollust der Erwachsenen konfrontiert und dadurch verstört wird. Der Film wird zudem im Verlauf die Zeit des Nationalsozialismus erreichen, was zusätzliche Würze rein bringt. Es gibt sogar ziemlich deftige Szenen, wie ein Kuhkopf der aus dem Wasser gefischt wird, wo lauter Aale raus kriechen und man sich dabei übergeben kann. Surreale Szenen sind auf dem Directors Cut noch drauf, wie erschossene Nonnen, die in den Himmel fliegen, was eine sehr ansprechende Szene ist. Die Sprache bei einigen Darstellern wirken etwas komisch, insbesondere die von Oskar wurde zu ersichtlich mit dem Computer generiert, denn so spricht kein Kind, daran muss man sich zu Beginn erst gewöhnen. Auch die im Directors Cut eingeschobenen s/w Szenen mit Adolf Hitler wirken von der eigentlichen Optik des Films her deplaziert und ersichtlich aus Dokumentationen gegriffen, statt sich dem Geschehen anzupassen, zumal der Zuschauer mitbekommt, dass man sich im Nationalsozialismus befindet, da muss man dass nicht noch so aufzeigen. Ein paar wenige Längen hat dieser Oskar-Film im Mittelteil zwar, was nichts mit dem Directors Cut zu tun hat, hinten raus wird es aber nicht langweilig, da gibt es auch wieder interessante Szenen.

    „Die Anderen werden kommen. Sie werden die Festplätze besetzen, sie werden Tribünen bauen, Tribünen bevölkern und von den Tribünen herab unseren Untergang predigen.“

    „Es war einmal ein leichtgläubiges Volk, das glaubte an den Weihnachtsmann, aber der Weihnachtsmann war in Wirklichkeit der Gasmann.“

    [film]8[/film]

  • "Die Blechtrommel", was kann ich groß über diesen Film sagen? In diesem Falle ist "Groß" schonmal ein passendes Stichwort, denn im Mittelpunkt steht der junge Oskar Matzerath, der an seinem dritten Geburtstag aus Trotz beschließt nicht mehr zu wachsen und dies mit einem Treppensturz besiegelt. Dies passiert im Jahre 1924 in Danzig und der Film zieht sich durch die dunkle Epoche der deutschen Geschichte bis hin zum Ende, nämlich der Aufstieg und Fall der Nationalsozialisten.

    Mehr muss man eigentlich nicht wissen und ich möchte nicht all zu genau drauf eingehen, da ich keinem irgendwas verraten möchte, falls jemand den Film noch nicht gesehen hat. Ich bin jedenfalls der Meinung, das er absolut sehenswert ist. Aber er ist stellenweise schwer verdaulich, finde ich jedenfalls. Manche Szenen brennen sich einem schon recht tief ins Gedächtnis ein und beschäftigen einen noch lange nach Ende des Films. Ich weiß noch, als ich den Film vor zig Jahren das erste mal gesehen habe. Ich kann mich noch gut dran erinnern das ich ihn auf Anhieb nicht richtig verstanden habe, aber das lag an meinem jungen Gemüt denk ich mal. Ich glaube da war ich 14 oder 15. Als ich ihn vor kurzem nochmal sah, diesmal als "Directors Cut", sah ich ihn definitiv mit anderen Augen.

    Ich kann den DC mitsam Bonusmaterial wärmstens empfehlen, da manche Sachen erwähnt werden, die ich ziemlich heftig fand, beispielsweise die Tatsache das dem Film in Amerika Kinderpornographie nachgesagt wurde.

    Man kann von dem Film halten was man will, er ist definitiv eine deutsche Film-Perle. Einer von den Filmen, den man unbedingt gesehen haben muss.

    [film]9[/film]

    "Manche sehen mich nicht richtig, manche doch viel zu genau,
    meine Meinung ist mir wichtig, denn sie ist absolut Perfekt!"

  • Es ist mir wirklich unbegreiflich lolpwarum dieses Meisterwerk des deutschen Films hier im Forum so wenig Beachtung findet.

    Hier bekommt man übrigens eine sehr schöne und vor allem preiswerte,Directors Cut Fassung im Digipack.
    Des weiteren hat man auch eine ziemlich große Auswahl,weiterer qualitativ hochwertiger deutscher sowie auch internationaler Filme.

    http://www.zweitausendeins.de/?gclid=CIeIvqTStsUCFWgOwwod658Agg

    [film]10[/film]

  • Sieht schon alles beeindruckend und filmisch hochwertig mit paar schönen Bildern präsentiert aus,
    mir ist er trotz relativ guten Darstellern etwas zu unsauber erzählt um wirklich da rein zu finden. Außerdem sind solche halbe Kriegsszenarien nicht meins.
    Kann den Kult nicht nachvollziehen, konnt ich noch nie. Zudem ist mir Oskar's Gekreische mit der Zeit ziemlich auf den Wecker gegangen.
    Teils überzeichnet mit nervigem Balk verpackt in shocking Cinema, wem's gefällt.

    [film]3[/film]

  • Wer am 22. Juli 2024 Zeit hat, Volker Schlöndorffs Meisterwerk läuft heute um 20.15 Uhr auf arte.
    Zusammen mit Coppolas "Apocalypse Now" gab es die Goldene Palme in Cannes , noch besser - er holte 1980 erstmals den Oscar für einen fremdsprachigen Film nach Deutschland.

    Mein Herz schlägt für meine Mama &

Participate now!

Don’t have an account yet? Register yourself now and be a part of our community!