• Alternativer Titel: High Noon
    Produktionsland: USA
    Produktion: -
    Erscheinungsjahr: 1952
    Regie: Fred Zinnemann
    Drehbuch: Carl Foreman
    Kamera: Floyd Crosby
    Schnitt: Elmo Williams
    Spezialeffekte: -
    Budget: ca. -
    Musik: Dimitri Tiomkin
    Länge: ca. 81 Min.
    Freigabe: FSK 12
    Darsteller:
    Gary Cooper: Marshal Will Kane
    Grace Kelly: Amy Kane
    Thomas Mitchell: Jonas Henderson
    Lloyd Bridges: Deputy Harvey Pell
    Katy Jurado: Helen Ramirez
    Otto Kruger: Richter Percy Mettrick
    Lon Chaney jun.: Martin Howe
    Ian MacDonald: Frank Miller
    Sheb Wooley: Benn Miller
    Lee van Cleef: Jack Colby
    Robert J. Wilke: Jim Pierce



    Will Kane will das Amt des Sheriffs niederlegen und sich mit seiner Frau Amy zur Ruhe setzen. Während seiner Abreisevorbereitungen erfährt Kane jedoch, dass Frank Miller zusammen mit Jack Colby, Ben Miller und Jim Pierce auf den Weg in die Stadt ist um sich an Kane zu rächen.

    Mit dem unvergesslichen „Do not forsake me, oh my Darling“ gesungen von Tex Ritter wird mit Lee van Cleef in der Rolle des Jack Colby auch gleich das erste Highlight in Fred Zinnemanns Film präsentiert. Lee ist einfach genial, er redet nicht ein einziges Wort, aber seine Mimik ist dermaßen brillant, so dass man es toleriert, dass der rechte Halfter des Revolvergurts zu Beginn des Films wagerecht zur Seite absteht. Mit Sheb Wooley kommt auch gleich Franks Bruder, Ben Miller dazu und das Empfangstrio wird durch den äußerst fies wirkenden Jim Pierce (gespielt von Robert J. Wilke) komplettiert. Das Ziel des Trios ist die Unterstützung von Frank Miller der seinen Schwur, Will Kane zu töten in die Tat umsetzen will.

    Eigentlich eine altbackene Allerweltsstory, allerdings wirklich hervorragend umgesetzt. Zu diesem Zweck bedient man sich nicht allein am Western-Schema, sondern bringt weiterhin eine gewisse Art von Suspense ein. Hier ist natürlich das Einblenden der tickenden Uhr, dem Echtzeitspielchen das von dem Erwarten des Zwölf-Uhr-Zugs begleitet wird von großer Bedeutung. Auf diese Weise gelingt es den Zuschauer wesentlich mehr in das Geschehen einzubinden, so dass dieser auf gewisse Weise zu einem Teil des Geschehens wird.

    Die kontinuierliche Steigerung der Situation lässt einen sehr guten Storyaufbau resultieren. Ein Aufbau der ab Minute 65 zum Auftakt des Showdowns einläutet. Innerhalb dieser 65. und 66. Minute werden alle Register eines Spannungsbogens gezogen. Die Musik wird leicht hektisch, die Schnittabfolgen rasant und das bewährte Muster von Nahaufnahmen der Gesichter hinzugefügt. Ein hervorragendes Spiel das Zinnemann hier mit dem Zuschauer treibt.

    „Mich werdet ihr nie hängen. Ich komme wieder und ich werde dich töten Will Kane. Ich schwöre, ich werde dich töten.“

    Frank Millers Rachschwur lässt in der nächsten Szene schlagartig die auf dem Bahngleis zerspringende Whiskeyflasche von Ben Miller folgen. Einfach ein großartiger Moment, der durch diese Schnittfolge eingebracht wird. Von diesen feinen und versteckten, aber auch genialen Momenten streut Fred Zinnemann einige aus. Die Bekreuzigung einer Stadtbewohnerin, nachdem sie Ben Miller, Colby und Pierce in die Stadt einreiten sieht oder Bens scheuendes Pferd vor dem Marshall-Office. Feinheiten die dem Film zusätzliche Würze geben.

    Was die Darstellerriege anbelangt, so kann Gary Cooper in der Rolle des Marshals Will Kane überzeugen. Sein Spiel ist zwischen Enttäuschung, Angst und Hilflosigkeit ausgelegt. Will Kane ist chancenlos gegen die Übermacht und in einer Szene sieht man gar den Angstschweiß auf seiner Stirn.

    Grace Kelly kommt ihren Aufgaben in der Rolle der Amy Kane nach. Ein naiver Mensch, der nicht weiß wie er sich zu verhalten hat. Doch auch Amy Kane lernt, da sie die Lehre von Helen Ramirez (gespielt von Katy Jurado) annimmt.

    Was bei „High Noon“ besonders auffällt ist die Menschlichkeit seines Helden. Will Kane ist ein Mensch der mit seiner Angst zu kämpfen hat und dieses zeigt Fred Zinnemann in direkter und unverblümter Weise. Das ich persönlich Will Kane hasse, weil er mein großes Idol Jack Colby erschossen hat… ist eine andere Geschichte.

    [film]10[/film]


  • Den Film habe ich zum ersten Mal in einem Workshop gesehen und war damals schon begeistert. Dem Review von Sid ist nichts mehr hinzuzufügen. :prop:

    [film]10[/film]

    Drei Dinge sind unwiederbringlich:
    der vom Bogen abgeschossene Pfeil,
    das in Eile gesprochene Wort,
    die verpasste Gelegenheit.
    Ali der Löwe, Kalif des Islam

  • Für mich einer der besten amerikanischen Western.Hier stimmt einfach alles.Er hat eine unglaublich gute Atmosphäre ist von Anfang an spannend und es kommen keine Längen auf.Dann noch die Riege der Schauspieler die keinen Wunsch mehr offen lässt da diese alle in ihren Rollen glänzen.Ei absoluter Klassiker dem ich einfach nur

    [film]10[/film]

    Punkte geben kann.Hiervon würde ich mir auch eine Blu-Ray wünschen.

  • Achtung: Spoiler!
    Fred Zinnemanns Kultklassiker hat alle nötigen Zutaten, um ein 10 Punkte-Kandidat
    zu sein. Gary Cooper liefert eine wahrlich grandiose schauspielerische Leistung ab. Er vermag es seine Rolle als einen zwischen Liebe und Pflicht zerrissenen Mann, welcher im Begriff alles, gar sein Leben, zu verlieren, perfekt zu mimen.
    Auch der Großteil der restlichen Schauspieler, mit besonderer Ausnahme von Grace Kelly, deren hölzerne Darstellung dem Zuschauer bereits nach zehn Minuten auf den Geist geht, leistet hervorragende Arbeit.
    Durch das durchdachte und mit erinnerungswürdigen Zitaten gespickte Drehbuch wird eine solide Grundspannung, großartig unterstrichen von der Musik Tiomkins, aufgebaut, welche den Zuschauer bis zum Finale des Filmes permanent begleitet. Damit kommen wir jedoch zum großen Minuspunkt dieses US-Westerns: das Ende. Klischeebelasteter und schnulziger, als es kaum ein anderer Film zu schaffen vermag, lässt es den Zuschauer, oder zumindest mich, enttäuscht zurück. Der gesamte Konflikt, auf der der Film beruht, wird in Luft aufgelöst, wenn Kane es schafft, durch gekonnte Schießeinlagen alle Gangster in kürzester Zeit zur Strecke zu bringen, wodurch ich mich mehr betrogen, denn unterhalten gefühlt habe. Die gesamte Laufzeit hindurch frage ich mich, durch wen, was oder ob Kane überhaupt gerettet wird, nur um dann mit einem derartig trivialen Ende belohnt zu werden.
    Nichtsdestotrotz weiß der Film bis zur Ankunft des Antagonisten perfekt zu unterhalten, was nicht zuletzt dem charismatischen Hauptdarsteller und den grandiosen Dialogen zu verdanken ist.
    [film]7[/film]

    "Wer das Negative regelmäßig ausblendet, wird positiv krank." - Paul Mommertz

  • Ich glaube fest daran das solche Filme immer so bewertet werden wann man sie gesehen hat, bzw. wie man aufgewachsen ist.
    Für mich gehörte er zum absoluten Pflichtprogramm, nehme es natürlich keinen übel ihn anders zu emofinden, wie auch?
    Für viele sicher heute unverstellbar, neben John Wayne , Rock Hudson, Jerry Lewis und vielen vielen mehr war auch ein Gary Cooper eine beinahe "Untochable" Person, jemand den man zwar kritisieren konnte, dessen Aura aber heutzutage praktisch kaum jemand neues aus Hollywood erreicht.
    Zu dieser Zeit und auch noch bis weit in die 80 er und 90 er war Kino noch "Magie", wie auch immer man diesen Begrfiff verstehen möchte.

    Mein Herz schlägt für meine Mama &

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